Hilfe ich hab keinen grünen Daumen

Mein Fensterbrett zur Terrasse

Am Anfang, vor über 15 Jahren, als ich zum ersten Mal ein paar eigene Pflanzen in meiner eigenen Wohnung hatte, war ich Pflanzen-technisch gesehen noch recht grün hinter den Ohren. Mir schwirrten 1000ende Frage im Kopf herum und auf kaum eine zufriedenstellende Antwort. Und das obwohl ich meiner Mutter täglich beim Gießen ihrer unzähligen pflanzen über die Schulter geschaut hatte!
Die meisten grundlegenden Fragen ließen sich in Folgende zusammenfassen:

– Welcher Standort passt am besten?
– Wie viel gießen?
– Wie viel düngen?
Umtopfen – muss man das? wann?
Zurückschneiden – muss man das? wann?

Euch geht es genauso? Dann habe ich hier für euch 5 einfache Tipps , damit auch hier bald einen grünen Daumen habt. Diese lassen sich auf (fast) alle Pflanzen – egal ob drinnen oder draußen – anwenden.

Standort: Sonne oder Schatten?

Die meisten Gartenpflanzen und Topfpflanzen (Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen) bevorzugen möglichst viel Licht. Allerdings auch nicht den ganzen Tag volle Sonnenbestrahlung; insbesondere nicht während der Blütezeit (dann welken die Blüten nämlich schnell). Also ist ein Platz in der Wohnung am Ost- oder Westfenster meist eine gute Wahl. Hat man nur Südfenster zur Auswahl kam man diese entweder verdunkeln oder die Pflanzen einfach 30 – 50 cm vom Fenster wegstellen.
Es gibt 2 wichtige Ausnahmen von dieser Regel:
1. Immergrüne Pflanzen – vor allem mit größeren Blättern ohne Behaarung – wachsen am besten im Halbschatten. Das bedeutet helles Licht, aber ohne volle Sonne insbesondere mittags, z.B. Nordseite Hauswand.
2. Panaschierte Pflanzen: Das sind Pflanzen mit weiß-bunten, gelb-bunten oder hell gesprenkelten Blättern. Man sollte sie an schattigere Standorte stellen/pflanzen, da ihre Blätter an sehr hellen oder sonnigen Plätzen „vergrünen“ und somit die besondere Schönheit (warum wir sie ja eigentlich haben wollten) verloren geht.

Gießen: Wie viel? Wie oft?

Normalerweise ist gleichmäßige Feuchte ideal, jedoch gilt hier „weniger ist mehr“! Nie zu viel gießen, denn Staunässe vertragen nur Sumpf- und Wasserpflanzen. Ein Problem mit dem viele Neulinge im Pflanzenbereich kämpfen. Sie wollen nichts falsch machen und gießen dann gerne mal zu viel. Aber woher weiß ich nun was zu viel (oder auch zu wenig) ist? Am besten immer prüfen, ob die oberste Erdschicht abgetrocknet ist (Daumenprobe) und erst dann gießen. Außerdem kein Wasser im Untersetzer stehen lassen, sondern umgehend ausschütten. Die meisten Pflanzen vertragen eher Trockenheit als Nässe, schlappe Blätter erholen sich leichter als verfaulte Wurzeln. Und außerdem erkennt man die welken Blätter schneller. Wichtig ist nur: nie völlig vertrocknen lassen!

Düngen: Wie viel? Wie oft?

Als blutiger Anfänger habe ich mich mit diesem Thema gar nicht beschäftigt. Und war dann verwundert, dass die Pflanzen trotz richtigem Standort und Geißen nicht gedeihen. Also düngen nicht vergessen, denn auch Pflanzen brauchen Nahrung und Nährstoffe. Wir können schließlich auch nicht nur von Wasser leben!
Auch beim Düngen gibt es ein paar einfache Grundregeln: Es sollte nur im Frühling und Sommer (Wachstumsphase), nicht im Herbst und Winter (Ruhephase) gedüngt werden. Dies gilt auch für Zimmerpflanzen. Die Zimmertemperatur ist zwar meist im Winter nicht/kaum niedriger als im Sommer, aber die Tage sind viel kürzer und somit durch den Lichtmangel auch das Wachstum geringer. Am einfachsten ist die Verwendung von Langzeitdünger. Auf den Packungen stehen Angaben zu Menge und Häufigkeit, an die kann man sich gut halten. Ich vergesse gerne mal wann ich das letzte Mal gedüngt habe. Ihr auch? Dann macht es wie ich: das Datum der letzten Düngung auf die Packung schreiben und/oder eine Erinnerung in den Kalender eintragen. Alternativ kann man Flüssigdünger , ca. alle 14 Tage verwenden.

Umtopfen: Muss man das? Wann? Wie?

Ja, auch das muss man machen wenn man lange Freude an seinen Pflanzen haben möchte!

  • Erstmal zur Frage: Wann?
    Gartenpflanzen pflanzt man am besten im Spätsommer (ab August, sobald die große Hitze vorbei ist), bis in den zeitigen Herbst (September) um. Dies hat den Vorteil, dass sie vor dem Winter noch gut wieder anwachsen können und im Frühjahr besser austreiben, als wenn man sie im Frühjahr umpflanzt.
    Blumenzwiebeln nach der Blüte umpflanzen: je nachdem wann sie Blühen also im Frühsommer (bei Frühjahrsblühern) oder zeitig im Herbst bei Sommerblühern.
    Zimmerpflanzen topft man besten im Frühling um.
  • Und wie häufig?
    Wirklich umtopfen muss man nur Topf-/Kübelpflanzen. Gartenpflanzen setzt man normalerweise nur um, wenn man sie an einem anderen Ort haben will. Die Häufigkeit hängt viel vom Alter der Pflanze ab: junge Pflanzen wachsen meist schneller und profitiere davon wenn sie 1 Mal im Jahr umgetopft werden. Bei älteren Pflanzen reicht auch seltener. Selbst wenn die Topfgröße noch ausreichend ist, kann es sinnvoll sein nach 2 – 3 Jahre umzutopfen. Die Erde ist dann (trotz düngen) miest ausgelaugt.
  • Und wie mache ich das nun richtig?
    Töpfe vor dem Pflanzen oder Umtopfen in einem Eimer unter Wasser tauchen bis keine Blasen mehr aufsteigen. So vertragen die Pflanzen das Umsetzen viel besser, als wenn sie nur trocken aus dem Topf herausnimmt (und es geht meist auch leichter). Nach der Pflanzung die Erde gut an die Wurzeln andrücken (aber nicht zu fest – mit „Gefühl“ – um die Wurzeln nicht zu verletzen). Anschließend durchdringend gießen, damit die neue Erde zwischen die Wurzeln gespült wird. Beim Pflanzen im Garten häuft man dazu einen sogenannten „Gießrand“ an. Da ist ein kleiner Erdwall um die Pflanzstelle, damit das Wasser nicht davon fließen kann.
    Noch ein paar Größentipps:
    1) Größe eines Pflanzlochs im Garten: Ungefähr doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen groß ist. Als Pflanzabstand zur nächsten Pflanze sollte ungefähr die halbe Wuchsbreite eingehalten werden.
    2) Topfgröße bei Kübelpflanzen: Bei Topfpflanzen sollte der neue Topf so groß sein, dass zwischen Wurzelballen und Topfrand ca. 2 – 3 cm Platz ist.

Pflanzenschnitt: Wann? Wie?

Zimmerpflanzen schneidet man eher selten zu, aber bei Sträucher im Freien (egal ob im Garten oder im Kübel am Balkon) ist dies häufig notwendig.
Mehr Details zum Pflanzenschnitt könnt ihr hier finden: Sträucher schneiden
Beim Umpflanzen ist es häufig hilfreich die Randwurzeln einzukürzen. Sie verzweigen sich so stärker und die Pflanzen wachsen schneller an. Genauso stark wie Wurzeln sollte man auch die oberirdischen Pflanzenteile kürzen (nach dem Motto „Drunter und Drüber im Gleichgewicht“).

Mit Hilfe dieser Tipps kann man auch ohne einen grünen Daumen eine grüne Oase gestalten. Also traut euch und berichtet von euren Erfahrungen.

DIY Geschenke – 7 Tipps für Weihnachten & Co

Weihnachten rückt unaufhaltsam näher und wie jedes Jahr sind wir auf der Suche nach tollen Weihnachtsgeschenken für unsere Lieben. Aber es ist einfach so schwer…. Deshalb möchte ich euch heute in paar schöne DIY Weihnachtsgeschenke vorstellen. Natürlich sind die DIY Geschenke nicht nur für Weihnachten, sondern auch für andere Gelegenheiten super geeignet.

1.) DIY Badesalz:

Für alle die gerne in der Badewanne entspannen sind selbst gemischte Badesalze eine tolle Idee. Abgefüllt in hübsche Gläser ist es auch ein wirklich dekoratives DIY Geschenk. Ich verwende als Salz am liebsten Totes Meer Badesalz. Aber auch Himmalayasalz oder Bittersalz ist möglich. Eine weitere Grundzutat ist ein Basisöl, wie Mandel- oder Jojobaöl.

