Welche Erde – Teil 1: Obst

Erde ist doch gleich Erde – oder doch nicht?!

Nachdem meine Planung für meinen „Obstgarten“ stand, wollte ich natürlich nichts falsch machen bei der Pflege und hab mich informiert welche Bedürfnisse an Erde, Wassermenge und Dünger die Pflanzen haben. Als Einstieg fand ich hierbei das Buch „Dachgarten und Südbalkon“ von Flora Grün sehr hilfreich. Dort ist bei jedem Pflanzenporträt auch beschrieben, welche Erde die jeweilige Pflanze am liebsten mag. Da ich aber auch nicht 5 verschiedene Erden kaufen und noch oben schleppen wollte habe ich versucht einen Mittelweg zu finden, so dass jede Pflanze gut wachsen kann, ich aber auch nicht zu viele verschiedene Substrate kaufen muss. Ich habe mir also Kokoserde (gibt es Gewicht- und Platzsparend als trockene Briketts zu kaufen welche dann mit Wasser aufgequollen werden müssen) und hochwertige Gartenerde geholt.

Die Erdbeerpflanzen wurden alle in reine Kokoserde gepflanzt. Bei den anderen Beerensträuchern war mir das Aufquellen aufgrund der Menge für die großen Töpfe etwas zu umständlich. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Mischung aus Kokoserde und Gartenerde entschieden. Bei mir hat es so gut geklappt, allerdings können natürlich alle Beerensträucher in reine Kokoserde gepflanzt werden.

Eine Ausnahme hiervon bilden die Heidelbeersträucher (Kulturheidelbeere) und auch die Preiselbeeren: diese mögen einen sauren Boden und deshalb ist hier Rhododendrenerde sehr gut zu verwenden. Zusätzlich habe ich diese mit ca. 1/3 Vermiculit vermischt. Rhododendrenerde hat einen weiteren Vorteil: sie speichert Wasser sehr gut, so dass kaum (außer in sehr heißen Sommerperioden) gegossen werden muss. Da die Heidelbeersträucher auch nur kalkarmes Wasser mögen, ist das für mich auch deshalb noch sehr hilfreich, da das Wasser hier in München eher kalkreich ist.

Zudem ist es immer ratsam die Erde im Sommer mit Rindenmulch zu bedecken, da so weniger Unkraut wächst und auch weniger Wasser verdunstet. Kürzlich habe ich auch noch gelesen, dass es ratsam ist die Erde der Brombeersträucher alle 2 Jahre zu erneuern. Meine stehen jetzt das 3. Jahr in derselben Erde – da steht eine meiner Tätigkeiten für das nächste Frühjahr auf jeden Fall schon fest.

Obst auf der Dachterrasse (oder Sonnenbalkon)

Obst direkt vom Baum naschen war für mich immer ein Kindheitstraum, deshalb wollte ich es jetzt auch (wieder) haben. Meine ersten Recherchen waren ernüchternd, denn selbst wenn es kleine Sorten gab, die für Töpfe geeignet waren, so sollten diese doch windgeschützt stehen (was ich nun leider nicht bieten konnte). Dann habe ich aber doch entdeckt, dass das meiste Beerenobst ziemlich robust sein soll und auch für „meine“ Bedingungen auf der Dachterrasse – also direkte Sonneneinstrahlung und ungeschützt – geeignet ist.

Ich habe mich für folgende Beeren entschieden:

  • Kultur-Heidelbeeren: Sorte „Duke“ und „Pink Lemonade“ (letztere hat ihren Namen davon, dass die reifen Beeren ein pinke Färbung haben): beide Sorten werden nicht besonders groß und sind für den Anbau im Topf geeignet. Beim Anbau von Heidelbeeren muss man eine Besonderheit unbedingt beachten: sind benötigen sauren Boden. Deshalb nie in „normale“ Gartenerde pflanzen sondern Rhododendren- bzw. Hortensienerde verwenden. Auch sonst gibt es bei den Heidelbeeren ein paar Tipps zu beachten. Mit diesen Tipps wächst auch die „Diva“ unter den Beerensträuchern gut und trägt reichlich.
  • Brombeeren: Sorte „Navaho“: eine dornenlose Sorte mit großen leckeren Beeren von Juli bis September/Oktober. Besonders mit Kindern ist es super, wenn die Äste keine Dornen haben, so ist der Spaß beim Pflücken einfach größer.
    Infos zur Pflege von Brombeeren könnt ihr euch hier holen.
  • Himbeeren: Säulen-Himbeere ‚Twotimer Sugana‘:  sie hat ihren Namen bekommen, weil sie 2 Mal im Jahr trägt: die erste Ernte erfolgt ab Juni an den 2-jährigen Ruten (also denen die bereits im letzten Jahr neu gewachsen sind), die zweite im August-Oktober an den 1-jährigen Ruten. Die Beeren sind sehr lecker und nicht zu säuerlich; der einzige Nachteil: viele, sehr spitze Dornen. Allerdings sind Himbeerpflanzen ohne Dornen kaum zu finden, so dass wir uns wohl daran gewöhnen (müssen).

himbeere

Gepflanzt wurden die Sträucher jeweils in einen großen quadratischen Topf (50 x 50 x 50) mit Bewässerung, was sich bisher als gut funktionierend erwiesen hat.  Außer bei der Heidelbeeren-Sorte „Pink Lemonade“, hatte ich bereits ab dem ersten Sommer einen reiche Ernte und der Geschmack ist einfach himmlisch – nicht zu vergleichen mit dem was man im Supermarkt kaufen kann!

So leicht die meisten Beeren-Pflanzen auch zu pflegen sind, so gibt es doch auch einiges das zu beachten ist: Brombeer- und Himbeersträucher brauchen unbedingt den richtigen Schnitt um eine gute Ernte zu bekommen – die Details zum Schnitt könnt ihr hier nachlesen:

Außerdem habe ich verschiedene Erdbeersorten, die sich alles sehr gut entwickelt und reichen Ertrag geliefert haben. Sie befinden sich bei mir in Balkonkästen an einem den ganz Tag über sonnigen Standort.

Besonders gut bewährt haben sie Walderdbeeren (Fragraria Vesca)

Johannisbeerstrauch

Neu im letzten Herbst habe ich mir einen Johannisbeerstrauch (Sorte: Weiße Versailler) zugelegt. Die ersten Blütenansätze sind schon zu sehen, mal sehen ob sich diese neue Errungenschaft bewährt! Wichtig zu wissen ist auf jeden Fall: rote und weiße Johannisbeeren sind – im Gegensatz zu den meisten anderen Beeren –  Flachwurzler, daher ist ausreichend gießen wichtig. Am besten die Erde ab Mai mit Rindenmulch abdecken, damit nicht so viel Wasser verdunstet! Und natürlich besonders auf den Winterschutz achten, damit die oberflächlich liegenden Wurzeln nicht erfrieren.

Also zusammengefasst meine Erfahrung bisher: Beerenobst auf sonniger Dachterrasse oder Sonnenbalkon ist ein voller Erfolg 🙂

Samen F1, F2 oder samenfest – einfach erklärt!

Jetzt zur Pflanz- und Säzeit haben wir eine immer größer werdende Auswahl an fabelhaft klingenden Samen. Dabei stoßen wir regelmäßig auf Bezeichnungen wie F1 oder F2 als Zusatzbezeichnung auf den Samenpackungen. Habt ihr euch auch schon gefragt was das heißt? Und was das für unsere Gartenarbeit bedeutet?

