Das neue Gartenjahr ist gestartet – Tipps für die Balkonplanung

Last Updated on 14. Februar 2022 by annettes_blog

Anfang Februar ist es bei mir endlich soweit: die ersten Samen für eine reiche Gemüseernte im Sommer werden gesät. Aber die Gemüseplanung für das neue Balkonjahr wird natürlich schon früher gestartet – gleich nach dem Ende der Weihnachtszeit.

Ihr habt das noch nie gemacht? Dann möchte ich euch heute eine Auswahl an pflegeleichten Kübel-geeigneten Sorten vorstellen. Außerdem Tipps zum Aussaatzeitpunkt und zur Pflege über das Jahr.

Gemüseplanung am Balkon: Kübelgeeignete Sorten

Im Folgenden findet ihr eine Auswahl an Kübel-geeigneten Sorten, mit denen ich bereits selbst gute Erfahrungen gemacht habe.

Tomaten

  • Balkontomate Bajaja (kleine Buschtomate mit roten, kleinen, sehr aromatischen Früchten)
  • Golden Gipsy (ein buschige Zwergtomate mit großen gelben Früchten)
  • Black Cherry (kleinbleibende Stabtomate, mit dunklen Cocktailtomaten)
  • Gelbe und rote Wildtomaten (sehr kleine Früchte, ca. 1 cm Durchmesser; wenig anspruchsvoll)
  • Micro Dwarf Aztek (sehr kleinwüchsige Buschtomate mit kleinen, orangen Früchten)
  • Datteltomaten (orange, gelb, rot)
  • Birnentomaten (rot, gelb)
Gemüseplanung - Tomaten
Allerlei kleiner Tomaten

Paprika

  • Neusiedler Ideal (frühe und ertragreiche Sorte mit großen Früchten)
  • Paradiso (frühreifer Mini-Paprika)
  • Biquino Yellow (auch mexikanische Minipaprika, sehr kleine, Tropfen-förmige gelbe Früchte, leicht scharf)

Weiteres Gemüse

  • Radieschen: Anspruchslos und sogar für den Balkonkasten geeignet. Eine Ernte ist bereits nach 4 – 6 Wochen möglich.
  • Karotten: Kurzwüchsige Sorten sind sogar für den Anbau im Balkonkasten geeignet; z.B. Mini-Chantenay, Pariser Markt.
  • Gurken: Melothria – Mexikanische Minigurke (wunderschöne Minigurke mit einer Schale wie eine Melone)
  • Zucchini: Auch der Anbau von Zucchini auf dem Balkon ist möglich, allerding nur unter bestimmten Voraussetzungen: sehr großer Kübel mit mind. 30-40 l und nicht allzu sonniger Standort. Bei vollsonnigen Standorten kann man gar nicht genug gießen. Ich baue nur noch selten Zucchini an, weil der Ertrag auch mit diesen Voraussetzungen weit hinter dem im Beet zurückbleibt.
  • Pflücksalat (z.B. verschiedene Asiasalate)
Gemüseplanung - Minigurke
Mexikanische Minigurke

Obst

  • Physalis peruviana: Die kleine „Schwester“ der im Supermarkt erhältlichen Physalis. Die Früchte werden ca. 1 cm groß.
  • Melonenbirne Pepino: Der Geschmack offenbart eine leckere Mischung aus Birne und Melone. Die Früchte werden etwas so groß wie Salattomaten.

Und woher bekommt man am besten das Saatgut? Perfekt wären natürlich lokale Tauschbörsen. In vielen Städten gibt es dafür auch Plätze. Alternativ im lokalen Handel. Wer dort nicht fündig wird kann natürlich auch online Saatgut bestellen. Meine Favoriten findet ihr in meinen für Tipps für Saatgutbestellungen.

Basis: meine Gemüse-Erfahrungen aus den letzten 10 Jahren

Damit ihr meine Empfehlungen besser verstehen könnt und euch das Beste für euch heraussuchen könnt, möchte ich etwas von meinen Erfahrungen aus den letzten Sommern erzählen.

Zunächst ein wichtiger Hinweis: die meisten Gemüsesorten (Gurken, Zucchini, Tomaten, Paprika) sind Starkzehrer. Das bedeutet, dass sie viele Nährstoffe und Wasser brauchen. Auch die hier vorgestellten Sorten wollen regelmäßig gegossen (im Sommer oft täglich) und gedüngt werden. Ihr sollte also auch bei eurer Gemüseplanung berücksichtigen, ob ihr genug Zeit für diese Pflege habt.

Der Anbau von Salatgurken gestaltet sich – ähnlich wie bei Zucchini – etwas schwierig. Beide brauchen sehr viel Platz was nicht auf jedem Balkon möglich ist. Eine Ausnahme gibt es bei den Gurken „Melothria – Mexikanische Minigurke“ gewählt, eine kletternde Pflanze mit kleinen, ca. 2 – 3 cm großen Früchten. Die Außenhaut der Gurke erinnert etwas an eine Wassermelone. Ich hatte eine reiche Ernte und auch geschmacklich sehr gut. Aufgrund des Wuchses der Pflanze ist auf jeden Fall eine Kletterhilfe notwendig. Die Äste der Pflanzen sind sehr dünn und verzweigt, so dass nicht nur ein Stab, sondern besser eine Rankhilfe mit mehreren Stäben und Querstreben verwendet werden sollte. Der Anbau war auf jeden Fall ein Erfolg, so dass auch in diesem Sommer wieder ein Topf dafür bereitgehalten wird.