Meine Favoriten sind:

  • Lavendelbadesalz (entspannend):
    Salz zuerst mit Basisöl und dann mit Lavendelblüten mischen; eventuell einige Topfen ätherisches Öl Lavendel fein hinzugeben.
  • Rosenbadesalz (kann bei Kopfschmerzen und Stress helfen):
    Auch hier wieder Salz zuerst mit Basisöl vermischen; dann ätherisches Rosenöl und – falls vorhanden – getrocknete Rosenblütenblätter hinzufügen.
  • Rosamarinbadesalz (bei Erkältung oder Muskelkater):
    Nach dem Mischen von Salz und Basisöl: Die Rosmarinnadeln vom Zweig lösen, klein hacken und untermischen.
  • Badesalz Orange-Minze (erfrischend):
    Ebenfalls zunächst Salz und Basisöl vermengen, dann ätherisches Orangenöl dazugeben. Zum Schluss die getrockneten Minzblätter zerkleinern und vorsichtig untermischen.

Eine genaue Beschreibung der Herstellung und welche Zutaten in welchen Mengen ihr braucht findet ihr hier: DIY Badesalz

DIY Badesalz

2.) DIY Seifengeschenk:

Eine weitere tolle Idee, die auch für Dusch-Fans geeignet ist, ist selbstgemachte Seife. Hier soll es aber nicht um Seifensieden gehen; das ist doch etwas aufwendiger und nicht jedermanns Sache. Aus Glycerin- Seifenbasis (transparent) und Kräutern oder Blüten kann man auf einfache Art und Weise wunderschöne Geschenkseifen herstellen. Man braucht dafür auch keine besondere Ausrüstung: Silikonformen aus der Küche oder alte, gut ausgewaschene (Joghurt-)Becher eignen sich ebenfalls als Formen. Wer noch Farbe oder Geruch hinzufügen will kann das mit Lebensmittelfarbe und ätherischen Ölen machen, es muss nicht immer Seifenfarbe oder –duft sein.

Ich habe etwas mit Blüten (frisch und getrocknet) experimentiert und Lavendel in Kombination mit Lebensmittelfarbe. Einige sind ganz gut geworden, andere eher weniger. Denn dabei habe ich festgestellt, dass man die Glycerinseifenbasis wirklich sehr vorsichtig erwärmen muss. Sonst bilden sich viele kleine Luftbläschen und die Seife wird leider trüb – also macht nicht den selber Fehler wie ich, sondern erwärmt sehr vorsichtig im Wasserbad.

Ich braucht noch eine genaue Anleitung und Gestaltungstipps: dann schaut mal bei Seebraut oder im Hexenlabor vorbei.

DIY Geschenkseife

3.) DIY Teemischung:

Teemischungen, dekorativ abgefüllt, machen nicht nur Teefans eine Freude. Man muss dabei nicht immer zu den Mischungen aus dem Tee-Regal des Supermarktes greifen. Es gibt auch so einige Teemischungen die man gut selbst mischen kann und somit ein individuelles DIY Geschenk darstellen.

Folgende finde ich toll zum Verschenken:

  • Fruchtige Teemischung: Brombeerblätter  (50 g) , Himbeerblätter (40  g),  Waldmeisterblätter  (10  g)
  • Kräuterteemischung: Lindenblüten (60 g), Lavendel (10 g), Minze (20 g), Himbeerblätter (10 g), evtl. Kornblumenblüten (10 g, ergibt eine schöne blaue Farbe)
  • Teemischung bei Erkältung (schleimlösend, bei Husten und verstopfter Nase sowie Nebenhöhlen): Spitzwegerichkraut (45 g), Thymian (45 g), Fenchelsamen (10 g)

Die getrockneten Blüten und Blätter jeweils etwas zerkleinern und mischen. Anschließend in einen Beutel oder eine gut schließende Dose abfüllen. Beschriften und schon ist das Geschenk fertig.
Beim Beschriften bitte immer daran denken auch die genaue Zusammensetzung und das Herstellungsdatum mit anzugeben (eventuell auch auf der Rückseite, wo es das Design nicht so stört).

Wer keine selbstgetrockneten Blüten und Blätter zu Hause hat, kann diese leicht in Apotheken oder zum Teil auch in Bioläden in guter Qualität kaufen.

Das besondere Extra dazu sind selbst-genähte Teebeutel aus Stoff. Darin kann man den Tee einfach und oft wiederverwendbar portionieren. Ein Anleitung zum Nähen der Teebeutel könnt ihr hier finden:  Teebeutel nähen

4.) DIY Lesezeichen mit getrockneten Blüten und Blättern:

Für Leseratten gibt es eine schöne Möglichkeit auf einfache Weise Lesezeichen aus getrockneten Blüten und Blättern zu machen. Mein Sohn fand die Idee super und hat sie gleich genutzt um aus seinen heiß geliebten, getrockneten Kleeblättern Geschenke für Oma und Opa zu machen – die werden sicher begeistert sein!

Neben Laminiergerät, Laminierfolien und evtl. schönem Papier bzw. Stoffband, braucht man nur getrocknete Blüten und Blätter. Auch buntes Herbstlaub, welches man jetzt noch an vielen Stellen findet, eignet sich dafür.

Wie das genau funktioniert? Da könnt ihr hier nachlesen: DIY Lesezeichen

DIY Lesezeichen

5.) DIY Kräuteröl:

Kräuteröle sind ebenfalls tolle DIY Geschenke, vor allem für passionierte Hobbyköche. Eines meiner Lieblingsöle, welches auch schnell hergestellt ist, ist das Rosmarin-Chili-Öl. Man gibt einen frischen Zweig Rosmarin zusammen mit ein paar Scheiben einer Chilischote in eine Flasche. Anschließend übergießt man das Ganze mit einem hochwertigen Öl. Ich verwende dafür am liebsten Olivenöl. Wichtig zu beachten ist, dass man den Zweig gut bedeckt, sonst kann sich leicht Schimmel bilden.

Eine weitere tolle Variante ist Zitronen-Thymian-Öl: Hierzu wird eine ganze Bio-Zitrone gut mit heißem Wasser abgewaschen und dann die Schale mit einem Sparschäler vorsichtig entfernt. Es sollte dabei nichts von der weißen Haut an der Schale verbleiben. Die Schale zusammen mit 2 Zweigen Thymian in eine Flasche geben und mit Öl bedecken.

Die Auswahl des Öles ist jedem selbst überlassen. Möchte man hauptsächlich den Geschmack der Kräuter genießen, so empfiehlt es sich Öle mit wenig Eigengeschmack zu verwenden, wie Sonnenblumen-, Raps- oder Maiskeimöl.

Nach 3 – 4 Wochen ist das Öl fertig gezogen. Vor der Verwendung empfiehlt es sich die Kräuter zu entfernen um Schimmelbildung zu vermeiden, sobald diese nicht mehr bedeckt sind. Die Haltbarkeit eines Kräuteröls beträgt bei guter Lagerung ca. 4 Monate.

6.) DIY Kräutersalz:

Ähnlich schnell hergestellt und trotzdem ein tolles DIY Geschenk ist auch Kräutersalz. Man mischt getrocknete Kräuter, z.B. Thymian oder Rosmarin mit hochwertigem Salz (beispielsweise grobes Meersalz oder Himmalaysalz). Anschließend abfüllen, schön beschriften und fertig!

DIY Kräutersalz

7.) DIY Flaschengarten

Besonders für Pflanzenfreunde eine wunderschöne Idee: ein Garten im Glas. Aber auch für Freunde ohne grünen Daumen ist er perfekt, denn ein gut angelegter Flaschengarten braucht wenig Pflege. Mehr Infos zur Gestaltung und Pflegetipps findet ihr im Artikel zum Flaschengarten.

Ihr möchtet eine schöne DIY Karte zum Geschenk legen oder einfach so verschicken? Wir wäre es dann mit einer Karte mit Saatplatte? Der Beschenkte freut sich sicher über die Samen und schön aussehen tun sie auch. Ihr habt das noch nie gemacht? Dann schaut mal hier vorbei: Saatplatten Kartenidee

Und nun wünsche ich euch viel Freunde beim Nachmachen und eine wunderschönes Adventszeit.

Ihr habt noch weitere tolle Ideen für DIY Weihnachtsgeschenke? Dann freue ich mich über eure Kommentare.

Buchvorstellung „Wintergemüse“

[Unbezahlte Werbung]

Buchcover „Ernte mich im Winter – Einfach immer frisches Gemüse“

Der Herbst hat uns inzwischen richtig im Griff und die ersten Weihnachtsvorbereitungen laufen schon. Zeit die Arbeit im Garten zu beenden bis zum Frühjahr?! Nein, denn auch im Winter kann man so einiges anpflanzen und ernten. Und das sogenannte „Wintergemüse“ erfreut sich auch immer größerer Beliebtheit.