Hybride F1, F2

Bei der Bezeichnung F1 bzw. F2 handelt es sich um sogenannte Hybride. Was ist das nun? Das sind Pflanzen, welche durch Kreuzung verschiedener anderer Gattungen entstanden sind. Durch die Kreuzungen sollen die guten Eigenschaften der verschiedenen Sorten kombiniert werden. Und somit ganz besondere (besonders tolle) Sorten entstehen: beispielsweise mit fabelhaftem Geschmack, hoher Resistenz gegen Schädlinge oder außerordentlich groß. Was ist jetzt der Unterschied zwischen F1 und F2 Hybrid? F1 ist die erste Tochtergeneration wenn man zwei Pflanzen – beide samenfest, also keine Hybride – gekreuzt hat. F2 ist dann die zweite Tochtergeneration wenn man zwei F1-Hybride kreuzt. So kann man das beliebig weitermachen und kreuzen. Und hält somit weitere Hybride der dritten (F3), vierten (F4) Generation und so weiter.

Samenfeste Samen

Samenfeste oder auch sortenreine Sorten sind Sorten, die schon über viele Jahre mit den selben Eigenschaften gezüchtet wurden. Diese Sorten können über entnommen Samen vermehrt werden. Die nächste Generation, welche aus den entnommen Samen gezogen wurde, hat wieder sie selben Eigenschaften. Deshalb nennt man sie zum Teil auch nachbaufähig.

samenfest - hybrid

Was bedeutet das für uns im Eigenanbau?

Samenfeste Sorten können wir selbst über Samen vermehrten und erhalten dabei immer wieder Pflanzen mit den selben Eigenschaften wie die Elternpflanze.

Bei Hybriden klappt das in der Regel nicht. Man kann natürlich auch die Samen entnehmen und wieder aussäen. Jedoch wird diese Pflanze der nächsten Generation dann andere Eigenschaften haben. Und nicht mehr die tollen, weswegen wir sie ursprünglich gekauft haben. Wenn wir uns für Hybride entscheiden muss uns deshalb klar sein: wir müssen jedes Jahr wieder neue Samen kaufen, anstatt sie zu vermehren. Das ist ein zusätzlich Kostenfaktor, auch deswegen weil Hybridsamen meist teurer sind.

Habt ihr euch beim Säen auch schon mal gefragt was beispielsweise Lichtkeimer oder Kaltkeimer sind? Dazu habe ich auch ein paar Infos für euch – schaut vorbei.

Gemüse im Balkonkasten – so klappt es

Gemüse im Balkonkasten? Gemüse auf so kleinem Platz anbauen – das soll gehen? Als ich das erste Mal darüber las, war ich doch etwas verwundert, dass es Gemüse- und Salatsorten gibt, die im Balkonkasten wachsen können. Vor allem bei Wurzelgemüse konnte ich mir kaum vorstellen, dass diese mit so wenig Platz/Tiefe an Erde auskommen sollte. Aber es klappt. Hier findet ihr deshalb welches Gemüse geeignet ist und wie es am besten funktioniert.

Wurzelgemüse im Balkonkasten

Radieschen

Radieschen konnte ich es mir aufgrund ihrer kleinen Größe und runden Form noch am besten vorstellen. Deshalb habe ich meine ersten Versuche auch damit gestartet. Inzwischen sähe ich diese seit Jahren in meine Balkonkästen und bin von dem Ergebnis überzeugt. Radieschen brauchen vom Säen bis zur Ernte ca. 4 – 6 Wochen. Die ersten sähe ich im März und so kann man von April bis in den Herbst hinein immer wieder selbst ernten (natürlich nur bei entsprechender Auswahl der Sorten je nach Erntezeit). Es gibt sogar Sorten, die noch Ende August oder im September ausgesät werden können und so auch im frühen Winter noch Frische auf den Tisch bringen.

Der Platzbedarf ist wirklich gering. So kann man in Balkonkästen zum Teil sogar 2 Reihen nebeneinander aussähen (empfohlener Abstand 10 – 15 cm, aber bei mir klappt es auch mit etwas weniger). Wer ein größere Auswahl an verschiedenen Sorten testen möchte, kann auch auf Saatbänder zurückgreifen, welche die Samen verschiedener Sorten enthalten.

