Petersilie – Heil- und Würzkraut kinderleicht

Last Updated on 3. März 2022 by annettes_blog

Ihr mögt Petersilie total gerne, genau wie ich? Dann ist jetzt, im März die richtige Zeit, um für die nächsten 2 Jahre vorzuziehen. Ab Mitte April kann Petersilie auch gleich draußen im Freiland, als in den Topf ausgesät werden. Was müsst ihr beim Anbau beachten und wie verwendet man sie am besten? All das könnt ihr hier nachlesen:

Basics zu Petersilie

  • Herkunft: Die Petersilie gehört zur Familie der Doldengewächse und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Die Blätter sind je nach Sorte glatt oder kraus. Beiden Sorten können gleich angepflanzt und auch verwendet werden.
  • Eigenschaften: In der Regel ist die Petersilie 2-jährig. Im Juni bis Juli des zweiten Jahres blüht die Petersilie. Ab dann darf sie keinesfalls mehr verwendet werden, da dann der Anteil an dem giftigen ätherischen Öl Apiol zu hoch ist. Deshalb wird sie häufig auch nur 1-jährig kultiviert.
  • Wirkung: Petersilie wirkt verdauungsfördernd und gegen Blähung (karminativ). Sie enthält viele verschiedene Vitamine, unter anderem einen hohen Anteil an Vitamin C und stärkt so auch das Immunsystem.
Petersilie im Topf

Anzucht am Balkon

Bei der Anzucht am Balkon in Töpfen sollten eher kleinere Töpfe gewählt werden. Dort können 8 – 10 Samen hinein gegeben werden. Alternativ ist natürlich ein großer Pflanztrog und die Kombination mit anderen Pflanzen möglich. Hier empfehle ich genau zu planen: die Petersilie verträgt sich nicht mit jedem (gute Partner siehe unten). Petersilie gehört zu den Dunkelkeimern: die Samen dazu etwa 1 cm tief unter die Erde bringen und dann mit Wasser besprühen. Damit nichts „wegschimmt“, befeuchte ich die Erde auch schon vor dem Samen einbringen. Danach am besten an einen geschützten Ort stellen: dieser soll ausreichend Wärme bieten und nachts nicht zu stark abkühlen. Die Keim-Temperatur liegt mit 20 – 25°C eher hoch. Daher macht eine Aussaat im Freiland vor Mitte April wenig Sinn. Wer es eilig hat, kann ab März in der Wohnung vorziehen. Petersilie keimt langsam, im Freiland kann es manchmal sogar 6 Wochen dauern. Das liegt unter anderem daran, dass der Samen recht hart ist. Man kann das Keimen beschleunigen indem man die Samen vor der Aussaat für einige Stunden in lauwarmes Wasser legt.

  • Standort: Am besten klappt es im Halbschatten, Mittagssonne sollte vermieden werden.
    Ich kann nicht empfehlen, Petersilie neben Schnittlauch zu setzen. Ich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht, auch wenn sie das auf den ersten Blick anbietet, da es gerne halbschlächtig haben. Schnittlauch kann sich negativ auf die Entwicklung von Petersilie auswirken.
  • Gute Partner in größeren Töpfen wären: Basilikum, Kresse, Ringelblumen, Erdbeeren, Radieschen, Tomaten und Zwiebeln.
  • Petersilie verträgt sich jedoch gar nicht mit: Salat, andere Doldenblütler wie Dill und Möhren, Schnittlauch,
  • Pflege: In Bezug auf Geißen ist die Petersilie etwas zickig: sie mag weder zu viel, noch zu wenig. Wobei man Trockenheit, an den hängenden Blättern, besser erkennt als Staunässe. Ich dünge die Petersilie einmal im Frühjahr mit Kräuterdünger, das reicht in der Regel aus. Herkömmlicher organischer Dünger und häufiges Düngen sind eher ungeeignet.

Wie bereits oben beschrieben, ist die Petersilie ab Beginn der Blüte giftig: daher nicht mehr verwenden und entsorgen. Im nächsten Jahr sollte der Schnittlauch an einem anderen Platz bzw. zumindest mit anderer Erde angebaut werden. Auch eine direkte Fruchtfolge mit anderen Doldenblütlern (z.B. Dill, Karotten, Fenchel oder Kerbel) ist nicht zu empfehlen.

