Die 5 häufigsten Fehler bei der Anzucht – und wie du sie vermeidest

Last Updated on 21. März 2025 by Nette

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und es beginnt die Zeit der Jungpflanzen-Anzucht für das neue Garten- oder Balkonjahr. Wir alle wünschen uns eine wundervolle Ernte, doch manchmal platzt der Traum bevor er richtig angefangen hat. Damit es euch nicht so geht und ihr starke Jungpflanzen heranzüchten könnt, zeige ich euch hier die 5 häufigsten Fehler. Und wir ihr diese vermeidet.

Fehler Nummer 1: Zu früh gesät oder pikiert

Kaum ist Weihnachten vorbei, schon juckt es in den Fingern und man möchte mit der Anzucht beginnen. Eine zu frühe Aussaat auf der Fensterbank ist allerdings einer der häufigsten Fehler bei der Jungpflanzenanzucht. Viele Pflanzen (vor allem unsere geliebten Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika und Gurken) können erst ab Mitte Mai, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind, ins Freiland gesetzt werden. Deshalb ist in den meisten Fällen eine Aussaat im Januar einfach zu früh. Startet ihr zu zeitig mit der Aussaat, stehen die schon fertigen Jungpflanzen unnötig lange in zu kleinen Töpfen in unseren warmen Zimmern. Das ist schlecht für ihre Entwicklung, sie werden schwach und passen sich schlechter an die Außenbedingungen an. Bei den meisten Pflanzen reicht eine Aussaat vier bis sechs Wochen vor der geplanten Pflanzung ins Freiland, also (Ausnahmen: Physalis, Paprika, Chili und Auberginen brauchen länger).

Auch zu frühes Pikieren ist schlecht für die Entwicklung der kleinen Sämlinge. Es stresst die Pflanze und kann ihr Wachstum hemmen. Zum Pikieren sollte mindestens das 2. Blattpaar (erste Paar nach den Keimblättern), besser noch schon das 3. Blattpaar gewachsen sein.

Fehler Nummer 2: Zu wenig Licht

Nicht nur wir leider unter der „dunklen“ Jahreszeit, sondern auch die Pflanzen. Das macht die Jungpflanzen-Anzucht schwierig. Die Tage sind noch kurz, oft grau und unsere Wohnungen haben noch kaum Sonnenlicht. Die Folge: Wenn die Pflanzen zu dunkel stehen, wachsen sie “sparrig” (lange, dünne Stängel) und werden instabil.
Wenn ihr also früh anfangen wollt oder eure Wohnung eher dunkel ist, am besten spezielle Pflanzlampen verwenden. Ansonsten am besten an ein helles Fenster stellen. Auch ein hinter die Pflanzen gestellter Spiegel kann helfen. Dieser reflektiert das Licht (wirft es zurück), wodurch den kleinen Pflänzchen mehr Licht zur Verfügung steht. Oder ihr wartet einfach geduldig bis die Tage länger werden bevor ihr mit der Aussaat startet. Die meisten Pflanzen holen eine spätere Aussaat durch die besseren Lichtverhältnisse problemlos wieder auf.

Anzucht

Fehler Nummer 3: Falsche Temperatur

Zu kalt: Die Keimung verzögert sich oder bleibt ganz aus. Jede Gemüsesorte hat ihre optimale Keimtemperatur (meist auf der Samentüte angegeben). Bei den meisten Gemüsepflanzen, die wir im Haus vorziehen liegt die Keimtemperatur bei 20 – 25 Grad.

Zu warm: Kurz nach der Keimung, spätestens nach dem Pikieren muss die Anzucht kühler gestellt werden, aber weiterhin so hell wie möglich. Optimal sind etwa 18 °C. Dies fördert einen gedrungenen Wuchs mit gesunden, kräftigen Trieben und Blättern. Ist es zu warm und gleichzeitig nicht hell genug, wachsen die Pflanzen viel zu schnell in die Höhe (sie „vergeilen“). Vergeilte Pflanzen sind meistens schwach, haben Schwierigkeiten sich zu starken Gemüsepflanzen zu entwickeln und das Auspflanzen zu überleben. Das richtige Zusammenspiel zwischen Licht und Temperatur ist essenziell für kräftige Jungpflanzen.

Gemüse Jungpflanzen
Quelle: iStock (ID:520886720 / Pixelelfe)

Fehler Nummer 4: Zu nass

Ein weiterer Grund, warum Pflanzen nach der Keimung nicht weiterwachsen und schließlich absterben, ist zu viel Wasser. Ist die Erde zu dicht und immer zu nass, verfaulen die Wurzeln, die Pflanzen bekommen keine Nährstoffe mehr und gehen schließlich ein. Außerdem bildet sich schnell Schimmel. Die Erde sollte lediglich feucht sein und nicht durchnässt.

Aber auch zu wenig Gießen ist natürlich schlecht. Wenn die Erde ständig austrocknet, können sich die Jungpflanzen ebenfalls nicht gesund entwickeln.

Fehler Nummer 5: Zu wenig Nährstoffe

Die Aussaat sollte in Anzuchterde (nährstoffarm und locker) erfolgen. Jedoch müssen die Jungpflanzen beim Pikieren in nähstoffreichere Pflanzerde gesetzt werden, sonst wachsen sie nicht gesund und kräftig weiter. Flüssigdünger ist bei Jungpflanzen eher ungeeignet. Dabei kommt es leicht zu Überdüngung. Falls ihr euch dennoch für Flüssigdünger entscheidet, maximal die Hälfte der empfohlenen Menge verwenden.
Dürfen die Pflanzen in angemessen großen Anzuchttöpfen weiterwachsen, muss kein zweites Mal pikiert werden. Bei Verwendung von Gemüseerde beim Pikieren ist auch kein Nachdüngen notwendig.

Ich braucht noch Tipps, welche Pflanzen ihr auf dem Balkon wachsen lassen könnt? Dann schaut mal bei meinen Tipps für die Gemüseplanung am Balkon vorbei.

Wenn ihr diese Punkte beachtet, könnt ihr euch am Heranwachsen von kräftigen Jungpflanzen erfreuen. Viel Spaß und Erfolg damit!

Ich habt noch weitere Tipps? Dann immer her damit – kommentiert oder schreibt mir eine Nachricht!

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