Wenn ihr noch nie Gemüse im Winter angepflanzt habt und euch dazu informieren wollte, kann ich euch das Buch „Ernte mich im Winter – einfach immer frisches Gemüse“ von Wolfgang Palme (Löwenzahn Verlag; ISBN 978-3-7066-2661-3) empfehlen.

Das Buch ist in insgesamt 6 Kapitel gegliedert:

  • Eine Ode an den Winter
  • Einzug des Winters im Garten: ein Prolog
  • Ein Jahr im Leben meines Wintergartens: eine Erzählung
  • Pflanzenporträts: Autobiografisches aus der Wintergemüsewelt
  • Wintermärchen: ein Epilog
  • Am Winter hängt so einiges (hier findet man ein Glossar, Stichwortverzeichnisse und viele weitere interessante Literaturquellen)

Schon die Titel der Kapitel finde ich einzigartig und zum Lesen einladend. So ist es nicht verwunderlich, dass ich das Buch verschlungen habe und so viel wie möglich am besten gleich umsetzen wollte. Beim Lesen der Titel könnt ihr auch nicht so recht vorstellen um was es geht? Ging mir am Anfang auch so. Daher möchte ich euch hier die wichtigsten drei Kapitel kurz vorstellen:

Kapitel 2: Einzug des Winters im Garten: ein Prolog

In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Winters vorgestellt, die für Wintergärtner wichtig sind: denn nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Nässe und die kürzeren Tageszeiten haben einen großen Einfluss auf das Wachstum.

Auch werden die wichtigsten Punkte für die Wintergartenplanung, wie der passenden Standort und der geeignete Pflanzenschutz behandelt. Und natürlich ein paar Tipps wie man mit den Pflanzen immer Winter umzugehen hat, denn nicht alles ist allseits bekannt. Einer der Punkte, über die ich mir nie Gedanken gemacht hatte, aber nun dank Herrn Palme fest im Gedächtnis verankert ist: „Froststarre: bitte nicht berühren!“ (Zitat aus dem Buch S. 31).

Kapitel 3: Ein Jahr im Leben meines Wintergartens: eine Erzählung

Im dritten Kapitel wird neben vieler allgemeiner Tipps zum Pflanzen auch einiges erzählt, was ich sonst nicht in jedem Gartenbuch gelesen habe. Dazu zählt beispielsweise, dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss und – vor allem auch – Aufzeichnungen darüber führen sollte. Nur so vergisst man keine Erfahrungen und lernt immer weiter dazu – nicht nur im Wintergarten enorm wichtig! Und wie der Titel so schön vorgibt, man fühlt sich beim Lesen eher gefesselt wie bei einer Erzählung als wie in einem Sachbuch.

Zudem wird in diesem Kapitel eine kurze Reise durch die 4 Jahreszeiten gemacht. Wintergärtnern bedeutet nämlich nicht nur pflanzen und ernten im Winter. Auch im Frühjahr und im Sommer gibt es einiges, was schon für den Winter bedacht und vorbereitet werden muss – und das kann man hier natürlich wunderschön kurzweilig und informativ nachlesen.

Kapitel 4: Pflanzenporträts: Autobiografisches aus der Wintergemüsewelt

Das Kapitel „Pflanzenporträts: Autobiografisches aus der Wintergemüsewelt“ ist für mich persönlich der aller wichtigste Part und nimmt auch den größten Teil des Buches ein. Dort werden über 30 wintertaugliche Pflanzen mit einem kurzen Steckbrief vorgestellt und detaillierte Empfehlungen zum Anbau gegeben. Mit Hilfe dieser „Biographien“ ist es für jeden ganz leicht möglich sich das passende Wintergemüse auszusuchen und entsprechend der individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten anzubauen.

Ansicht Pflanzenporträt des Feldsalates

Das gesamte Buch ist reich bebildert: wunderschöne, hilfreiche und manchmal auf witzige Fotos sind ebenso vorhanden wie viele Grafiken und Zeichnungen.

Auch liebe ich – wie man wahrscheinlich schon herauslesen konnte – den besonderen Schreibstil des Autors. Dieser ist witzig und macht jedes noch so trockene Thema interessant zu lesen. Die Pflanzenporträts lesen sich eher wie die Freundebücher von Schulkindern: die Gemüsesorten haben Freunde, Hobbies „Dafür bin ich zu haben“ und eindeutige Vorlieben (Zitat aus dem Kohlrabi-Steckbrief (S. 103): „Das mag ich: überraschen, begeistern, überzeugen. Wer mich mal im Winter gekostet hat, weiß, was ich meine. Denn da schmecke ich zarter und süßer als sonst.“).

Mein Fazit:

Egal ob Anfänger beim Gärtnern oder schon etwas erfahrender Gärtner; egal ob Balkon- oder Garten; das Buch ist für alle, die sich für Wintergemüse interessieren (nicht zur aus dem Supermarktregal 😉 ) der perfekte Einstieg. In einer leicht verständlichen und erfrischenden Art wird das Thema frisches und gesundes Gemüse im Winter ernten dem Lesen nahe gebracht.

Ich kann das Buch auf jeden Fall uneingeschränkt weiterempfehlen. Auch als Geschenk für das nahende Weihnachtsfest.

Ihr interessiert euch für weitere Literaturtipps? Dann schaut mal hier vorbei, da habe ich noch ein paar Empfehlungen für euch: Link zur Literatur

Spitzwegerich – der spitzen Helfer

Kennt ihr diese Blätter? Habt ihr diese schon mal gesehen?

Spitzwegerich

Es handelt sich hierbei um den Spitzwegerich (lat. Plantago lanceolata). Es ist eine heimische Pflanze, die bei uns in der freien Wildbahn, besonders an Waldrändern und nährstoffreichen Wiesen, häufig anzutreffen ist. Da sie aber recht anspruchslos ist, kann man sie auch problemlos im Topf auf Balkon oder Terrasse kultivieren.

Spitzwegerich ist eine sehr alte, lang bekannte Arzneipflanze. Er wurde bereits in der Antike und im Mittelalter eingesetzt, sowohl für innere als auch äußere Beschwerden. Auch heute ist er noch eine beliebte Heilpflanze, die ich euch heute vorstellen möchte. Natürlich inklusive einiger Tipps und Rezepte zur Verwendung.

Steckbrief:

  • Mehrjährig und winterhart
  • Wuchshöhe: 10 – 60 cm; im Topf bleibt er um einiges kleiner, da auch die Wurzeln (in der freien Wildbahn bildet sich ein riesiger Wurzelstock) sich nicht so ausbreiten können. Meiner hat es auf ca. 30 cm Höhe geschafft.
  • Blütezeit: Mai – September
  • Erntezeit: Mai – ca. Oktober

Wie kann man den Spitzwegerich anbauen?

  • Anzucht und Vermehrung: Die Samen kann man inzwischen in den meisten Gartenmärkten kaufen. Manchmal findet man im Frühjahr auch Jungpflanzen. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist zwischen Ende März und Mitte April, direkt im Freien ins Beet bzw. in den Kübel. Die Samen sollten ca. 1 bis 1,5 cm tief in die Erde eingebracht werden und leicht angegossen. Nach 10 – 14 Tagen sind die ersten Keimlinge zu sehen.
    Ich habe den Spitzwegerich vor inzwischen 2 Jahren selbst ausgesät und das hat super geklappt. Noch im selben Jahr war die Pflanze so groß, dass ich schon eine ausreichende Menge Blätter für ein Glas Hustensirup ernten konnte.
    Hat man schon eine Spitzwegerich-Pflanze und möchte diese vermehren, kann das über Teilung der Mutterpflanze erfolgen. Oder man nimmt sich selbst die Samen aus der Blüte. Wenn diese reif ist, kann man die Samen einfach aus dem Ähren-förmigen Fruchtstand ausklopfen.
  • Standort: Möglichst sonnig, aber auch im Halbschatten ist möglich.
  • Pflege: Lockeren und nährstoffreichen Boden mag der Spitzwegerich am liebsten. Mit lehmartigem Boden kommt er weniger gut zurecht: dort kann das (Regen-)Wasser nur schlecht ablaufen und die Nässe staut sich. Deshalb auch bei Anbau im Topf auf ausreichende Drainage (z.B. Kiesel oder Blähton am Boden des Topfes) und ein Abflussloch im Topf achten. Außerdem sollte man auf eine ausreichend großen Topf achten, da der Spitzwegerich einen großen Wurzelstock ausbildet.
    Düngen reicht, meiner Erfahrung nach, einmal pro Jahr im Frühjahr: am besten mit einem organischen Stickstoff-Kalium Dünger oder Brennesseljauche.
  • Gießen: der Spitzwegerich ist recht tolerant gegenüber Trockenphasen und verzeiht es wenn man ihn mal vergisst zu gießen. Im Topf, im Sommer an einem vollsonnigen Standort, ist allerdings schon tägliches Gießen angesagt. Sollte man es mal vergessen haben, zeigt es uns die Pflanze aber auch: die Blätter kräuseln sich etwas am Rand.