Verwendung von Petersilie

  • Ernte: Die Ernte kann am Balkon ganzjährig, also auch im Winter erfolgen. Beim Ernten immer die ganzen Stängel mit Abschneiden und nicht nur die Blätter oben abzupfen.
  • Die Verwendung als Küchenkraut ist vielfältig: in Suppen und Eintöpfen macht sie sich genauso gut wie an Fleischgerichten, in Semmelknödeln und über Käsespätzle (ein tolles Rezept für Pilz-Käse-Spätzle findet ihr hier). Auch bei der Zubereitung von Kräuterbutter oder -quark kann sie gut verwendet werden.
  • Jedoch ist die Petersilie nicht nur in der Küche beliebt. Sie wird auch gerne innerlich als Heilkraut verwendet. Aufgrund der verdauungsfördernden und blähungstreibenden Wirkung kann es gut als Tee bei Magen- und Darmbeschwerden angewendet werden. Verwendet werden können hier Blätter und Stängel (also das komplette Kraut), aber auch die Wurzel (1 Esslöffel frisches Kraut auf 1 große Tasse kochendes Wasser; 10 -15 Minuten ziehen lassen). Allerdings finde ich persönlich Petersilien-Tee nicht besonders lecker. Besser finde ich es, einfach gut mit Petersilie zu würzen bzw. unter den Salat zu mischen, um so die Verdauung zu fördern. Wer dennoch Petersilien-Tee trinken möchte, kann den Geschmack auch mit etwas Zitronensaft oder Honig verbessern. Der Tee wirkt zudem harntreibend. Deshalb kann die Anwendung auch Harnwegsinfektionen oder Nierengrieß helfen (ACHTUNG: nur unterstützend, bitte immer zusätzlich ärztlichen Rat einholen).
  • Auch äußerlich ist Petersilie ein hilfreiches Heilkraut: Juckreiz, beispielsweise wegen eines Insektenstiches? Frisches Blätter nehmen und auf der juckenden Stelle etwas reiben. Das kann helfen den Juckreiz schnell zu lindern. Die Wirkung von Petersilie wurde jedoch nicht in klinischen Studien belegt, die Anwendung erfolgt nur traditionell volksmedizinisch.
  • Petersilien-Tee hilft übrigens auch in der Kosmetik: Er eignet sich um schwere, geschwollene Augenlider wieder zu erfrischen. Dazu Baumwollpads in den Tee eintauchen und ca. 10 Minuten auf die Augenlider legen (Tipp aus dem Buch „Das kleine Wohlfühlbuch“ von Katharina Bodenstein und Jutta Schneider; ISBN: 9783799506588).

ACHTUNG: Schwangere sollten eher keine Petersilie verwenden bzw. nur in sehr geringen Mengen, da sie möglicherweise Wehen auslösen kann.

Haltbar machen von Petersilie

Im Kühlschrank ist einmal geerntete Petersilie leider nur etwas 2 Tage haltbar. Beim Trocknen verliert die Petersilie sehr viel ihren Aromas, weshalb ich das nicht empfehlen kann. Es gibt jedoch zum Glück einige andere Möglichkeiten Petersilie haltbar zu machen:

  1. Einfrieren:
    Einfrieren ist eine gute Alternative, bei der viel Aroma und viele Vitamin erhalten bleiben. Die Blätter der sauberen Petersilie von den Stängeln abzupfen und klein schneiden. In kleinen gefriergeeigneten Döschen oder Gefrierbeuteln in den Gefrierschrank legen. Die Haltbarkeit beträgt etwa 6 Monate.
  2. In Öl einlegen:
    Hierzu zunächst ein geeignetes, sauberes Glas oder Flasche mit kochendem Wasser ausspülen. So wird das Glas nahezu keimfrei. Nun die sauberen Blätter in Glas oder Flasche geben und komplett mit Öl bedecken. Ich empfehle neutrales Öl wie beispielsweise Sonnenblumenöl. Oliven- oder Rapsöl hat einen starken Eigengeschmack, der den Geschmack der Petersilie überdeckt. Durch das Einlegen werden die Pflanzenteile komplett vom Öl umschlossen und so lange haltbar. Bitte immer darauf achten, dass keine Pflanzenteile aus dem Öl herausragen. Das kann schnell zu Schimmel führen.
  3. Petersilienpesto:
    Für alle die Pesto lieben – so wie ich – ist das eine tolle Alternative. Es ist sehr aromatisch. Mein Leiblingsrezept dazu findet ihr hier: Petersilienpesto von plumbum | Chefkoch

Habt ihr noch weitere Tipps für den Anbau oder die Verwendung von Petersilie? Dann kommentiert gerne fleißig. Ansonsten viel Spaß beim Anbau und Kochen!

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