Die Ansprüche an die Boden sind ziemlich gering: normale Garten- bzw. Blumenerde ist ausreichend. Radieschen haben einen geringen Stickstoffverbrauch, zählen damit zu den Schwachzehrern und somit ist das ausreichend. Nachdüngen während des Sommers ist nicht nötig.

Auch wenn Radieschen sehr pflegeleicht sind, so ist doch im Sommer eines sehr wichtig: Immer ausreichend feucht halten, da sie sonst holzig und ziemlich ungenießbar werden. Vor allem an heißen, sonnigen Standorten wie ein Südbalkon kann das auch 2 Mal täglich Gießen bedeuten. Für mich sind deshalb Radieschen inzwischen meist ein Frühjahrs- und Herbstgemüse.

Radieschen im Balkonkasten

Karotten

Nach dem Erfolg mit den Radieschen, habe ich im darauffolgenden Jahr auch Karotten im Balkonkasten genäht. Karotten habe eine längere Reifezeit also Radieschen (je nach Sorte zwischen 10 und 16 Wochen). Dadurch ist nur eine (bis maximal zwei) Ernte(n) im Jahr möglich. Beim Anbau im Balkonkasten ist die Sortenauswahl sehr wichtig. Nur kurz wachsende und rundliche Sorten sind hier geeignet. Gute Erfahrungen habe ich mit folgenden Sorten gemacht: „Pariser Markt“ (klein und rund) und „Caracas“ (kurz, sehr intensiver und etwas süßlicher Geschmack).

Hier sind die Ansprüche an den Boden ebenso gering wie bei den Radieschen: handelsübliche Balkon- bzw. Gemüseerde und einmal im Sommer mit Langzeitdünger versorgen reichen für eine erfolgreiche Ernte.

Auch hier gilt: ausreichend Gießen und dabei Staunässe vermeiden. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht dass Karotten es eher als verzeihen, wenn man das Gießen mal vergisst.

Karotten sind leider nicht winterfest. Deshalb müssen sie vor dem ersten Frost geerntet werden. Die Lagerung erfolgt am besten an einem kühlen und feuchten Ort, meist also im Keller.

Karotten am Balkon
Karotte Caracas

Salate und Bohnen für den Balkonkastenanbau

Neben dem Wurzelgemüse gibt es noch einige andere Gemüsesorten, die Balkonkasten wachsen und auch für Einsteiger gut eignet sind.

Plücksalate

Die Sortenauswahl ist mittlerweile riesig und jeder findet hier das passende für sich. Neben dem eigenen Geschmack sollte man auch auf die Standortbedingungen achten.

Klassiker für Anfänger sind Asia- und Babyleaf-Mischungen. Die Mischungen enthalten verschiedene, klein bleibende Pflücksalate und sind sehr pflegeleicht. Asiamischungen sind in der Regel wenig kälteempfindlich. Daher kann die Aussaat bereits Anfang März starten und auch im September noch erfolgen. Der beste Standort ist sonnig bis halbschattig. Bei vollsonnigen, heißen Standorten habe ich im Hochsommer keine guten Erfahrungen gemacht. Daher bei diesen Bedingungen besser nur im Frühjahr bzw. Herbst säen oder, falls möglich, auf Halbschatten ausweichen. Beide Mischungen sind sehr schnellwüchsig.

Für den Anbau im Herbst und zeitigen Frühjahr eignen sich hervorragend Feldsalat und Spinat. Diese sind ähnlich pflegeleicht wie Asiasalate und säen sich häufig sogar selbst wieder aus.

Für etwas Fortgeschrittene Balkongärtner und sonnige Standorte eignen sich besonders: Australischer gelber Pflücksalat, venezianischer brauner Pflücksalat und die Klassiker Italiens: Lollo Rosso und Lollo Bionda.

Ansprüche an Erde und Pflege: Ein lockerer und humaner Boden ist Pflicht. Wir Balkongärtner können den Salat dabei in handelsübliche Gemüseerde säen. Die meisten Pflücksalate sind Schwachzehrer und es ist ausreichend bei der Aussaat eine gedüngte Erde zu nehmen. Weiteres Düngen ist nicht nötig. Allerdings muss für einen leckeren, saftigen Salat ausreichend gegossen werden.