Spitzwegerich als Heilpflanze – Eigenschaften:

Spitzwegerich wirkt reizlindernd und beruhigend (durch seine Schleimstoffe). Außerdem ist er entzündungshemmend.

Spitzwegerich als Heilpflanze – Anwendungsmöglichkeiten:

Spitzwegerichtee:

Den Tee kann man sowohl aus den frischen, als auch aus getrockneten Blättern zubereiten.
Die Blätter dazu quer zu den Längsfasern in ca. 1 bis 2 cm breite Stücke schneiden.
Für eine Tasse einen Teelöffel der getrockneten Blätter (bei frischen Blättern 2 Teelöffel) mit ca. 200 ml kochend heißem Wasser übergießen. Ungefähr 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Langsam in kleinen Schlucken trinken – so entfaltet sich die Wirkung am besten.

Ein paar Tipps zum Trocknen der Blätter: Die sauberen und möglichst trockenen Blätter auf Zeitungspapier oder ein Baumwolltuch auflegen. Dabei sollten die Blätter nicht in mehrere Schichten übereinander liegen. Die ersten ca. 15 Minuten kann man die Blätter noch im Freien lassen und mit einem Baumwolltuch abdecken: so können evtl. vorhandene Tierchen rauskrabbeln, denn diese suchen das Licht. Bei Zimmertemperatur an einem möglichst dunklen Ort gut trocknen.

Spitzwegerichsirup:

Was man braucht:

  • ca. zwei Handvoll Spitzwegerichblätter
  • ca. 250 g Zucker
  • Saft einer Zitrone (alternativ 100% igen Bio-Zitronensaft in der Flasche, ca. 20 ml)
  • Außerdem: 2 Schraubgläser, Topf und Sieb

Wie man ihn herstellt:

Allgemeine Hinweise:
Sämtliche Arbeitsgeräte und Gläser sauber auswaschen. Die Gläser, welche zum Ansetzen und zur Aufbewahrung verwendet werden, zusätzlich auskochen oder mit Alkohol (mind. 70%) desinfizieren. Nur bei sehr sauberem Arbeiten kommt es nicht zu frühzeitiger Schimmelbildung.
Am besten sammelt man die Blätter im Frühsommer, aber auch später im Jahr ist das noch problemlos möglich.

  1. Die Blätter möglichst sauber sammeln; ansonsten vorsichtig mit klarem Wasser abwaschen und mit einem sauberen Baumwolltuch (z.B. Geschirrtuch) gut trocken tupfen.
  2. Die Blätter in 1 cm breite Stücke schneiden; und zwar quer zu den Längsfasern.
  3. Nun die Blätter abwechselnd mit dem Zucker mit dem Zucker in ein sauberes Schraubglas (z.B. altes Marmeladen oder Gurkenglas; ca. 350 ml Fassungsvermögen) schichten. Mit dem Spitzwegerich anfangen und mit einer Zuckerschickt aufhören. Die Schichte immer mit einem Löffel gut festdrücken.
  4. Das Glas zum Ziehen lassen ca. 2 Monate an einen dunklen, möglich gleichmäßig temperierten Ort stellen (ich stelle es immer in den Keller).
  5. Nach den 2 Monaten das Glas in ein Wasserbad stellen und bei mittlerer Hitze langsam erwärmen. Den Saft der Zitronen sowie 20 ml frisch abgekochtes, heißes Wasser hinzugeben. Dann nochmal etwa 2 Stunden bei niedriger Hitze im Wasserbad ziehen lassen. Der Zucker sollte sich dabei ganz auflösen. Falls das nicht klappt zwischendurch vorsichtig mit einem Glasstab (oder ersatzweiße Löffel) durchmischen.
  6. Zum Schluss den Sirup durch ein Sieb in das zweite Schraubglas abgießen und so die  festen Bestandteile herausfiltern.

Den fertigen Sirup am besten im Kühlschrank lagern.
Bei Husten oder Kratzen im Hals 3 bis 4 Mal täglich einen Teelöffel einnehmen. Bitte immer einen sauberen Löffel nehmen, sonst bildet sich Schimmel oder die Krankheitserreger können sich im Sirup vermehren und wieder krank machen.

Spitzwegerichsalbe:

Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften eignet sich der Spitzwegerich auch für die äußerliche Anwendung bei kleineren Wunden oder Verbrennungen, sowie Insektenstichen. Die Herstellung einer Salbe aus Spitzwegerich ist recht leicht und durchaus Anfänger-tauglich:

Zunächst wird aus den Spitzwegerichblättern ein Ölauszug erstellt. Im Anschluss daran eine einfache Salbe aus dem so erhaltenen Spitzwegerichöl und Bienenwachs gemischt. Wie das genau funktioniert könnt ihr hier nachlesen: Öl- und Salbenherstellung

Und bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten und sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln bzw. eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder zu ersetzen. Ich gebe hier keine Heil- oder Linderungsversprechen ab. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Und für eure eigene Gesundheit: Solltet ihr euch „richtig“ krank fühlen oder es nach einige Tagen nicht besser werden, sucht einen Arzt auf.

DIY Saatplatten herstellen & als Geschenk verpacken

Der Herbst und der Winter sind immer die ideale Zeit um zu Basteln und auch um das neue Gartenjahr zu planen. So sehr ich den Sommer und die Gartenarbeit liebe, ich freue mich doch im Herbst auch darauf endlich wieder mehr Zeit fürs Basteln und die Planung von Neuem zu haben. Hier möchte ich euch Idee vorstellen, die gleich beides vereint: das Herstellen von Saatplatten und wie man daraus wunderschöne Karten und Mitbringsel bastelt.

Zu aller erst mal die Frage: was sind eigentlich Saatplatten oder –bänder? Und wozu brauche ich sie?

Saatplatten und –bänder sind Bänder oder Platten (ja, so sagt es der Name ja schon), wo die Samen in die Mitte von zwei Schichten eingebracht sind. Sie sollen das aussäen erleichtern, denn die Samen liegen bereits im idealen Abstand und brauchen nicht mühsam einzeln in die Erde gebracht werden; oder eben später vereinzelt. Das kann vor allem bei kleinen Samen sehr hilfreich sein. Das Trägerpapier besteht meist aus einer Zellulosefaser, welche im Boden leicht verrottet und somit nicht extra entsorgt werden muss.

Wenn man Saatplatten oder Saatbänder kauft sind sie allerdings, im Vergleich zum losen Samen, recht teuer. Aber das macht nichts, man kann die Saatplatten auch recht einfach selber herstellen!

Wie stellt man Saatplatten und Saatbänder selber her?

Man braucht (Materialliste):

  • Küchenkrepp (alternativ geht auch Klopapier oder Zeitungspapier; wichtig ist hauptsächlich dass das verwendete Papier licht- und luftdurchlässig ist, sowie frei von Plastik)
  • Mehl (1 TL)
  • Wasser
  • Kleiner Pinsel
  • Samen (z.B. Salat, Radieschen, Möhren oder Balkonblumenmischung)

So wird’s gemacht:

  1. Aus dem Mehl und Wasser wird zunächst der Klebstoff für die Saatplatten zubereitet: den Teelöffel Mehl in eine kleine Schüssel geben und nach und nach mit kleinen Mengen Wasser mischen. So lange Wasser zugeben bis ein dicker, aber noch streichfähiger Brei entsteht. Vorsicht, der Kleber wird schnell zu dünnflüssig und weicht das Papier dann zu sehr auf. Deshalb wirklich nur sehr kleine Mengen Wasser zugegeben. Bei meinem letzten Versuch haben mir auf 1 gehäuften Teelöffel Dinkelmehl 1050 ca. 4 Teelöffel Wasser gereicht.
  2. Ein Blatt vom Küchenkrepp nehmen und glatt hinlegen. Nun mit dem Pinsel einzelne Klebepunkte des Mehlklebers auftragen und jeweils ein Samenkorn darauf legen. Die Abstände der Klebepunkte sollten den späteren Pflanzabständen entsprechen (ist bei gekauften Samen meist auf der Packung nachzulesen). Bei sehr kleinen Samen funktioniert das Aufbringen leichter, wenn man mit Hilfe eines Zahnstochers arbeitet.
    Beim Herstellen von Saatbändern schneide ich das Küchenkrepp/die Platte erst später in schmale Streifen. Deshalb kann in diesem Fall der Abstand zwischen den Reihen etwas geringer sein.
  3. Nachdem alle Samenkörner auf das Blatt aufgebracht sind, ein zweites Blatt Küchenkrepp darauf legen. Das sollte nicht zu lange dauern, da sonst die Klebepunkte bereits getrocknet sein könnten. Das zweite Küchenkrepp an den Klebestellen festdrücken. Dabei vorsichtig vorgehen, da die feuchten Tücher recht leicht reißen.
  4. Die fertigen Saatplatten beschriften: mit Samenart und Erntejahr (oder Haltbarkeit, wenn diese bei gekauften Samen angegeben ist)
  5. Zum Schluss die fertig gestellten Saatplatten zum Trocknen an einen nicht zu feuchten und geschützten Ort legen (das Bad war die falsche Wahl, als meine Kinder plötzlich Lust hat zu duschen und das ganze Bad unter Wasser setzten 😉 ).
    Nach dem Trocknen können, falls gewünscht, die Platten in Saatbänder geschnitten werden. Das mache ich beispielsweise bei Radieschen, die ich in 2 Reihen in Balkonkasten säe.
    Erst wenn die Platten und Bänder komplett getrocknet sind, lose in Kisten lagern.