Tomaten: Am besten funktionieren Tomatensorten nicht so hoch werden. Stabtomaten, die 2 oder 3 Meter hochwachsen, fallen in Töpfen zu leicht um. Ich bevorzuge Buschtomaten. Sie müssen im Gegensatz zu Stabtomaten nicht ausgegeizt werden und machen so weniger Arbeit. Für die meisten Sorten reicht ein Kübel von etwa 20 Litern.

Paprika: Auch hier klappt es am besten mit kleinbleibende Sorten mit Mini-Früchten. Dafür reicht ein Kübel ab 10 Liter. Große Früchte werden in kleinen Töpfen oft nicht so schön saftig und bleiben auch kleiner.

Physalis peruviana: Einer meiner Favoriten, die nie fehlen darf. Sie ist recht pflegeleicht und verzeiht auch mal wenn man das Gießen vergisst. Selbst in kleinen Töpfen (ab 10 Liter) gibt es reichhaltige Ernte. Die Kinder lieben die Früchte.

Melonenbirne Pepino: Sie benötigen größere Kübel ab 20 Liter und brauchen sehr lange zum Abreifen. Ein Anbau der leckeren Früchte ist nur an einem sehr sonnigen Standort sinnvoll.

Radieschen, Karotten und Pflücksalat: Das sind die pflegleichtesten Vertreter. Sie brauchen wenig Nährstoffe und die Aussaat erfolgt direkt in den Kübel. Düngen reicht einmal am Anfang und auch kein Umtopfen ist nötig. Perfekt für Gärtner mit wenig Zeit.

Und für welche Sorten entscheide ich mich jetzt?

Bei der Gemüseplanung und Entscheidung können euch folgende Fragen helfen:

  • Welches Gemüse und Obst essen ich und meine Familie gerne?
  • Wieviel Platz (bzw. wie viele Töpfe) habe ich zur Verfügung? Das sollte auf jeden Fall vor der Aussaat (auf Papier) geplant werden.
  • Wieviel Zeit habe ich zur Pflege der Pflanzen?
  • Welche Samen sind verfügbar?
Gemüseplanung

Habt ihr noch alte Samen zu Hause und seid nicht sicher ob ihr die doch einplanen könnt? Dann macht eine Keimprobe – die Anleitung findet ihr hier.

Zeitpunkt für die Aussaat

Die Aussaat sollte unabhängig von Art und Zeitpunkt in Aussaaterde erfolgen. Aussaaterde hat wenig Nährstoffe. Dies führt dazu, dass die Pflanze zunächst zu starker Wurzelbildung angeregt wird und erst später in die Höhe wächst. So sind die Pflanzen später, nach dem Auspflanzen, widerstandsfähiger.

Die meisten Gemüsesorten erfordern eine Vorzucht im Haus.

Ausnahmen davon sind Radieschen, Karotten und die Pflücksalate. Diese können (je nach Sorte) ab März direkt an ihrem Platz im Freien gesät werden.

Wann sollte die Vorzucht erfolgen?

  • Paprika, Chili und Physalis haben eine lange Keimzeit (bis zu 3 Wochen). Außerdem wachsen sie sehr langsam. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist deshalb Anfang bis Mitte Februar. Manche fangen bereits im Dezember oder Januar mit der Aussaat an. Das ist möglich hat aber einen großen Nachteil für Stadtgärtner mit wenig Platz (auch in der Wohnung): die Pflanzen werden schon recht groß, bevor sie dann im Mai nach draußen gepflanzt werden können. Außerdem holen die Pflänzchen das fehlende Wachstum – meiner Erfahrung nach – schnell auf, sobald sie draußen sind.
  • Tomaten, Gurken, Melonenbirne Pepino: Der beste Zeitpunkt für die Vorzucht ist Mitte bis Ende März. So haben die Pflänzchen bis Mitte Mai eine gute Größe, um nach draußen umzuziehen.
  • Zucchini: Hier kann eine Vorzucht ab Mitte April erfolgen. Sie sind sehr schnellwüchsig. Eine Vorzucht in der Wohnung ist jedoch nicht zwingend nötig, sie können auch Mitte Mai direkt an ihren Platz gesät werden.

Und nun ran an die Gartenplanung und freut euch wie ich auf die Ernte im Sommer.

Für weitere Tipps zum besten Standort und wie ihr das Gemüse über das Jahr am besten pflegt, holt euch mein eBook zum Balkongärtnern (ganz kostenfrei).

Habt ihr noch weitere Tipps für Balkongeeignete Gemüsesorten? Dann freue ich mich auf eure Kommentare.

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