Ernte der Pflücksalate: Für ein fortlaufende Ernte ist es wichtig immer nur die Blätter abzuschneiden. Das Herz der Pflanze bleibt stehen, so dass sich immer neue Blätter bilden können.

Bohnen

Buschbohnen sind ebenfalls ein tolles Anfängergemüse. Sie mögen es warm, deshalb ist die Aussaat erst ab Mai sinnvoll. Bis September ist das säen möglich und bereits 6 Wochen nach der Aussaat kann die erste Ernte erfolgen.

Ansprüche an Boden und Pflege: Buschbohnen kommen mit fast jedem Boden zu Recht. Sie mögen es warm und sonnig. Ausreichen gießen ist auch hier wichtig.


Wie ihr sicher gelesen habt ist Aussaatzeit nicht nur um Frühjahr. Auch über den Sommer und sogar im Herbst kann man noch leckeres Gemüse im Balkonkasten ziehen. Für mich ist jetzt im September wieder Saatzeit für Radieschen und Salate. Und auch Feldsalat und Spinat werden bald wieder gesät.
Für alle die sich mehr für Wintergemüse interessieren habe ich noch einen Buchtipp: “Ernte mich im Winter – Einfach immer frisches Gemüse“ von Wolfgang Palme. Wenn ihr vor dem Kauf mehr von dem Buch lesen wollt, dann schaut in meine Buchvorstellung rein.

Und nun viel Spaß beim Säen und einen erfolgreichen Anbau von Gemüse im Balkonkasten!

Das neue Gartenjahr ist gestartet – Tipps für die Balkonplanung

Anfang Februar ist es bei es endlich wieder soweit: die ersten Samen für eine reiche Gemüseernte im Sommer werden gesät. Aber die Gemüseplanung für das neue Balkonjahr wird natürlich schon früher gestartet – gleich nach dem Ende der Weihnachtszeit.

Ihr habt das noch nie gemacht? Dann möchte ich euch heute eine Auswahl an pflegeleichten Kübel-geeigneten Sorten vorstellen. Außerdem Tipps zum Aussaatzeitpunkt und zur Pflege über das Jahr.

Gemüseplanung am Balkon: Kübelgeeignete Sorten

Im Folgenden findet ihr eine Auswahl an Kübel-geeigneten Sorten, mit denen ich bereits selbst gute Erfahrungen gemacht habe.

Tomaten

Ich gebe euch hier eine kleine Auswahl an Tomaten, die sich im Topfanbau bewährt haben. Ihr wollte noch mehr über geeignete Tomatensorten lernen. Dann schaut mal meinen Artikel an, der nur um Tomaten geht: Anbau- und Pflegetipps, sowie noch viel mehr Sortenempfehlungen.

  • Balkontomate Bajaja (kleine Buschtomate mit roten, kleinen, sehr aromatischen Früchten)
  • Golden Gipsy (ein buschige Zwergtomate mit großen gelben Früchten)
  • Black Cherry (kleinbleibende Stabtomate, mit dunklen Cocktailtomaten)
  • Gelbe und rote Wildtomaten (sehr kleine Früchte, ca. 1 cm Durchmesser; wenig anspruchsvoll)
  • Micro Dwarf Aztek (sehr kleinwüchsige Buschtomate mit kleinen, orangen Früchten)
  • Datteltomaten (orange, gelb, rot)
  • Birnentomaten (rot, gelb)
Gemüseplanung - Tomaten
Allerlei kleiner Tomaten

Paprika

  • Neusiedler Ideal (frühe und ertragreiche Sorte mit großen Früchten)
  • Paradiso (frühreifer Mini-Paprika)
  • Biquino Yellow (auch mexikanische Minipaprika, sehr kleine, Tropfen-förmige gelbe Früchte, leicht scharf)