DIY Geschenkideen mit Saatplatten:

Immer häufiger sieht man auch Karten oder Kalender mit integrierten Saatplatten. Ich finde dies eine supertolle Geschenkidee, die ich dann auch mal probieren wollte. Und ich muss sagen, ich bin mit dem Ergebnis zufrieden :-). Hier ein paar Tipps und Ideen wie auch ihr das umsetzen könnt:

  1. Allgemeines:
    – Anstatt des Küchenkrepps habe ich mit verschiedenen Naturpapieren (z.B. Faserseide, Bananenpapier) gearbeitet. Das meist weiße Küchenpapier ist von der Optik her ja nicht unbedingt Geschenk-tauglich.
    – Außerdem habe ich den Kleber nicht nur auf die Klebepunkte für die Samen gegeben, sondern vorsichtig flächiger verklebt.
    Ansonsten funktioniert das Herstellen der Saatplatte genau wie oben beschrieben.
    Sobald die, diesmal kunterbunten, Saatplatten getrocknet sind, kann die kreative Weiterverarbeitung beginnen.


  2. Geschenkidee 1: Blumenkarten für alle Anlässe:

    a) Saatplatte als Blume gestalten:
    Ich habe mir den Umriss einer Blume gesucht und als Schablone aus dickem Papier (dünne Pappe, Tonpapier geht auch) ausgeschnitten. Die Schablone habe ich dann genutzt um die Blume auf die fertige Saatplatte zu übertragen. Und zusätzlich um die Blume auf der Karte zu gestallten. Die Karte soll ja auch noch schön aussehen, wenn die Saatplatte von ihr entfernt und verwendet wurde.
    Alternativ ist es auch möglich die Formen zuerst zuzuschneiden und dann erst mit der Herstellung der Saatplatten zu beginnen. So kann man gezielt nur auf die Form Samen aufbringen und alles zusammen verkleben. Nach einigen Versuchen fand ich diese zweite Methode praktikabler – aber da könnt ihr arbeiten wie es für euch besser funktioniert!

    b) Karte gestalten:
    Die Blanko-Doppelkarte nach Belieben mit Stempeln, Zeichnungen und Glückwünschen gestalten, so dass die Blumen-Saatplatte dazu passt – eurer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Als Anregung habe ich zwei Beispiele für euch, wie ich es gestaltet habe.


  3. Weihnachts- und Neujahrskarte mit Glückskleeblatt:

    Ein Glückskleeblatt ist ein tolles Geschenk für Neujahr und deshalb möchte ich euch heute zwei Ideen vorstellen wir ihr auch dafür Saatplatten verwenden könnt.

    Nachdem ich so viel Spaß hatte die Blumenkarten zu gestalten, kam mir erstmal der nächste Gedanke: Wieso nicht mal wieder Weihnachtskarten in Papierform an liebe, Garten-begeisterte Freunde verschicken. Dazu habe ich eine Doppelkarte genommen und vorne darauf die Weihnachtsgrüße gestaltet. Auf der linken Seite des Innenteils befindet sich ein Glücksschwein mit einem Kleeblatt.
    Das Kleeblatt ist auch wieder eine Saatplatte und wurde wie die Blüte mit einer Schablone ausgeschnitten und gestaltet.

    Wenn die Kreativität gerade Pause macht oder einfach die Zeit fehlt, kann man natürlich auch eine Weihnachtskarte kaufen und nur die Innenseite mit dem Glückskleeblatt verzieren.


  4. Kleines Neujahrgeschenk mit Teelicht und Glücksschwein:

    Die zweite Idee mit dem Glückskleeblatt eignet sich hervorragend als Mitbringsel für die nächste Silvesterparty. Da ich etwas zu viele der Samen-Kleeplatten hergestellt hatte, wurden diese eben für ein paar kleine Geschenke als Mitbringsel oder Gastgeschenk gestaltet.

    a) Schnelle Variante:
    Ein fertiges Glückschwein-Teelicht wird mit einer Halterung aus Schmuck- oder Blumendraht für das Samen-Kleeblatt versehen. Dann nur noch das Kleeblatt in die Halterung stecken und fertig!

    b) Variante für Knet-Künstler:
    Ich habe ein quadratisches Teelichtglas mit einem Glücksschwein aus ofenhärtender Knetmasse versehen (Ideen für Gestaltung finde ihr zu Hauf im Internet). Dieses hält das Kleeblatt, ebenfalls mit einer Halterung aus Schmuckdraht.

Hab ihr weitere Ideen zur Gestaltung und Verwendung von Saatplatten – da her damit! Ich freue mich auf eure Ideen!

Samen selber gewinnen – So geht‘s

Lange Zeit habe ich Samen immer gekauft und keine Samen selber gewonnen: Einerseits weil ich keine Ahnung hatte wie ich die Samen selber richtig gewinnen konnte. Und andererseits weil es mir auch zu viel Arbeit erschien. Geht euch das auch so? Dann habe ich hier einige Infos und Tipps wie auch ihr Salmen leicht und erfolgreich selber gewinnen könnt.

Tomaten:

  1. Was man benötigt:
    – Messer
    – Kleine Schüssel mit kaltem Wasser
    – Küchenkrepp oder sauberes, dünnes Baumwolltuch
    – Tütchen oder kleines Döschen zum Aufbewahren
  2. Vorgehen:
    – Die reifen Tomaten aufschneiden und die Kerne entnehmen.
    – An den Tomatenkernen befindet sich immer noch einiges an Fruchtfleisch, welches unbedingt entfernt werden muss. Ansonsten können die Kerne nicht gut und schnell getrocknet werden und schimmeln. Dazu zunächst die Kerne in kaltes Wasser legen. Das anschließende entfernen des Fruchtfleisches ist leider etwas mühsam.
    – Die nun „entfleischten“ Kerne müssen gut trocknen. Am besten klappt es wenn man sie dazu einzeln auf Küchenkrepp, Kaffeefilter oder aucj ein Baumwolltuch legt. Wenn die Samen recht nass sind, öfter mal umlegen um ein schnelles Trocknen zu ermöglichen.
    – Sobald die Kerne/Samen komplett trocken sind, können sie in kleine Tütchen oder Döschen abgefüllt werden. Die Lagerung sollte – wie gewohnt  – kühl, dunkel und vor allem trocken erfolgen, damit der Samen lange seine Keimfähigkeit behält.
  3. Haltbarkeit der Samen:
    Hierbei geht um die Zeit, wie lange noch ein Großteil der Samen keimfähig ist. Man geht meistens von 70 – 80% Keimfähigkeit aus. Tomatensamen sind recht lange haltbar. Auch ich habe schon noch einigen Jahren noch „alte“ Tütchen wiedergefunden und konnte eine gute Keimfähigkeit feststellen. Laut dem Buch „Meine eigene Samen Gärtnerei“ halten die Samen mindestens 6 Jahre. Teilweise geht man auch von einer Haltbarkeit bis 10 Jahren aus.
Tomaten Samen selber gewinnen

Paprika und Chili:

  1. Was man benötigt:
    – Messer
    – Küchenkrepp oder sauberes, dünnes Baumwolltuch
    – Tütchen oder kleines Döschen zum Aufbewahren
  2. Vorgehen:
    – Die ganz reifen Paprika (oder Chili) ernten und aufschneiden: Die Samen herausnehmen und trocknen. Hier entfällt zum Glück der mühsame Schritt des Fruchtfleisch Entfernens, da die Kerne ohnehin nicht mit Fruchtfleisch umgeben sind.
    – Trotzdem auch hier zum Trocknen auf ein Tuch legen und warten bis sie komplett getrocknet sind.
    – Danach abfüllen und kühl, trocken und dunkel lagern.
  3. Haltbarkeit des Samen:
    Paprikasamen haben eine kürzere Haltbarkeit als Tomatensamen. Man geht von maximal 5 Jahren aus, eher nur 3 – 4 Jahre.

Physalis / Andenbeere:

Hierzu hat mir das von Buch von Constanze von Eschbach leider keine Information geliefert. Da es sich hierbei jedoch genau wie bei Paprika oder Tomate um ein Nachtschattengewächs handelt, habe ich es mit einem ähnlichen Vorgehen versucht – erfolgreich!