Weiteres Gemüse

  • Radieschen: Anspruchslos und sogar für den Balkonkasten geeignet. Eine Ernte ist bereits nach 4 – 6 Wochen möglich.
  • Karotten: Kurzwüchsige Sorten sind sogar für den Anbau im Balkonkasten geeignet; z.B. Mini-Chantenay, Pariser Markt.
  • Gurken: Melothria – Mexikanische Minigurke (wunderschöne Minigurke mit einer Schale wie eine Melone)
  • Zucchini: Auch der Anbau von Zucchini auf dem Balkon ist möglich, allerding nur unter bestimmten Voraussetzungen: sehr großer Kübel mit mind. 30-40 l und nicht allzu sonniger Standort. Bei vollsonnigen Standorten kann man gar nicht genug gießen. Ich baue nur noch selten Zucchini an, weil der Ertrag auch mit diesen Voraussetzungen weit hinter dem im Beet zurückbleibt.
  • Pflücksalat (z.B. verschiedene Asiasalate)

Obst

  • Physalis peruviana: Die kleine „Schwester“ der im Supermarkt erhältlichen Physalis. Die Früchte werden ca. 1 cm groß.
  • Melonenbirne Pepino: Der Geschmack offenbart eine leckere Mischung aus Birne und Melone. Die Früchte werden etwas so groß wie Salattomaten.

Und woher bekommt man am besten das Saatgut? Perfekt wären natürlich lokale Tauschbörsen. In vielen Städten gibt es dafür auch Plätze. Alternativ im lokalen Handel. Wer dort nicht fündig wird kann natürlich auch online Saatgut bestellen. Meine Favoriten findet ihr in meinen für Tipps für Saatgutbestellungen.

Basis: meine Gemüse-Erfahrungen aus den letzten 10 Jahren

Damit ihr meine Empfehlungen besser verstehen könnt und euch das Beste für euch heraussuchen könnt, möchte ich etwas von meinen Erfahrungen aus den letzten Sommern erzählen.

Zunächst ein wichtiger Hinweis: die meisten Gemüsesorten (Gurken, Zucchini, Tomaten, Paprika) sind Starkzehrer. Das bedeutet, dass sie viele Nährstoffe und Wasser brauchen. Auch die hier vorgestellten Sorten wollen regelmäßig gegossen (im Sommer oft täglich) und gedüngt werden. Ihr sollte also auch bei eurer Gemüseplanung berücksichtigen, ob ihr genug Zeit für diese Pflege habt.

Der Anbau von Salatgurken gestaltet sich – ähnlich wie bei Zucchini – etwas schwierig. Beide brauchen sehr viel Platz was nicht auf jedem Balkon möglich ist. Eine Ausnahme gibt es bei den Gurken „Melothria – Mexikanische Minigurke“ gewählt, eine kletternde Pflanze mit kleinen, ca. 2 – 3 cm großen Früchten. Die Außenhaut der Gurke erinnert etwas an eine Wassermelone. Ich hatte eine reiche Ernte und auch geschmacklich sehr gut. Aufgrund des Wuchses der Pflanze ist auf jeden Fall eine Kletterhilfe notwendig. Die Äste der Pflanzen sind sehr dünn und verzweigt, so dass nicht nur ein Stab, sondern besser eine Rankhilfe mit mehreren Stäben und Querstreben verwendet werden sollte. Der Anbau war auf jeden Fall ein Erfolg, so dass auch in diesem Sommer wieder ein Topf dafür bereitgehalten wird.

Tomaten: Am besten funktionieren Tomatensorten nicht so hoch werden. Stabtomaten, die 2 oder 3 Meter hochwachsen, fallen in Töpfen zu leicht um. Ich bevorzuge Buschtomaten. Sie müssen im Gegensatz zu Stabtomaten nicht ausgegeizt werden und machen so weniger Arbeit. Für die meisten Sorten reicht ein Kübel von etwa 20 Litern.

Paprika: Auch hier klappt es am besten mit kleinbleibende Sorten mit Mini-Früchten. Dafür reicht ein Kübel ab 10 Liter. Große Früchte werden in kleinen Töpfen oft nicht so schön saftig und bleiben auch kleiner.