  1. Was man benötigt:
    – Messer
    – Kleine Schüssel mit kaltem Wasser
    – Küchenkrepp oder sauberes, dünnes Baumwolltuch
    – Tütchen oder kleines Döschen zum Aufbewahren
  2. Vorgehen:
    – Physalis sind erst reif und richtig lecker wenn die Außenhaut bereits vertrocknet aussieht und die Früchte von selbst abfallen. Auch hier die Früchte aufschneiden und die Kerne mit dem Messer entnehmen.
    – Hier klebt kaum Fruchtfleisch an den Kernen. Trotzdem habe die Kerne in kaltem Wasser gewaschen um alle Reste zu entfernen. Das geht zum Glück viel leichter als bei den Tomaten.
    – Die gereinigten Kerne/Samen ebenfalls zum Trocknen auf ein Tuch legen und öfter Umlagern um ein schnelles und komplettes Trocknen zu erreichen.
    – Nach dem vollständigen Trocknen abfüllen.
  3. Haltbarkeit der Samen:
    Hierzu habe ich leider keine Erfahrung und konnte auch keine gute Literaturquelle finden. Ich werde ein paar aufheben und regelmäßig mit Hilfe der Keimprobe überprüfen.
Physalis Samen selber gewinnen

Winterportulak, Spinat und Feldsalat:

  1. Was man benötigt:
    – Schere
    – Schnur
    – Große Schüssel
    – Tütchen oder kleines Döschen zum Aufbewahren
  2. Vorgehen:
    – Zunächst einige der Salatpflanzen nicht abernten, sondern wachsen und blühen lassen.
    – Sobald die die Pflanzen verblüht sind,  fallen die Samen innerhalb weniger Tage ab – gut für Permakultur, also wenn die automatische Neuaussaat gewünscht ist, weniger gut für die Samengewinnung. Deshalb müssen wir hier einen kleinen Trick anwenden: Die Samenträger sobald sie verblüht, aber noch nicht vertrocknet sind, abschneiden und mit einer Schnur zusammenbinden.
    – Über eine große Schüssel aufhängen, so dass die Samen direkt in die Schüssel fallen können. Der Ort zum Aufhängen und Trocknen sollte nicht zu feucht sein, so dass die Samenträger gut abtrocknen können und dabei nicht anschimmeln.
    – Jetzt müssen die Samen nur noch aus der Schüssel entnommen und abgefüllt werden.
    – Auch diese Samen sollten kühl, trocken und dunkel gelagert werden.
  3. Haltbarkeit der Samen:
    Die Salatsamen haben eine eher kurze Haltbarkeit, man geht von bis zu 3 bis 4 Jahren aus.

Noch ein paar allgemeine Tipps zur Lagerung:

  • Es empfiehlt sich kein komplett schließendes Gefäß zu verwenden, sondern etwas Luftaustauch zu ermöglichen. Ansonsten kann es durch die Restfeuchte, die oft noch vorhanden, ist zur Schimmelbildung kommen.
  • Ebenfalls möglichst nicht in Plastik lagern. Papier oder Metalldöschen eignen sich um einiges besser. Ich verwende gerne mit Origamitechnik selbst gefaltete Tüten – die halten super und kommen ganz ohne Klebstoff aus. Die Anleitung dazu könnt ihr euch hier herunterladen: Origamitütchen
  • Die immer Päckchen eindeutig beschriften, inklusive Erntejahr.
  • Die Samen regelmäßig kontrollieren um evtl. entstanden Schimmel zeitig entfernen zu können, bevor er mehr Saatgut befällt und vernichtet. Gerne auch mal hinein riechen. Oft fällt muffiger Geruch auf bevor sichtbarer Schimmel entsteht. Dann auf jeden Fall wegwerfen.
  • Möglichst nicht über 25°C lagern.
  • Ihr wisst nicht so genau wie alt die Samen sind oder ob die Lagerungsbedingungen ausreichend waren? Dann empfiehlt es sich vor der Aussaat eine Keimprobe zu machen. Ihr kennt das noch nicht? Ein ausführliche Anleitung dazu finde ihr hier: Keimprobe

Hat euch meine Artikel animiert es auch mal zu probieren? Es wirklich nicht so aufwendig und man kann die Lieblingspflanzen so immer wieder aussäen.

Wenn ihr weitere Tipps und Infos zum Samen selber gewinnen braucht, kann ich euch das Buch „Meine eigene Samen Gärtnerei“ von Constanze von Eschbach (KOPP Verlag) empfehlen. Dort findet ihr noch weitere Tipps und eine eine Beschreibung für viele Pflanzen, wie die Samengewinnung am besten erfolgen kann.

Habt ihr noch weitere Tipps zum Gewinnen von Samen? Dann kommentiert oder schreibt mir!

DIY-Projekt: Untersetzer und Pflanztöpfe

Manchmal ist es einfach wie verhext: man hat eine tolle neue Pflanze oder einen tollen neuen Topf, aber der passende Übertopf bzw. Untersetzer fehlt einfach! Kennt ihr das auch? Mir passiert es immer wieder und da habe ich mich nach einer individuellen Lösung ungesehen: und die heißt – wie sollte es anders sein – selber machen! Und ich denke mal euch geht es nicht anders. Deshalb möchte ich euch hier mein DIY Untersetzer-Projekt vorstellen.
Eine tolle und recht simple Möglichkeit ist die Verwendung einer Luft-trocknenden Modelliermasse (z.B. Fimo Air, welche ich verwendet habe). Es handelt sich dabei um eine Ton-ähnliche Masse, die aber nicht im Ofen gebrannt werden muss. Nach dem Modellieren einfach 24 Stunden zum Trocknen stehen lassen und dann weiter bearbeiten.

Mein aktuellstes Projekt war ein Untersetzer für einen alten Bonsaitopf, den ich gerade neu bepflanzt hatte.

Was braucht man dafür alles?

  • Modelliermasse
  • Teigrolle (am besten nicht aus Holz, falls man keine andere hat mit Frischhaltefolie umwickeln damit die Masse nicht daran festklebt)
  • Bastel- oder Backunterlage zum Ausrollen (die Modelliermasse ist ziemlich klebrig und von unebenen Untergründen etwas schwer wieder zu entfernen)
  • Messer
  • Lineal
  • Nassschleifpapier
  • Wasserfeste Acrylfarbe
  • Pinsel 🖌

Und wie geht man nun vor?
Die Modelliermasse auf einige mm dünn ausrollen. Achtung nicht zu dünn, denn dann bricht sie leicht. Mit einem Messer und mit Hilfe eines Lineals die Form zuschneiden. Vorher natürlich abmessen wie groß der Topf oder Untersetzer werden soll 😉.
Bitte unbedingt beachten (und nicht den selben Fehler machen wie ich beim 1. Mal): die Modelliermasse zieht sich beim Trocknen etwas zusammen. Deshalb beim Ermitteln der notwendigen Größe immer einige mm zugeben!

Ich habe mir jeweils die Größe des Topfbodens auf ein Papier übertragen und dann entsprechend die nötige Größe ermitteln:

Bei einem rechteckigen Untersetzer, wie in meinem Fall, die Seiten für den Untersetzer nach oben biegen und an den Ecken gut „verkleben“, so dass keine Löcher an den Ecken entstehen. Sollten nach dem Trocknen doch Löcher entstanden sein, so kann man diese auch noch nachträglich mit Heißkleber verschließen.
Für einen runden Untersetzer die nach oben zu biegende Fläche einige Male einschneiden und dann verkleben, so dass sich auch eine schöne Rundung ergibt.

Nachdem der Untersetzer fertig modelliert ist 24 Stunden zum Trocknen bei Zimmertemperatur stehen lassen.
So sieht der fertig modellierte Untersetzer aus:

Da die Kanten noch etwas uneben und vielleicht zum Teil auch spitze Ecken da sind, sollte man den DIY Untersetzer noch mit feinem Nassschleifpapier schleifen.

Noch etwas langweilig, oder? Deshalb muss noch Farbe ran! Die Acrylfarbe hat aber noch eine andere wichtige Funktion: da die Modelliermasse nicht wasserfest ist, muss man sie mit wasserfester Farbe bemalen. Dafür eignet sich wasserfeste Acrylfarbe sehr gut.
Jetzt nur doch die Farbe nach Belieben auftragen und designen, einige Stunden Trocknen lassen und das Ergebnis genießen 😊.

DIY Untersetzer Übertopf modellieren

Und wenn man den Untersetzer mal nicht mehr braucht, dann kann man ihn ganz leicht zu einer Schmuck- oder Schlüsselablage umfunktionieren: säubern, den Boden mit Bastelfilz auskleiden und fertig!

Eine nette Bloggerkollegin hat übrigens ein ähnliches Projekt mit Kakteentöpfen gemacht. Gerne auch da mal vorbeischauen für weitere Ideen: http://www.garten-fraeulein.de/kakteen-diy

Kneten und Formen ist nicht so euer Ding? Wie wäre es dann mit einen Übertopf nähen? Hier findet ihr eine einfache Anleitung für einen schnell Übertopf aus Stoff: DIY Stoff Übertopf.

Viel Spaß beim Basteln!

Aloe – Wunder aus der Wüste

Vor einiger Zeit bekam ich zwei Aloe vera Pflanzen geschenkt und wusste zunächst so gar nicht recht was ich damit anfangen sollte. Natürlich kannte ich Aloe, aber eben nur als fertiges Gel zur Hautpflege aus Drogerie oder Apotheke. Inzwischen bin ich aber schlauer und konnte auch schon einige Erfahrungen mit der Anwendung sammeln.

Pflege der Aloe vera Pflanze

Die Aloe vera, auch Wüstenlilie genannt, kommt ursprünglich aus Südafrika. Durch ihren ursprünglichen Standort in Wüstenregionen hat sie hat ganz besondere Fähigkeiten entwickelt: sie kann verschiedene Nährstoffe selbst herzustellen und ist deshalb reich an Vitaminen, Enzymen, Mineralstoffen und Aminosäuren. Und das macht sie wiederum so hilfreich für uns!

  • Standort: ein gleichmäßig warmer Standort mit viel Licht und wenig Feuchtigkeit ist Pflicht. Direkte Sonne stellt kein Problem dar, sogar pralle Sonne draußen im Sommer ist möglich und wird gut vertragen. Allerdings sollte man sie daran erst 1- 2 Wochen gewöhnen. Sie ist nicht winterhart, deshalb im Winter unbedingt reinholen und einen sonnigen Platz (Süd- oder Westfenster) wählen. Bereits ab Temperaturen unter + 10°C könnte die Aloe Schaden nehmen – also rechtzeitig reinholen und auch im Frühjahr nicht vor Mitte Mai ins Freie stellen. Man kann die Aloe Pflanze auch ganzjährig als Zimmerpflanze halten – sonniger Standort natürlich vorausgesetzt.
  • Pflege: Wenig gießen ist ganz wichtig. Immer erst wenn die Erdoberfläche trocken ist (Fingerprobe). Zuviel Wasser könnte die Aloe verfaulen lassen  – man denke nur an ihren ursprüngliche Wüstenstandort. Wichtig ist zudem noch immer auf die Erde gießen und nie von oben auf die Blätter.
    Düngen: Im Sommer ist 1mal/Monat ausreichend und  im Winter ist düngen gar nicht nötig.
    Erde: Sandiges, trockenes Substrat ist ein Muss; deshalb sollte man herkömmlicher Gartenerde ca. 1/3 Split oder groben Sand untermischen. Alternativ eignet sich auch Kakteenerde.
    Und zu guter Letzt: Augen auf bei der Topfwahl! Es sollte ein stabiler Topf sein, der nach unten nicht schmaler wird da die Aloe-Blätter ein ordentliches Eigengewicht haben und der Topf sonst zu leicht umkippen könnte.

Ernte

Die Aloe wächst von unten nach oben, d.h. neue Blätter kommen oben in der Mitte nach. Daraus ergibt sie auch wie geerntet werden soll: immer zuerst die ältesten Blätter (also von unten). Alternativ: nur die Blattspitzen abschneiden; die Aloe verkraftet das und die Wunde verschließt sich innerhalb weniger Tage von selbst. Ist das Blatt mal geerntet so ist es im Kühlschrank noch einige Tage haltbar – und das hat noch einen Vorteil: aus dem Kühlschrank ist die kühlende Wirkung des Gels gleich noch besser.

Aloe vera vermehren

Für einen Ableger einfach einen Seitentrieb von der Pflanze abtrennen und ein bis zwei Tage trocken lagern, damit die Schnittkante trocknen kann. Dann den Trieb in Kakteenerde pflanzen und wässern. Wenn sich Wurzeln und neue Blätter gebildet haben, die Pflanze normal pflegen wie die „erwachsene“ Aloe-Vera-Pflanze.
Die Aloe-Vera-Pflanze entwickelt aber auch häufig sog. Kindel. Um diese für das Vermehren zu nutzen einfach die Mutterpflanze aus ihrem Topf nehmen (immer unten anfassen, nicht an den Blättern), die Erde ein wenig abschütteln und die Kindel vorsichtig abziehen, ohne die Wurzeln zu verletzen. Dann die beiden Pflanzen in zwei verschiedenen Töpfen einpflanzen.

Eigenschaften

Die hauptsächlich wirksamen Inhaltsstoffe der Aloe sind Aminosäuren, Enzyme, Mono- und Polysaccharide und verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Sie wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Deshalb ideal zum Anwenden bei kleinen Wunden, Verbrennungen und Sonnenbrand. Auch zur Narbenpflege gut geeignet.

Anwendung

Das Gel des angeschnitten Blattes auf die Haut tropfen
Vorsicht: Der gelbe „Mantel“ des Blattes darf nicht mit der Haut in Berührung kommen, da dies Entzündungen auslösen kann.

Aber nicht nur der Haut, auch den Haaren kann die Aloe helfen: Bei trockenem Haar, gibt sie verlorene Feuchtigkeit zurück und macht das Haar wieder geschmeidig (was wohl am hohen Gehalt an Vitamin E liegt). Auch Schuppen, welche in Zusammenhang mit trockener Kopfhaut entstehen werden so weniger. Zudem soll es das Haarwachstum anregen.
Dazu wird Aloe-Saft wie eine Haarkur angewendet: 2–3 EL Saft nach dem Waschen in Haare und Kopfhaut massieren und ca. 10 Minuten lang einziehen lassen; danach ausspülen.

Auch innerlich kann die Aloe angewendet werden. Dem Aloe-Saft werden durch seinem hohen Anteil an Vitaminen, Enzymen und Mineralstoffen Gesundheit-fördernde Eigenschaften zugeschrieben. Nach diesem reich bebilderten Rezept habe ich auch schon selbst Aloe-Saft hergestellt. Lecker finde ich ihn auf jedem Fall, ob er mir wirklich zu mehr Gesundheit verholfen hat kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen.

Bitte beachten bei innerlicher Anwendung: Am besten erst vorsichtig ausprobieren oder Rücksprache mit deinem Arzt halten, da sie nicht für jedermann verträglich ist.

Die Kraft des Salbeis – Verwendung von Salbeitinktur

Mein Salbei ist letzten Sommer und Herbst stark gewachsen und hat fast seine „Nachbarn“ überwuchert. Aus diesem Grund, und natürlich weil Salbei ein super Heilkraut ist, habe ich nicht nur viel Salbei getrocknet, sondern auch Salbeitinktur hergestellt.

Wie das funktioniert und welche Anwendungsmöglichkeiten es gibt habe ich euch hier zusammengestellt:

Herstellung der Salbeitinktur:

Man braucht:

100g frischen Salbei (Blätter)

100 ml Alkohol mind. 40% (z.B Wodka oder Korn)

Man nimmt die Salbeiblätter und gibt sie in ein ausreichend großes, verschließbares Glas.

Danach bedeckt man die Blätter mit 100 ml Alkohol. Die Blätter sollten dabei komplett mit dem Alkohol bedeckt sein.

Das ganze verschlossene an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Ort 3 – 4 Wochen ziehen lassen. Dabei immer mal wieder umschütteln.

Nach 3 – 4 Wochen den Salbei abfiltern und die fertige Tinktur in einem dunkle Gefäß (z.B. Braunglasflasche) lagern. Beschriftung inkl. Datum nicht vergessen!“

Nach dem gleichen Prinzip kann man natürlich auch aus anderen Kräutern und Blüten eine Tinktur herstellen.

Anwendungsmöglichkeiten:

Pur:

  • Auf Aphten oder anderen Entzündungen im Mund direkt auftupfen, beispielsweise mit einem Wattestäbchen
  • Anstatt eines Salbeitees bei Verdauungsbeschwerden (geht schneller 😉 ): 2 bis max. 3 Mal täglich 2 ml einnehmen.

Wichtig zu beachten:

Solch konzentrierte Anwendung sollte nicht länger als 1 bis 2 Wochen am Stück erfolgen!

Das liegt an dem Gehalt an Thujon und Kampfer: dies kann bei länger Anwendung und/oder hoher Dosierung zu Herzrasen, Schwindel oder auch Krampfanfällen führen.

Auch sollte keine Anwendung in der Schwangerschaft erfolgen; dies könnte durch eine Stimulation der Gebärmutter Wehen auslösend wirken! Kleine Mengen beim Kochen oder mal zum Gurgeln bei Halsentzündungen sollten aber auch in der Schwangerschaft unbedenklich sein.

Herstellen eines Mundwassers:

Für 100 ml Mundwasser benötigt man:

90 ml Wasser (frisch abgekocht)

10 ml Salbeitinktur

8 g Xylitol (Birkenzucker, hemmt die Kariesbakterien)

2 g Natron (zur Neutralisierung der Säuren im Mund)

Evtl. für die Frische noch 2 – 3 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl

Man gibt Xylitol und Natron in das abgekochte noch warme Wasser und löst die beiden Feststoffe darin auf. Anschließend mischt man die Salbeitinktur unter. Zum Schluss, wenn die Mischung abgekühlt ist, das Pfefferminzöl zugeben.

In eine Glasflasche abfüllen, beschriften und fertig 😊

Achtung: die Konzentration an Alkohol ist so niedrig, dass es zum Konservieren nicht ausreicht, daher kurze Haltbarkeit. Ich mache nicht mehr als wir in 1 Woche verbrauchen können (bei uns in der Familie sind das so um die 100 ml).