Physalis peruviana: Einer meiner Favoriten, die nie fehlen darf. Sie ist recht pflegeleicht und verzeiht auch mal wenn man das Gießen vergisst. Selbst in kleinen Töpfen (ab 10 Liter) gibt es reichhaltige Ernte. Die Kinder lieben die Früchte.

Melonenbirne Pepino: Sie benötigen größere Kübel ab 20 Liter und brauchen sehr lange zum Abreifen. Ein Anbau der leckeren Früchte ist nur an einem sehr sonnigen Standort sinnvoll.

Radieschen, Karotten und Pflücksalat: Das sind die pflegleichtesten Vertreter. Sie brauchen wenig Nährstoffe und die Aussaat erfolgt direkt in den Kübel. Düngen reicht einmal am Anfang und auch kein Umtopfen ist nötig. Perfekt für Gärtner mit wenig Zeit.

Und für welche Sorten entscheide ich mich jetzt?

Bei der Gemüseplanung und Entscheidung können euch folgende Fragen helfen:

  • Welches Gemüse und Obst essen ich und meine Familie gerne?
  • Wieviel Platz (bzw. wie viele Töpfe) habe ich zur Verfügung? Das sollte auf jeden Fall vor der Aussaat (auf Papier) geplant werden.
  • Wieviel Zeit habe ich zur Pflege der Pflanzen?
  • Welche Samen sind verfügbar?
Gemüseplanung

Habt ihr noch alte Samen zu Hause und seid nicht sicher ob ihr die doch einplanen könnt? Dann macht eine Keimprobe – die Anleitung findet ihr hier.

Zeitpunkt für die Aussaat

Die Aussaat sollte unabhängig von Art und Zeitpunkt in Aussaaterde erfolgen. Aussaaterde hat wenig Nährstoffe. Dies führt dazu, dass die Pflanze zunächst zu starker Wurzelbildung angeregt wird und erst später in die Höhe wächst. So sind die Pflanzen später, nach dem Auspflanzen, widerstandsfähiger.

Die meisten Gemüsesorten erfordern eine Vorzucht im Haus.

Ausnahmen davon sind Radieschen, Karotten und die Pflücksalate. Diese können (je nach Sorte) ab März direkt an ihrem Platz im Freien gesät werden.

Wann sollte die Vorzucht erfolgen?

  • Paprika, Chili und Physalis haben eine lange Keimzeit (bis zu 3 Wochen). Außerdem wachsen sie sehr langsam. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist deshalb Anfang bis Mitte Februar. Manche fangen bereits im Dezember oder Januar mit der Aussaat an. Das ist möglich hat aber einen großen Nachteil für Stadtgärtner mit wenig Platz (auch in der Wohnung): die Pflanzen werden schon recht groß, bevor sie dann im Mai nach draußen gepflanzt werden können. Außerdem holen die Pflänzchen das fehlende Wachstum – meiner Erfahrung nach – schnell auf, sobald sie draußen sind.
  • Tomaten, Gurken, Melonenbirne Pepino: Der beste Zeitpunkt für die Vorzucht ist Mitte bis Ende März. So haben die Pflänzchen bis Mitte Mai eine gute Größe, um nach draußen umzuziehen.
  • Zucchini: Hier kann eine Vorzucht ab Mitte April erfolgen. Sie sind sehr schnellwüchsig. Eine Vorzucht in der Wohnung ist jedoch nicht zwingend nötig, sie können auch Mitte Mai direkt an ihren Platz gesät werden.

Und nun ran an die Gartenplanung und freut euch wie ich auf die Ernte im Sommer.

Für weitere Tipps zum besten Standort und wie ihr das Gemüse über das Jahr am besten pflegt, schaut mal in mein Infothek rein.

Habt ihr noch weitere Tipps für Balkongeeignete Gemüsesorten? Dann freue ich mich auf eure Kommentare.

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