Herstellung eines Salbeideo-Sprays:

Man braucht:

1TL gestrichener Natron (neutralisiert Gerüche)

90 ml frisch abgekochtes, noch kochendes Wasser

30 ml Salbeitinktur (hemmt den Schweiß)

Evtl. ätherische Öle

Das Natron in ein hitzebeständiges Gefäße (z.B. Becherglas geben) und mit dem kochenden Wasser übergießen und so darin auflösen. Die Mischung abkühlen lassen.

Die Salbeitinktur dazugeben und gut schütteln.

Ätherische(s) Öl(e) nach Lust und Laune zugeben: ich finde erfrischende Zitrusöle wie Orange oder Limette passen perfekt dazu. Auch Teebaum- oder Thymianöl (beide haben eine antibakterielle Wirkung) können eine gute Ergänzung sein.

Zum Schluss alles in eine Sprühflasche abfüllen und natürlich auch hier wieder gut beschriften.

Dieses Deo verwende ich nicht jeden Tag, da es durch den Alkohol die Haut reizen kann, aber an stressigen Tagen oder sich zum Mitnehmen finde ich es super.

Eine andere tolle Variante von Salbeideo, mit Rose und Zitrone, aber dafür ohne Natron könnt ihr auf den Blog von Fräuleingrün finden. Klickt hier rein.

Salbei Fusscreme:

Man benötigt:

15 ml Mohnöl (fühlt sich leicht an auf der Haut, schützende Wirkung durch hohen Anteil an Palmitinsäure —> gut bei beanspruchter, irritierter Haut)

15 ml Jojobaöl (antioxidativ, stabilisiert Mohnöl, welches schnell verdirbt)

Alternativ: 30 ml Jojobaöl

4 g Bienenwachs

15 g Lanolin anhydrat (als Emulgator, damit sich Wasser- und Ölphase verbinden)

30 ml Salbeitinktur

20 Tropfen ätherisches Teebaumöl (antibakteriell)

Konservierung: keine zusätzliche nötig, da der Alkoholanteil in der Tinktur ausreicht —> Haltbarkeit ca. 6 Wochen

Als allererstes – wie immer bei der Herstellung von Cremes – sauber arbeiten: also zu verwendende Geräte und Arbeitsfläche vorher desinfizieren!

  1. Das Lanolin und das Bienenwachs in der Ölmischung im Wasserbad in einem hitzebeständigen Glas (z.B. Becherglas) schmelzen (= Ölphase)
  2. Die Tinktur (unsere Wasserphase) im Wasserbad auf dieselbe Temperatur erwärmen.
  3. Die Ölphase unter ständigem Rühren in die Wasserphase schütten und solange rühren (am besten mit einem Minimixer) bis sich die beiden Phasen miteinander verbunden haben und eine einheitliche „Masse“ entstanden ist.
  4. Die Creme unter gelegentlichem Rühren auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und dann in eine Cremedose oder Tube abfüllen. Auch wieder an das korrekte Beschriften denken (Was ist drin? Wann hergestellt? Wie lange haltbar?)

Wer noch nie eine Creme hergestellt hat, kann hier ein paar Grundlagen dazu nachlesen: http://schwatzkatz.com/tagescreme-selber-machen/

Ich hoffe ihr hab ein paar gute Anregungen zur Anwendung von Salbeitinktur gefunden. Sollte ihr noch weitere Ideen habe, gerne fleißig kommentieren – ich freue mich immer über Anregungen 😊

Wenn ihr noch keinen Salbei zu Hause habt, dies im Sommer aber unbedingt nachholen wollt, dann schaut mal hier vorbei was man beim Anbau von Salbei beachten muss: Salbei

Und bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten und sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln bzw. eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder zu ersetzen. Ich gebe hier keine Heil- oder Linderungsversprechen ab. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Und für eure eigene Gesundheit: Solltet ihr euch „richtig“ krank fühlen oder es nach einige Tagen nicht besser werden, sucht einen Arzt auf.

Teebeutel aus Stoff selber nähen – für doppeltes Geschmackserlebnis

Frische Kräuter sind einfach was Tolles und damit man (oder frau) auch im Winter etwas davon hat, habe ich immer Sommer ganz fleißig Kräuter getrocknet. Aber die getrockneten Kräuter machen nicht nur beim Kochen Freude, sondern man kann auch leckeren und gesunden Tee daraus machen. Egal ob Salbei, Thymian oder Pfefferminze – die schmecken selbst getrocknet einfach viel besser als die gekauften Teebeutel.

Das einzige „Problem“ dabei ist nur: vor allem morgens, wenn es schnell gehen muss, hat man nicht immer Lust und Zeit sich den Tee mühsam mit Teesieb oder Teeei zuzubereiten. Oder auch abends wenn man schon müde ist. Kennt ihr das auch?
Um auch dann meinen frisch selbst getrockneten Kräutertee genießen zu können, habe ich von meine Lieblingstees in fertigen Tassenportionen hergerichtet, so dass es genauso schnell geht wie mit gekauften Teebeuteln. Egal ob Teemischung oder einzelne Kräuter, für mich ist das eine Erleichterung im hektischen Alltag. Da ich es zudem nachhaltig mag, sollten es natürlich keine Einmal-Teebeutel sein. Aus diesem Grund habe ich mir aus alten Stoffresten selbst Teebeutel genäht – das geht recht einfach, auch für Anfänger und auch mal ohne Nähmaschine.

Wie funktioniert das Herstellen der Stoff-Teebeutel?

Man braucht:

  • Stoffreste aus 100% Baumwolle (z.B. alte Geschirrtücher oder auch übrig gebliebene Stücke von anderen Näharbeiten), alternativ gehen auch z.B. alte Leinengeschirrtücher
  • Nähgarn
  • Schnur, Wolle oder anderes dickeres, reißfestes Garn zum Verschließen der Beutel
  • Knöpfe, (Holz-) Kugeln etc. (damit der Beutel nicht komplett in die Tasse fällt)

Und so geht’s:

1.) Zunächst den Stoff zuschneiden: als Größe für 1 Tasse Tee (250 ml) mit 2 Teelöffeln Tee hat sich ein Zuschnitt von ca. 12 cm x 15 cm (bereits inkl. Nahtzugabe bewährt) bewährt.
Natürlich kann man auch neuen Stoff verwenden, diesen sollte man jedoch vorab waschen. Ich hab’s diesmal mit alten ausrangierten Geschirrtüchern gemacht.

2.) Erster Nähschritt: an einer der langen Stoffseiten den Stoff doppelt ca. 1 cm einschlagen (zur Stoffrückseite (= sog. Linke Seite)).  Danach ca. 0,8 cm von Rand entfernt absteppen. Am besten den Umschlag mit Stecknadeln oder Nähklammern fixieren, so dass nichts verrutscht und schief wird. Das doppelte Einschlagen ist nötig, damit später die Schnur durchgefädelt  werden kann. Am schnellsten geht es natürlich mit der Nähmaschine und einem einfachen geraden Stich. Aber auch ohne Nähmaschine, mit der Hand, lassen sich Säckchen in dieser Größe gut nähen. Am besten klappt das mit einem einfach Steppstich (Nähanfänger, die unsicher sind welcher das ist können das auch hier nachlesen: http://www.schneidern-naehen.de/handstiche).
Wer möchte kann nun die Ränder der anderen 3 Stoffseiten noch mit einem Kreuzstich versäubern. Ich habe es nicht gemacht, da ich es für einen Teebeutel, der nicht so großen Belastungen ausgesetzt ist als nicht notwendig erachte – aber sieht natürlich „ordentlicher“ aus.

3.) Zweiter Nährschritt: Den Stoff rechts auf rechts (also mit der Stoffvorderseite) in der Mitte zusammenfalten. Feststecken und dann die untere und die Seitennaht schließen. Auf der Seite nicht ganz nach oben nähen, damit die Schnur noch durch den vorher genähten Umschlag gefädelt werden kann.

4.) Nun das fertige Säckchen auf rechts drehen.

5.) Zum Schluss nur noch die Schnur durch den doppelt eingeschlagenen Stoffteil am oben Ende fädeln. Das funktioniert am besten mit Hilfe einer Sicherheitsnadel. Als allerletztes den Knopf oder die Kugeln (ich hatte für meine Teebeutel noch ein paar Blätter aus Fimo) an das Schnurende binden und schon ist er fertig, unser Stoff-Teebeutel.

Verwendet man den Beutel immer für denselben Tee, reicht es ihn kurz unter heißem Wasser auszuspülen und gut zu trocknen bevor man ihn wieder verwendet. Ansonsten, oder nach mehreren Anwendungen, in  der Waschmaschine bei 60 Grad waschen und gut trocknen.

Ihr findet die Idee toll, aber wisst noch nicht welche Kräuter ihr für Tee trocknen wollt. Dann schaut mal hier vorbei, da findet ihr Tipps für Tee(-Mischungen) für die Erkältungszeit: Balkonkräuter für die Erkältungszeit

Und nun: Genießt euren Tee!

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner