Anti-Mück – mein neues Wunder gegen Mücken

Ich liebe es wunderschöne Abende am See zu verbringen, mit der Familie, Freunden oder auch mal ganz alleine zum Entspannen. Allerdings gehöre ich zu den Leuten die Mücken anziehen wie ein unsichtbarer Mücken-Magnet. Ist auch nur eine einzige Mücke da, hat sich mich schon gestochen, während alle andere verschont bleiben. Kennt ihr das auch?Da muss natürlich immer ein Mückenschutz her. Chemischem Mückenschutz bin eher abgeneigt bin. So viel chemische Produkte auf meiner Haut und dann noch der meist widerlichen Geruchs… das will ich nicht für mich, und erst Recht nicht für meiner Kinder. Deshalb bin ich immer auf der Suche nach einer natürlichen Alternativen, die gut helfen. Dabei bin ich auf Blogartikel von Margareta von aroma1x1.com gestoßen. Neben vielen nützlichen Infos gibt es dort auch ein tolles Rezept für selbst hergestellten Mückenschutz.

Das Rezept hörte sich für mich sehr gut an, also musste ich es einfach probieren. Hier findet ihr wie ich es umgesetzt habe und meine Erfahrungen damit. Die Wirkung bei diesem Mückenschutz wird die verschiedene ätherische Öle erreicht.

Ätherische Öle für Mückenschutz

Es gibt eine Reihe von ätherischen Ölen, die Mücken nicht mögen und somit die Basis des Mückenschutzes bilden.

Bei meiner Zusammenstellung habe ich mich für folgende ätherische Öle entschieden: Citronella, Patchouli (jeweils 10 Tropfen), Palmarosa und Lavendel fein (jeweils 20 Tropfen). Das ergibt insgesamt eine 3%ige Lösung, die auch bei Kindern angewendet werden kann.

Warum habe ich mich für diese ätherischen Öle entschieden? Zu einen weil der Geruch für mich und meine Kinder angenehm ist. Das sind meine Kinder sehr eigen: riecht es nicht gut, wird es auch nicht angewendet. Der zweite Grund sind natürlich die Eigenschaften der jeweiligen Öle. Hier findet ihr einen kurzer Überblick, der für mich wichtigsten Eigenschaften. Wenn ihr an mehr Details interessiert seid, lest doch mal hier nach.

  • Lavendel fein: Ein wichtiger Bestandteil in jeder ätherischen Öl-Hausapotheke! Es wirkt äußerlich entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell, hautregenerierend und juckreizstillend (also auch nach Mückenstichen perfekt). Außerdem wirkt es beruhigend und entspannend und wird deshalb häufig auch als „Einschlafhilfe“ verwendet: in die Badewanne, die Duftlampe oder direkt auf das Kopfkissen.
  • Palmarosa: Plamarosa ist ein tropisches Gras. Es wirkt äußerlich ebenfalls entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell; außerdem desodorierend und hautregenerierend. Anwendung bei kleineren Hautverletzungen und Schürfwunden.
  • Patchouli: Ein tolles Öl zur Hautpflege, insbesondere bei Hautentzündungen. In der Duftlampe hilft es bei innerer Unruhe und soll Kraft und Mut geben.
  • Citronella: Bei uns eher unter dem Namen Zitronengras bekannt. In der Duftlampe eignet es sich perfekt um die Raumluft zu erfrischen (z.B. bei Geruch nach Essen) und wirkt dabei auch gleichzeitig entspannend. Citronella ist einer meiner Lieblingsdüfte im Sommer!
    Bitte nicht mit Zitronenöl verwechseln. Das riecht ebenso erfrischend und kann Mücken verjagen, ist aber phototoxisch. Das heißt, es kann bei Sonne Reaktionen auf der Haut hervorrufen. Das können leichte Rötungen sein, aber auch Juckreiz, Schuppenbildung und evtl. sogar Läsionen (Verletzungen) der Haut.
Zutaten Mückenschutz

Bei der Auswahl war es mir sehr wichtig, dass die Öle gut haut-verträglich sind, auch auf empfindlicher Kinderhaut.

Weitere ätherische Öle, welche durch ihre hohen Gehalt einem hohen Gehalt an Citral, Citronellal, Citronellol und/oder Geraniol für „Anti-Mück“ geeignet sind: Lemongras, Zitroneneukalyptus (als Ersatz für Citronella), Rosengeranie (anstatt Palmarosa).

Zum dazu mischen eignen sich auch noch andere stark riechende ätherische Öle, z.B. Pfefferminze, Zimt, Rosmarin, Teebaumöl oder Eukalyptus. Einfach noch 5 – 10 Tropfen hinzugeben, je nach dem eigenen Geschmack.

Herstellung des DIY Mückenschutz

Hier findet ihr eine Übersicht der benötigten Zutaten (für ca. 100 ml „Anti Mück“-Spray) und ein paar Details dazu:

  1. Ätherische Öle, die die Mücken „nicht mögen“
  2. Wasser: 85 ml
  3. Solubol: 12 ml

Solubol ist ein Emulgator, welcher dafür sorgt dass sich die ätherischen Öle besser mit dem Wasser mischen – geht auch ohne, dann aber vor jeder Anwendung kräftig schütteln. Insgesamt sollte (laut Herstellerangabe) das Misch-Verhältnis zwischen Wasser und Solubol immer etwa 4:1 sein.

Das Herstellung selbst geht superschnell und einfach – so wie ich es eben mag. Die Zutaten bei Zimmertemperatur in ein Sprühfläschchen füllen. Am besten mit Wasser und Solubol anfangen und zum Schluss die ätherischen Öle. Das Fläschchen verschließen, gut schütteln und fertig!

Anti Mück Mückenschutz mit ähterischen Ölen

Die ersten Tests, ob es funktioniert, habe ich natürlich auch schon durchgeführt und war begeistert. Ich liebe den Geruch, die Mücken aber wohl nicht, den ich bin (fast) verschont geblieben von neuen Mückenstichen. Das ist bei mir schon etwas ganz Besonderes!

Bitte beachtet: das selbstgemacht „Anti Mück“ hält nicht so lange vor wie die chemischen Produkte aus Apotheke und Drogerie. Deshalb am besten jede Stunde nachsprühen!

Bei den gemütlichen Abendstunden am Balkon kann ich darauf zum Glück verzichten, denn dort habe ich Lavendel und Rosmarin gepflanzt was als natürliche Mückenabwehr fungiert!

Tipps für Ätherische Öle bei Kindern

Soll „Anti-Mück“ auch für Kinder verwendet werden? Dann bitte beachten, dass es einige Öle gibt, die für Kinder unter 3 Jahren komplett ungeeignet sind (z.B. Eukalyptus, Pfefferminz). Außerdem gibt es einige, die nur in sehr geringen Dosen (max. 0,5%) verwendet werden sollen. Dazu zählt Citronella. Generell sollte bei der Anwendung bei Kinder die Dosis an ätherischen Ölen halbiert werden. Am besten immer auch erst ein wenig an einer kleinen Stelle ausprobieren.

Manche Kinder mögen das Einsprühen gar nicht. Da habe ich noch einen Tipp für euch: Kennt ihr diese geflochtenen Lederarmbänder? Auf die kann man gut einen Tropfen Lavendel fein, Patchouli oder Palmarosa geben. So haben die Kinder nicht nur einen hübschen, sondern auch einen wirksamen Armschmuck. Bitte darauf achten, dass die Tropfen nur auf die Außenseite gegeben werden und nicht unverdünnt direkt mit der Haut in Kontakt kommen.

Babys unter 6 Monaten sind noch sehr empfindlich und ätherische Öle können hier auch schädlich sein. Wer hier dennoch mit ätherischen Ölen arbeiten möchte, sollte sich professionellen Rat einholen.

Und bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten. Sie sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln noch eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder ärztlichen Rat zu ignorieren. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Hab ihr noch weitere Tipps oder Fragen zur Mückenabwehr mit ätherischen Ölen? Dann freue ich mich auf eure Kommentare.

Sommerzeit ist Gießzeit – so macht ihr es richtig!

Gießen

Wir Topfgärtner wissen es alle: Sommerzeit heißt auch immer Gießzeit, denn im Topf trocknen die Pflanzen noch viel schneller aus als im Garten.
Aber wusstet ihr, dass man beim Gießen auch so einiges falsch machen kann? Ich musste es erst lernen und damit ihr aus meinen Fehler lernen könnt hier die wichtigsten Tipps:

Nicht auf die Blätter gießen!

Die meisten Pflanzen mögen es nicht wenn wir auf ihre Blätter gießen. Trocknet das Wasser dort nicht schnell genug ab, können sich Pilzkrankheiten entwickeln. Vor allem bei vielen bei uns so belieben Gemüsesorten wie Paprika und Tomaten ist dies der Fall. Man denke nur an die Braunfäule, der im regnerischen Sommer 2021 so viele Pflanzen zum Opfer gefallen sind. Gießt man aber bei Sonnenschein, trocken die Blätter zwar schnell ab, aber die Wassertropfen wirken auch wie ein Brennglas und sorgen für Verbrennung der Blätter. Verbrannte Blätter schwächen die Pflanze. Aber nicht nur für die Pflanzen ist auf die Blätter gießen schlecht, sondern auch für unseren Geldbeutel. Das Wasser dort verdunstet viel zu schnell und kommt gar nicht erst zu den Wurzeln. Und deshalb, auch wenn es manchmal mühsam ist: auf die Erde eines jedes einzelnen Topfes gießen.

Nicht zur Mittagszeit gießen!

Zu dieser Tageszeit ist es so warm, dass das Gießwasser schon in der Luft oder an der Erdoberfläche verdunstet und so nur wenig zu den Wurzeln gelangt. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist am sehr frühen Morgen, so zwischen drei und vier Uhr, denn dort ist der Boden, und auch die Luft, am kühlsten. Nun gut, um diese Zeit haben die meisten wahrscheinlich genauso wenig Lust wie ich, aber morgens 5 oder 10 Minuten früher aufstehen um dann gegen 6 oder 7 Uhr zu gießen ist leicht umzusetzen und auch noch eine sehr gute Gießzeit. Topfpflanzen brauchen möglicherweise an heißen Sommertagen sogar zweimal Wasser um nicht auszutrocknen. Deshalb möglichst am späten Abend nochmal gießen. Der späte Abend (ab etwas 10 Uhr) wenn es bereits kühler wird ist ohnehin die zweitbeste Zeit zum Wässern der Kübel.

Weitere Tipps

Erde vorbereiten! Wenn die Erde schon stark ausgetrocknet ist, am besten die trockene Erde in den Töpfen erst etwas anfeuchten, ein paar Minuten warten und dann erst richtig gießen. Alternativ mit der Hacke leicht auflockern. Das hat den gleiche Effekt, das Wasser kann besser in tiefere Erdschichten dringen. Ist die Erde ganz trocknen tut sich das Wasser schwer in sie einzudringen und somit bis zu den Wurzeln vorzudringen – und somit verdunstet viel Wasser unnötig von der Oberfläche.

Nicht vergessen auch nach dem Gewitterregen zu gießen! Meist kommt bei einem kurzen (wenn auch heftigen) Gewitterregen viel weniger Wasser als man denkt. Was bedeutet, trotzdem gießen.

Nicht alle Pflanzen gleich viel gießen, denn sie haben ja unterschiedliche Bedürfnisse! Um die Bedürfnisse abzuschätzen, gibt es zum Glück ein paar Orientierungshilfen.
Erste Faustregel: Je größer die Blätter, desto höher der Wasserbedarf.
Zweite Faustregel: Mediterrane Kräuter wie Thymian oder Lavendel lieben eher die Trockenheit, also weniger gießen.
Dritte Faustregel: Daumenprobe machen. Das funktioniert genauso wie für die Zimmerpflanzen: einfach mit dem Daumen auf die Erde langen und sehen ob sie noch feucht ist. Falls nicht: Gießen.

Und wie kann man den Wasserverlust minimieren?

Augen auf am besten schon beim Topfkauf! Die hübschen Terrakotta- und andere Steintöpfe speichern mehr Hitze als Kunststofftöpfe. Außerdem ist das Material poröser (löchriger), so dass der Wasserverlust über die Topfwand höher ist. Deshalb wird hier mehr Wasser benötigt. Wer es sich möglichst einfach mal will kauft am besten Kunststoff-Töpfe mit Bewässerungssystem. Diese haben 2 Vorteile: zum einem haben sie eine höhere Wasserspeicherkapazität und zum anderen helfen sie durch ihre Anzeige wann wir wieder gießen müssen. Außerdem möglichst helle Töpfe verwenden. Helle Farben sind besser geeignet als dunkle. Sie reflektieren mehr Sonnenlicht und speichern somit weniger Hitze.

Töpfe mulchen oder unterpflanzen! Weniger freie Erdoberfläche bedeutet weniger Wasserverdunstung. Deshalb die Töpfe von Gemüsepflanzen mit Kräutern oder andere kleinwüchsigen Pflanzen unterpflanzen, so dass wenig freie Erde bleibt. Alternativ die Töpfe gut mulchen. Aber was ist eigentlich mulchen? Mulchen bedeutet die Erde zu bedecken um sie somit zu schützen. Ich verwende dafür gerne Rasenschnitt oder Stroh. Mehr Infos zum Mulchen und welche Materialien sich eignen, könnt ihr in dem tollen Artikel von Kistengrün nachlesen.

Und wenn ich mal ein paar Tage weg bin und nicht gießen kann? Dann kommt eine traditionelle Bewässerung zum Einsatz: Ollas. Falls ihr die noch nicht kennt dann lest mal meinen Artikel zu den Ollas. Eine tolle Methode, die weder Strom noch Wasseranschluss benötigt.

Und jetzt hoffe ich ihr könnt die Sonne genießen und eure Pflanzen kommen ebenfalls gut durch die Hitze.

Falls ihr weitere Tipps zum klugen Gießen habt, schreibt oder kommentiert gerne.

Und falls ihr gerne informiert werden wollt, falls es was Neues auf meinem Blog gibt, dann abonniert doch meinen Newsletter.

Brombeeren – Pflege leicht gemacht

Ihr liebt Brombeeren? Ich auch und ich freue mich jeden Morgen wenn ich bei meinem Spaziergang über die Dachterrasse ein paar ernten kann.
Aber wusste ihr, dass die Brombeeren auch gesund sind? Und dass man nicht nur die Beeren essen kann?
Nein, dann ist es ja gut, dass mein Heilpflanzenkalender mit seinem Juli-Blatt den Anstoß dazu gegeben hat etwas dazu zu berichten.

Eigenschaften und Ansprüche der Brombeer-Pflanze

Es gibt mittlerweile vielen Sorten Brombeer-Sträucher (Rubus frucicosus) am Markt, welche unterschiedlich groß werden können und zum Teil mit oder auch ohne Stacheln sind.

Grundsätzlich haben sie aber alle folgendes gemeinsam:

  • Brombeeren lieben einen sonnigen Standort.
  • An den Boden stellen sie keinen besonderen Ansprüche. Um ein gutes Wachstum im Topf zu erzielen empfiehlt es sich Kokoserde zu verwenden (oder zumindest unterzumischen) und 2 Mal im Jahr (Frühjahr und Herbst) zu düngen.
  • Auch beim Gießen verzeihen sie so einiges – sie sollten nur nie ganz austrocknen oder über längere Zeit Staunässe ausgesetzt sein.
  • Das Einzige wobei die Brombeere etwas anspruchsvoller ist, ist beim Schnitt. Das sollte man auch gut beachten, denn nur so ist eine reiche Ernte möglich. Man unterscheidet bei den Brombeersträuchern 2 verschieden Arten von Ästen: Jungruten (= in diesem Jahr neu gewachsene Äste) und Tragruten (im letzten Jahr gewachsene Äste, nur dort wachsen die Beeren). 3 Mal im Jahr sollte geschnitten werden:
    1. Im Frühsommer: Seitenäste der Tragruten auf ca. 3 Augen zurückschneiden. Dort wachsen später die Brombeeren – also sorgfältig schneiden, dann ist die Ernte besser!
    2. Im Sommer: Die Jungruten zurückschneiden, damit sie sich besser verzweigen. Wenn dies vergessen wird ist es nicht ganz so schlimm, aber das Zurückschneiden erhöht die Ernte im nächsten Jahr.
    3. Im Herbst, nach der Ernte: Tragruten bis auf ca. 10 cm zurückschneiden.
  • Brombeeren sind in unseren Breiten winterhart, die Dornen-losen Sorten sind etwas empfindlicher. Die Empfehlung ist sie an einem geschützteren Ort (z.B einer Hauswand) wachsen zu lassen. Allerdings habe ich sie auch schon eher ungeschützt stehen lassen (ich habe leider nicht so viel geschützte Hauswand wie nötig). Das haben sie auch schon einige Winter gut überstanden.

Eine für den Topf gute geeignete, kleinwüchsige und Dornen-lose Sorte ist „Navaho“. Ich habe 2 Pflanzen davon seit Jahren im Topf auf meiner Terrasse stehen. Sie machen sich sehr gut und haben meist gute Ernte. Und vor allem: sie schmecken sehr lecker.

Auch wenn sie so heißen sind die Brombeeren im Übrigen botanisch gesehen keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Jedes einzelne „Kügelchen“ der Beere ist wie eine Steinfrucht (z.B. Kirsche) aufgebaut.

Inhaltsstoffen und der Wirkung

Bei den Inhaltsstoffen und Wirkung der Brombeerpflanzen muss man zwischen den Blättern und den Früchten unterscheiden:

Früchte

  • Inhaltsstoffe: Die Früchte haben einen hohen Anteil an verschiedenen Vitaminen, vor allem Vitamin A, Vitamine des B-Komplexes und Vitamin C. Zusätzlich sind sie reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphat und natürlich an Pflanzenfarbstoffen (den sog. Flavonoiden).
  • Wirkung: Durch ihren hohen Vitamingehalt wirken sie antioxidativ. Sie haben somit einen positiv Effekt auf unsere Immunsystem und verlangsamen die Zellalterung. Zudem helfen sie durch den hohen Anteil an Pektin gegen Durchfall -Erkrankungen.
Brombeeren

Blätter

  • Inhaltsstoffe: Hauptinhaltsstoff sind hydrolysierbare Gerbstoffe (sog. Gallotannine). Des Weiteren sind Ellagitannine, verschiedene Pflanzensäuren (wie Zitronensäure), Flavonoide und Triterpensäuren enthalten.
  • Anwendung:
    1) Aus dem hohen Anteil an Gerbstoffen ergibt sich auch die Anwendung: der Tee der frischen oder getrockneten Blätter wird bei akutem Durchfall eingesetzt. Gerbstoffe wirken auf Eiweiß indem sie dessen Struktur zerstören (Denaturierung). Dadurch kommt es zu einer oberflächlichen Verdichtung der erkrankten Darmschleimhaut, was wiederum dazu führ das weniger Flüssigkeit in den Darm abgegeben wird und der Stuhl somit wieder eine festere Form annimmt.
    2) Das zweite Einsatzgebiet des Tees ist die Anwendung als Spüllösung bei Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut. Auch hier sind wieder die Gerbstoffe wichtig: durch ihre zusammenziehende (adstringierende) Wirkung wird die Oberfläche verdichtet und es bildet sich eine Art Schutzfilm. Dieser entzieht den Krankheitserregern die für die Entzündung verantwortlich sind den Nährboden.
  • Die Ernte der Blätter erfolgt am besten zur Blütezeit, da dann der Anteil der Inhaltsstoffe am höchsten ist.

Da jetzt im Juni gerade Blütezeit ist, habe ich schon fleißig Blätter geerntet. Diese werden sorgfältig getrocknet um Tee für den Winter zu haben.

Und bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten und sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln bzw. eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder zu ersetzen. Ich gebe hier keine Heil- oder Linderungsversprechen ab. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Und für eure eigene Gesundheit: Solltet ihr euch „richtig“ krank fühlen oder es nach einige Tagen nicht besser werden, sucht einen Arzt auf.

Hab ihr noch weitere Tipps zur Pflege und Anwendung von Brombeeren oder Fragen? Dann kommentiert fleißig, ich freue mich.

Buchempfehlung – Mein Heilpflanzenbalkon

[Unbezahlte Werbung]

Aufmerksame Leser meines Blogs wissen dass ich mich gerne mit Heilpflanzen befasse und diese auch am liebsten selbst bei mir anbaue. Bei meinen Recherchen zu den verschiedensten Heilpflanzen bin ich auf ein Buch gestoßen welches ich euch gerne vorstellen möchte: MEIN HEILPFLANZENBALKON von Christina Freiberg (ISBN 978-3-8001-0361-4).

Was findet man in diesem Buch?

Das Buch ist gut und übersichtlich in 3 Kapitel unterteilt:

  1. Schnelle Hilfe vom Balkon
  2. Pflanzrezepte nach Indikationen UND
  3. Heilpflanzen im Porträt

Im ersten Teil Schnelle Hilfe vom Balkon gibt es zwei kurze Übersichts-Doppelseiten:
Pflanzen und Pflege sowie Ernte und Konservierung. Hier werden keine Details genannt, jedoch kurz angerissen auf was man bei Pflege und Ernte achten muss. Auch einige allgemeine Fragen bekommt man hier beantwortet. Dazu zählen beispielsweise: „Wo und in welches Substrat sollte ich für die besten Aromabildung pflanzen?“ und „Wann ist der beste Erntezeitpunkt?“ Für alle, die sich mit diesen Themen noch nicht bzw. wenig beschäftigt haben, ein perfekter Einstieg! Wenn ihr jedoch wirklich komplette Neulinge auf dem Gebiet gärtnern seid, kann ich allerdings nur empfehlen: holt euch vorher noch ein paar Infos über Gartenbasics (z.B. hier: ). Ansonsten kann sich schnell der Frust über Misserfolge einstellen. Für alle anderen, die schon mehr Erfahrung haben, ist die kurze Einführung eine gute Wiederholung. Man vergisst ja doch immer so einiges (zumindest geht es mir so).

Im Teil zwei Pflanzrezepte nach Indikationen werden verschiedene Pflanzenkombinaten vorgestellt. Und natürlich gleich dazu welche kleinen Beschwerden des Alltags, wie Kopf- und Bauschmerzen, damit geholfen werden kann. Die Rezepte sind einfach gehalten, so dass sie auch für Anfänger und ohne große „Sonder“-Ausstattung machbar sind. Das finde ich sehr gut, da so jeder motiviert gleich anfangen kann. Vom grünen Smoothie, über verschiedene Kräuterteemischungen, bis hin zur einfachen Salbe ist alles dabei. Dabei wird auch – für alle Neugierigen – kurz erklärt welche der Inhaltsstoffe für die jeweilige Wirkung verantwortlich sind.

Im dritten – und für mich spannendsten – Teil  sind die Heilpflanzen im Porträt dargestellt. Von A wie Aloe bis Z wie Zitronenmelisse könnt ihr euch einen Überblick über 48 wichtige Heilpflanzen holen, welche auch am Balkon gut gezogen werden können. Zu jeder Heilpflanze gibt es eine Seite oder Doppelseite, auf der alles entscheidenden Details aufgezeigt werden: die botanischen Vorlieben der Pflanze, die Wirkstoffe und die Anwendungsmöglichkeiten. Um den Inhalt zu verstehen muss man als Leser weder Gärtner noch Apotheker sein. Vor allem die einfachen und gut beschriebenen Rezepte für Tinkturen, Salben und Gele haben es mir angetan. Denn auch hier wie im zweiten Kapitel gilt: die Zutatenlisten sind kurz und die (meisten) nötigen Utensilien im gewöhnlichen Haushalt zu finden. Alle anderen notwendigen Zutaten konnte ich in Supermarkt oder der Drogerie kaufen.

Beispielseite Rosmarin

Alle Teile sind mit wunderschönen Bildern bestückt und machen so zusätzlich nochmal Lust zum Lesen und natürlich auch auf Anbau und Verarbeitung.

Mein Fazit:


Ich kann euch das Buch wärmstens empfehlen: ihr lernt wie ihr euren Balkon mit etwas Wirkung versehen könnt. Und ihr bekommt einfache Heilpflanzenrezepte, die super nachzumachen sind. Das ganz Buch ist einfach und klar geschrieben; die Bilder finde ich ansprechend und das macht einfach Lust darauf sofort loszulegen. Und trotz der Einfachheit hat es so viel wertvollen Inhalt, dass es sein Preis (14,90 EUR; Stand: Jan 2021) auf jeden Fall wert ist.

Einzig Hobbyapotheker oder –heilpraktiker kommen hier wohl weniger auf ihre Kosten: der Teil zur Pflanzenpflege kann auch euch helfen, aber Wirkung und Wirkmechanismus werden lediglich oberflächlich behandelt. Ihr wollte mehr über die Wirkung wissen? Dann kann ich euch zusätzlich das „Handbuch der Arzneipflanzen“ (ISBN: 978-3804734098) empfehlen – das ist voll gepackt mit allem was ein (Hobby-)Apotheker wissen will!

Und nun – frei nach dem Motto auf der Buch-Rückseite „Hier findet jeder das richtige Kraut, um sich rundum wohlzufühlen“: Ran an den Balkon, dann trägt er gleich doppelt zum Wohlfühlen bei – durch seinen Erholungswert und seine Heilpflanzen.

Ihr wollte noch mehr lesenswerte Bücher aus diesem Bereich finden? Dann schaut doch mal hier auf meiner Liste: Literaturempfehlungen

Viel Spaß beim Schmöckern und Wohlfühlen!

Johanniskraut – Anbau und Anwendung leicht gemacht

Das Johanniskraut ist ein altbekannte Pflanze, die mit einigen Traditionen verbunden ist. Aber nicht nur das, sie ist auch eine tolle Heilpflanze sowie ein Bienenmagnet.
Am 21. Juni tanzten die Menschen früher geschmückt mit Kränzen aus Johanniskraut um das Sonnwendfeuer und feierten so den längsten Tag des Jahres. Danach warfen sie die Kränze ins Feuer. Laut einer alten Tradition sollte das vor Hexen, Dämonen und böser Zauberei schützen.

Aber unabhängig davon ob wir an diese Tradition glauben oder ihr sogar folgen, ist jetzt eine gute Zeit für das Johanniskraut. Denn genau jetzt, um Midsommer, zeigt es seine wunderschönen gelben Blüten und es ist die beste Erntezeit. Der deutsche Name Johanniskraut leitet sich im übrigens auch vom Johanni-Tag (24. Juni) ab.



Das Johanniskraut ist eine sehr alte Heilpflanze, welche schon seit 2000 Jahren verwendet wird. Zunächst als Mittel gegen Wunden und Hexenschüsse und später, ab den Mittelalter, gegen Angst und Stimmungsschwankungen.

Die wichtigsten Infos zur Pflanze

  • Es handelt sich dabei um eine mehrjährige, in unseren Breiten winterharte Staude.
  • Sie hat gerne einen sonniger Standort mit durchlässigem, nährstoffarmen Boden (dazu die Erde am besten mit Sand mischen).
  • Die gegenständigen Blätter tragen kleine Öldrüsen, welche uns als durchscheinende Punkte erscheinen (daher auch der lateinische Name: Hypericum perforatum). Dies ist auch ein gutes Merkmal um die Heilpflanze Johanniskraut von anderen Pflanzen mit ähnlichen Blättern zu unterscheiden. 
Johanniskrautblatt
Typisches „perforiertes“ Johanniskrautblatt

Arzneilichen Wirkung von Johanniskraut

  • Wirkung: Stimmungsaufhellend und antidepressiv. Außerdem kann es antientzündlich bei Hautkrankheiten wirken.
  • Inhaltsstoffe:
    • rote Farbstoffe (sog. Naphthodianthrone), z.B. Hypericin (lichtempfindlicher roter Farbstoff) und Pseudohypericin (welche vermutlich – zusammen mit dem Hyperforin – für die stimmungsaufhellende Wirkung verantwortlich sind)
    • Phloroglucinderivate, insbesondere der Stoff Hyperforin
    • Flavonoide (entzündungshemmend)
    • Gerbstoffe (zusammenziehend und daher hilfreich bei Hautproblemen)
    • Phytosterole (sie können den Cholesteringehalt im Blutplasma senken und damit das Risiko für Krankheiten wie Atherosklerose („Arterienverkalkung“) senken)
  • Wichtig zur Wirkung ist noch folgendes zu wissen:
    • Das Johanniskraut entfaltet seine Stimmungs-aufhellende und antidepressive Wirkung nicht sofort nach der 1. Einnahme. Mehrere Wochen können vergehen, bis sich ein positiver Effekt zeigt. Außerdem muss Johanniskraut (auch in fertigen Arzneimitteln) ausreichend hoch dosiert werden.
    • Es kann zu Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Arzneimitteln kommen (z.B. auch wichtige Herz-Kreislauf-Medikamente oder der Anti-Baby-Pille), wodurch der Effekt dieser Medikamente verringert wird. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Anwendung nur in Absprache mit Arzt oder Apotheker. Wer möchte kann jedoch gering dosiert einen Tee aus dem frischen oder getrockneten Kraut zubereiten, welcher beruhigend wirkt.
    • Schwangere sollten von der Anwendung ganz absehen.
  • Äußerliche Anwendung: Johanniskrautöl (manchmal auch Rotöl genannt) hat entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt beruhigend bei juckender, trockener, schuppiger und rissiger Haut. Traditionell wird es auch bei Wunden und Verbrennungen angewendet, da es die Wundheilung beschleunigt.
    Allerdings wird durch die Anwendung die Haut lichtempfindlicher (übrigens auch bei der innerlichen Anwendung) und es kommt leichter zu Sonnenbrand – deshalb im Sommer besonders vorsichtig sein! Das Rotöl kann man übrigens auch selbst gut herstellen. Wer das möchte einfach mal bei Kostbare Natur nachlesen.

Anwendung von Johanniskraut

  • Arzneilich genutzt wird das ganze Kraut, also Blätter und Blüten.
  • Sammelzeit: am besten Ende Juni zur Hauptblütezeit (höchster Wirkstoffgehalt), aber es bis in den September hinein möglich.
  • Verarbeitung: Egal ob für die innerliche Anwendung als Tee oder für die äußerliche Anwendung: das Kraut kann frisch verwendet oder getrocknet werden. Man kann es Trocknen wie auch andere Kräuter: zusammenbinden und aufhängen. Jedoch sollte man dabei schonend vorgehen und sowohl direkte Sonne als auch Temperaturen über 40 Grad vermeiden.
    • Teezubereitung: Für die Zubereitung 1-2 Teelöffel getrocknetes Kraut pro Becher (ca. 200 ml) mit siedendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen. Bei der Verwendung von frischen Kraut benötigt man etwas doppelt so viel.
    • Äußerliche Anwendung: das Rotöl (Ölauszug aus Johanniskraut) kann direkt dünn auf die Haut aufgetragen werden. Alternativ könnt ihr eine Salbe aus dem Rotöl zubereiten. Wie das geht? Eine Anleitung zur Zubereitung von einfach Salben könnt ihr hier finden: Heilpflanzenverarbeitung. Pflanzenöle wie Rotöl sind lichtempfindlich und sollten deshalb in dunklen Flaschen aufbewahrt werden.

Ihr habt noch ein paar Tipps oder Fragen zu Johanniskraut? Dann schreibt mir oder kommentiert gleich hier. Viel Spaß beim Ausprobieren und genießt die Sommerzeit.

Ihr hab Lust regelmäßig neue Infos von mir zu bekommen? Dann holt euch meinen Newsletter.

 

Kapuzinerkresse – Heilmittel aus dem Klostergarten?

Der Juni ist ja nun schon ein paar (mehr) Tage alt und ich bin euch noch das neue Kalenderblatt schuldig. Die letzten 3 Wochen waren sehr arbeitsreich: großes Umräumen in der Wohnung mit neue Möbel aufbauen und die Terrassenplatten neu verlegen – und das natürlich mal so eben nebenbei, neben Arbeit und dem ganzen anderen Alltagswahnsinn, da blieb einfach keine Zeit für einen Artikel.

Aber nun bin ich soweit und die Heilpflanze des Monats Juni ist: Kapuzinerkresse

Die in unseren Breiten am häufigsten vorkommende Sorte ist die echte oder auch große Kapuzinerkresse (wissenschaftlicher Name: Tropaeolum majus). Insgesamt gibt es aber insgesamt 100 verschiedene Sorten.

Charakteristisch für alle Sorten sind die kreisrunden Blätter, welche ihr auch zu ihrem Namen verholfen haben: die Blätter 🍃 haben nämlich Ähnlichkeit zu den Kutten der Kapuzinermönche. Und die Blätter haben noch eine Besonderheit: sie haben eine wachsartige Blattoberfläche (sog. Lotuseffekt) und das Wasser kann sich in der kleinen Vertiefung der Blattmitte sammeln und stellt so eine Art Wasserspeicher dar.

Charakteristisch sind ebenso die großen, gelb oder orange leuchtende Blüten im Sommer und Herbst, bis zum 1. Frost (deshalb manchmal auch „Gelbes Vögerl“ genannt).

Es ist einfach eine faszinierende Pflanze – zumindest für mich 😊.

Sie stammt ursprünglich aber nicht aus dem heimischen Klostergarten, sondern aus den Anden (Südamerika) und kam im 16. Jahrhundert nach Europa. Aber auch die dortigen Ureinwohner wussten schon um die Wirkung und haben es zur Wundheilung verwendet.

 

Die wichtigsten Eigenschaften für die Botaniker:

  • Sie liebt sonnige Plätze, ist jedoch auch schattenverträglich, weswegen man sie auch öfter an dunklen Stellen unter Bäumen oder andere Schattenplätze findet, welche sie mit Grün und kräftigen Farben erfüllen. 
  • Die Pflanze ist 1-jährig und stirbt beim 1. Frost. 
  • Ihre Frostempfindlichkeit bestimmt auch die Aussaat: erst ab Mai aussäen oder im Haus vorziehen. Ich habe sie im April in der Wohnung vorgezogen und dann im Mai nach draußen gesetzt. Früher säen ist nicht notwendig, das die Kapuzinerkresse sehr schnell wächst.
  • Sie braucht Platz, den Ihre schlingenden Triebe können bis zu 3m lang werden. Jedoch braucht sie nicht zwingend eine Kletterhilfe, sie schlingt auch am Boden entlang oder sucht sich Halt wo sie eben kann. Obwohl sie einiges an Platz braucht ist auch das Anpflanzen in großen(!) Töpfen möglich – ein kleines übrig gebliebenes Basilikumtöpfchen ist eindeutig zu klein 😉.
    Die Samen sind recht groß (mehrere mm). Ich habe mir meinen bei meinwoody.de geholt (zu diesem Shop mit einem interessanten Konzept habe ich schon mal geschrieben, siehe hier: https://urban-gardening-blog.de/Blog/meinwoody-de-vorstellung/)

Samen

  • Wichtig zum Thema Nährstoffe: mäßig düngen! Düngt man zu viel bilden sich zwar viele neue Blätter aber keine/kaum Blüten.
  • Wie bei vielen anderen Blühpflanzen gilt: verblühte Blüten entfernen (und nicht die Samen ausbilden lassen, denn das kostet der Pflanze Kraft, die ihr dann für weitere Blüten fehlt), regt die erneute Blüte an. Nur im Herbst für die Samengewinnung könnten man einige Blüten stehen lassen.

 

Die Kapuzinerkresse hat vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und hat sowohl im Garten als auch in der Küche ihren sinnvollen Platz:

  • Im Garten vertreibt sie Schädlinge und auch Schnecken mögen sie nicht (wegen den typischen ätherischen Ölen mit bitter-stechendem Aroma).
  • In der Küche:
    Man kann sowohl die runden Blätter als auch die Blüten essen und mit dem leicht scharfen Geschmack seine Speisen würzen (ist verwandt mit Kreuzblütlern wie Kresse oder Radieschen). Das ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Die Blüten sind nicht nur schmackhafte, sondern auch optisch ein Highlight auf Salaten und kalten Buffets.
    Die unreifen Samen kann man übrigens auch verwenden: in Essig einlegt sind sie ein guter (oder vielleicht sogar besserer) Kapernersatz.

 

Und warum findet man sie jetzt auf dem Heilpflanzenkalender?

Wegen ihrer schleimlösenden, harntreibenden sowie antibakteriellen Wirkung! Deshalb wird sie häufig bei Erkältungen, Erkrankungen der oberen Atemwege und auch bei Harnwegsinfektionen angewendet.

  • Inhaltsstoffe: Vitamin C (gut für unser Immunsystem), Senfölglykoside (antibakterielle Wirkung), Schwefelverbindungen (blutreinigend; wie z.B. auch in Knoblauch und Bärlauch).
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blüten. Leider verlieren beide beim Trocknen den größten Teil der Wirk- und Geschmacksstoffe, so dass dies nicht der Mühe wert ist. Auch sonst lässt sich die Pflanze schlecht konservieren.
    Da hilft also nur eines: im Sommer jeden Tag Kapuzinerkresse-Tee trinken und sich so für die die Winter- und Erkältungszeit stärken.
  • Sammelzeit: Juni bis August (frisch Blätter und Blüten)

 

Die Kapuzinerkresse war übrigens die Arzneipflanze des Jahres 2013.

 

Projekt „Miniteich“ – Wie ihr es auch schafft

Da es die letzten Tage endlich wieder wärmer war, habe ich meinen Miniteich auf der Dachterrasse wieder fit für den Sommer gemacht: Schlamm, Blätter und anderer Dreck der sich den Winter über gesammelt hat musste raus und die Wasserpflanzen wieder hinein.

Das möchte ich zum Anlass nehmen und euch etwas mehr über mein Projekt „Miniteich“ erzählen. Mittlerweile steht der Miniteich seit 5 Jahren fast unverändert auf meiner Terrasse – und ich bin immer noch begeistert!

Angefangen hat alles mit einer alten Zinkwanne, welche ich im Keller meiner Eltern gefunden hatte. Sie gefiel mir einfach gut und ich wollte sie unbedingt gestalten. Nur wie? Da ich schon länger von ein Wasserspiel oder einen kleinen Teich geträumt hatte, war die Idee geboren: ein Miniteich sollte darin entstehen!

Die Wanne hat eine Tiefe von 25 cm und die längere Diagonale misst 62 cm. Aufgrund der geringen Ausmaße war klar, dass man sich sehr genau überlegen muss, was man dort hineinpflanzt. Fische oder auch nur Wasserschnecken waren aufgrund des geringen Wasservolumens, welches sich in der Sonne sehr schnell aufheizt, ohnehin tabu.

Miniteich Frage 1: Wanne so verwenden oder mit Teichfolie auskleiden?

Viele haben empfohlen die Wanne mit Teichfolie auszukleiden. Die Empfehlung hat folgenden Hintergrund: Zinkionen können sich aus der Wanne herauslösen und in das Wasser übergehen, welche das Wachstum der Pflanzen hemmen. Ich fand die wachstumshemmende Wirkung in meinem Fall ganz hilfreich, da die Pflanzen in der kleinen Wanne ohnehin nicht so wuchern sollten. Die Entscheidung fiel also schnell: keine Teichfolie, die Wanne wird so verwendet. Vorher habe ich natürlich noch überprüft ob die Wanne auch wirklich dicht ist.

Miniteich Frage 2: Welche Pflanzen?

Auch hierzu gibt es wieder zwei wichtige Punkte zu beachten:

A) Welche Wasserzonen haben ich zur Verfügung und muss/kann ich besetzen?

Grundsätzlich teilt man Gewässer wie einen Teich in 3 Zonen:

  • Uferzone: immerfeucht, Wasserstand 5 – 15 cm
  • Flachwasserzone:  Wasserstand 10 – 40 cm
  • Tiefwasserzone: aber ca. 30 cm Wassertiefe; gibt es bei meiner Wanne aufgrund der geringen Tiefe von 25 cm eigentlich nicht, aber trotzdem haben sich ein paar Pflanzen für den tiefen Wasserstand in meine Wanner „verirrt“.
Zonen (Mini-)Teich

In den meisten Gartenteichen gibt es auch noch den Teichrand, der jedoch in Minteichen mit Wannen und anderen Gefäßen naturgemäß wegfällt.

Um die Zonen möglichst nachahmen zu können, habe ich auf einer Seite Steine aufgeschüttet und an dem oberen Rand Pflanzen der Uferzone gepflanzt. Am abschüssigen Teil folgt die Flachwasserzone.

B) Welche Pflanzen sind kleinbleibend und somit für einen Miniteich geeignet?

  • Kleinbleibende Pflanzen für die Uferzone: Sumpfvergissmeinnicht (weiße oder blaue Blüten), Sumpfdotterblume (gelbe Blüten), Sumpfcalla, Papageienblatt oder die Zwergbinse.
  • Kleinbleibende Pflanzen für die Flachwasserzone: Tannenwedel, Zwergrohrkolben, Fieberklee, Froschbiss und Wollgras.
  • Kleinbleibende Pflanzen für die Tiefwasserzone: Mini-Seerosen
  • Zudem ist es immer noch sinnvoll einige Schwimmpflanzen einzusetzen. Deren Wurzeln treiben entweder komplett frei im Wasser oder haben nur eine Art kleiner „Anker“ mit dem sie Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. Schwimmpflanzen haben meist den Vorteil, dass sie leicht in die Zwischenräume zwischen die fest eingepflanzten Teichbewohner gesetzt werden können und somit viel Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Für Miniteiche geeignete Schwimmpflanzen sind: Wasserhyazinthe (blüht blau), Seekanne, Wassersalat, Tausendblatt oder auch der Wasserschlauch (blüht gelb).
  • Zu guter Letzt gibt es noch die Unterwasserpflanzen. Auch sie schwimmen häufig frei im Wasser, leben aber – im Gegensatz zu den Schwimmpflanzen – ganz oder zumindest zum großen Teil im Wasser untergetaucht. Der große Vorteil der Unterwasserpflanzen: sie produzieren häufig viel Sauerstoff. So geht es den anderen Pflanzen besser und das Algenwachstum wird gehemmt. Geeignete Unterwasserpflanzen sind: Hornkraut, Wasserhahnenfuss (schöne, kleine gelbe Blüten) oder Nadelsimse.

Aus der Praxis: meine Erfahrungen

Sumpfvergissmeinnicht und Sumpfdotterblume (im Ufer-/Sumpfbereich), Tannenwedel (Flachwasserzone) sowie Hornkraut und eine Mini-Seerose in der tiefsten Zone. Alle diese Pflanzen haben sich gut entwickelt und scheinen somit gut geeignet für einen Miniteich. Zeitweise hatte ich auch noch einen Zwerg-Schachtelhalm, auch ihm hat es gut gefallen in meinem Miniteich (bis ihn ein paar Vögel rausgezogen haben).

Im ersten Jahr hatte mir im hiesigen Gartencenter noch einen „Sauerstoffmix“ als Schwimmpflanzen geholt. Diese Pflanzen (ich weiß bis heute nicht was es eigentlich war) wurde innerhalb kürzester Zeit braun und war nach 2 Monaten leider komplett kaputt. Die Lehre für mich daraus: kaufe nie spontan etwas, vor allem nicht wenn man gar nicht genau weiß um was es sich handelt. Deshalb habe ich mir im nächsten Jahr Wassersalat geholt – es hat viel besser geklappt!

Zu guter Letzt habe ich mir noch ein einfaches, solarbetriebenes Wasserspiel geholt, welches mich bei Bedarf noch mit Wasserplätschern erfreut.

Dabei sollte man nur auf eines achten: das Wasser sollte nur zu weiter herausspritzen, sonst ist es an heißen Sommertagen schnell verdunstet. Ich mache es tagsüber, wenn es heiß ist, meist aus.

Miniteich - Beispiel

Und was macht man im Winter?


Grundsätzlich habe ich mich nur für winterharte Pflanzen entschieden um den Miniteich im Herbst möglichst lange genießen zu können. Allerdings muss ich die Pflanzen im Winter doch an einen kühlen Ort im Haus stellen, da derart kleine Teichen schnell komplett durchgefroren sind und die Pflanzen das meist nicht überleben.

Interesse mehr zu erfahren? Dann kann ich euch nur das Buch „Miniteiche und Wasserspiele“ von Siegfried Stein (blv-Verlag, ISBN 978-3-8354-1089-3) ans Herz legen. Informativ und mit vielen schönen Bildern liefert es alles was man so wissen muss.

Ich bin auf jeden Fall überzeugt von meinem Projekt und freue mich jedes Mal über den Anblick meines Miniteichs 🙂

Frische Luft fürs Gemüse – Tipps zum Auspflanzen

Bald sind die Eisheiligen (manchmal auch Eismänner oder gestrenge Herren genannt) vorbei! Dann ist es endlich soweit und wir dürfen auch frostempfindliches Gemüse, wie Tomaten und Paprika, an ihrem Sommerplatz einpflanzen. Laut Kalender enden die Eisheiligen am 15. Mai mit der „Kalten Sophie“. Eigentlich stimmt der Eintrag in unserem Kalender nicht ganz. Durch die Umstellung auf den gregorianischen Kalender im Jahr 1582 sind diese Tage um einige Tage verrutscht. Die Eisheiligen würden so erst heute am 23. Mai ihren letzten Tag haben. Aber das genaue Datum ist ohnehin nicht so wichtig. Das Auspflanzen sollte in diesem Zeitraum erfolgen, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Deshalb ist es sinnvoll den Wetterbericht in nächster Zeit genau im Auge zu behalten.

Die Eisheiligen sind aber nicht nur eine Bauernregel, sondern eine Wetterphänomen. Es lässt sich aus meteorologischer Sicht einfach erklären lässt: Die Sonne steht im Mai so, dass sich die Landmassen schneller aufheizen als die Meere. Dadurch kommt es zu einem starken Temperaturunterschied zwischen Festland und  Meer. An diesen Luftmassengrenzen entstehen Tiefdruckgebiete. Die warme Luft wandert Richtung Norden, kalte Polarluft in den Süden. Durch die kalten Polarluft die über uns hinwegwandert kann es eben nochmal zu frostigen Temperaturen unter 0°C kommen.

Unabhängig vom genauen Zeitpunkt gibt es ein paar wichtige Tipps für das erfolgreiche Auspflanzen.

Langsame Eingewöhnung

Schon einige Tagen oder sogar Wochen vor dem finalen Auspflanzen steht die Eingewöhnung an. Sie soll die Gemüsepflanzen langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Man stellt sie dazu tagsüber bereits für einige Zeit an ihren zukünftigen Platz. Folgendes ist dabei zu beachten:

  • Außentemperatur über 10 Grad.
  • Am Anfang nicht in die pralle (Mittags-) Sonne stellen. Die jungen Blätter verbrennen schnell. Das erkennt man an hellen, welk wirkenden Stellen an den Blättern.
  • Zeitspanne in der die Pflanzen draußen stehen langsam steigern, mit etwa 30 Minuten anfangen.
  • Anfang bei Regen reinholen. Vor allem bei niedrigen Temperaturen trocknen die Blätter schlecht ab und sind so anfällig für Krankheiten.

Alles erledigt und keine Nachtfröste mehr zu erwarten? Dann steht nichts mehr im Weg und ihr könnt das Gemüse an seinem finalen Platz einpflanzen.

Paprika auspflanzen, einpflanzen - Eingewöhnung
Paprika bei der „Eingewöhnung“

Vorbereitungen fürs Einpflanzen

  1. Ausreichend großen Topf wählen:
    Die meisten Gemüsepflanzen (Paprika, Tomaten, Gurken etc.) sind Starkzehrer. Dies bedeutet, dass sie reichlich Wasser und Nährstoffe benötigen. Um das zu garantieren sollten man den Topf nicht zu klein wählen (mind. 20 – 25 cm Durchmesser, natürlich auch abhängig von der Endgröße der Pflanze). Paprika kommt mit etwas weniger Platz aus als Stangentomaten oder Gurken und Zucchini. Buschtomaten brauche weniger Platz als Stangentomaten und sind aufgrund ihrer Kompaktheit auch besser für ungeschützte Plätze. Hat man einen zu kleinen Topf können sich zum einen die Wurzeln nicht genug ausbreiten. Das hat 2 große Nachteile: Die Pflanze hat nicht genug Halt und ist möglicherweise an einem heißen Sommertag schon Mittags ausgetrocknet.
    Hier ein paar Anhaltspunkte für eine gute Topfgröße:
    – Paprika und Buschtomaten: ab 15 l
    – Stangentomaten: ab 20 l
    – Gurken, Zucchini: ich empfehle es nicht unter 25 – 30 l zu versuchen
  2. Erde und Dünger:
    Da ich im 3. Stock wohne, habe ich verständlicherweise keine allzu große Lust immer Säcke-weise verbrauchte Erde nach unten und neue Erde hinauf zu schleppen. Aus diesem Grund versuche ich immer einen großen Teil der Erde aus dem letzten Jahr wieder zu verwenden. Das klappt meiner Erfahrung nach gut, wenn man einige Punkte beachtet:
    – Die Erde bzw. die Töpfe durchtauschen. Es sollte nicht 2 Jahre hintereinander die gleiche Gemüsesorte darin wachsen. Eine Ausnahme bilden hier Tomaten: sie können mehrere Jahre hintereinander in der selben Erde angepflanzt werden.
    – Die „alte“ Erde mit Dünger anreichern. Das können organische Düngerpellets sein (z.B. Schafswollpellets) oder auch Horn- und Knochenmehl an. Horn- und Knochenmehl ist allerdings klimatechnisch kritisch zu sehen. Es muss meist weit transportiert werden.
    – Etwas „Verlust“ an Erde tritt immer auf. Daher den restlichen Topf mit frischer Erde auffüllen und durchmischen. Ich verwende gerne vorgedüngte Gemüseerde. So muss beim Einzelpflanzen nicht weiter gedüngt werden. Zur Erinnerung: die meisten Gemüsesorten sind Starkzehrer. Daher regelmäßig nachdüngen. Wie häufig hängt vom verwendeten Dünger ab. Bitte auf der Packung nachlesen.
  3. Stützen:
    Viele Gemüsepflanzen wie Tomaten und Paprika sollten gestützt werden. Ansonsten knicken sie beim ersten Windstoß ab und mit der Ernte ist es (teilweise) vorbei. Hier gibt es so einige Möglichkeiten: einfache Holzstäbe (z.B. aus dem Wald), Rankgitter oder Tomatenspiralen.

Das Einpflanzen

Ihr habt alles vorbereitet? Dann kann es jetzt wirklich ans Gemüse einpflanzen gehen.
In der Mitte des Topfes ein Pflanzloch machen. Dieses sollte etwas größer sein, als der Wurzelballen der Pflanze. Die junge Pflanze mit dem gesamten Wurzelballen einsetzen. Zum Schluss Erde darauf geben und gut festdrücken. Eure Tomaten- oder Paprikapflanze ist etwas zu hoch geschossen? Macht nichts. Man kann sie gut etwas tiefer setzen (so wie meine auf dem folgenden Bild).

Tomaten einpflanzen tiefer setzen

Zum Schluss nur noch vorsichtig gießen und fertig. Wer mit Langzeitdünger düngt, sollten beim ersten ersten Gießen noch etwas Flüssigdünger hinzugeben. Langzeitdünger steht nicht sofort zur Verfügung, sondern muss erst durch Mikroorganismen in der Erde in die Nährstoffe zersetzt werden.
Jetzt heißt es nur noch weiter fleißig gießen und sich auf die kommende Ernte freuen.

Viel Spaß beim Lesen und viel Glück und Erfolg beim Gärtnern.

Die Bombe platzt im Bad: DIY Badebomben

Irgendwie liest man zur Zeit überall davon: selbstgemachte Badebomben. Natürlich konnte ich mich diesem Trend nicht verschließen und musste es auch testen.

Ich habe nach einem einfachen und passenden Rezepturen gesucht und mich dann entschieden meine Badebomben nach dem Basisrezept von Calmwaters zu machen (siehe hier: https://www.calmwaters.de/ratgeber/diy-badezimmer-mit-herz/diy-badebomben).

Der Vorteil dieser Rezeptur: ich hatte fast alle Zutaten zu Hause und die beiden fehlenden Komponenten (Natron und ausreichend Zitronensäure) konnte ich mir schnell und kostengünstig in der Drogerie um die Ecke besorgen.

Folgende Zutaten habe ich verwendet:

50g Speisestärke

125g Zitronensäure

250 g Natron (= Natriumbicarbonat = Natriumhydrogencarbonat)

70 g Mandelöl (es geht aber auch anderes „Fett“, z.B. Kokosöl, Olivenöl oder Sheabutter)

Einige Tropfen Lebensmittelfarbe oder Seifenfarbe (bis zur gewünschten Farbintensität)

Einige Tropfen ätherisches Öl Lavendel (natürlich gehen auch andere ätherische Öle, je nach Lust und Geschmack)

Etwas getrocknete Lavendelblüten (hatte ich noch von meiner Ernte im letzten Sommer)

Badebomben-Zubereitung – Schritt für Schritt:

  1. Alle festen Zutaten (Speisestärke, Zitronensäure und Natron) in eine große Schüssel geben und mit der Hand oder einem Löffel vermischen. Unbedingt darauf achten, dass alles ganz trocken ist. Natron und Zitronensäure reagieren sofort mit Feuchtigkeit was die Zubereitung erschwert und die Haltbarkeit verringert.

  2. Die Fett-Komponente mit den ätherischen Ölen und (falls gewünscht) mit der Lebensmittelfarbe mischen. Flüssiges Öl kann man einfach so verwenden. Feste Fette zuerst schmelzen: im Wasserbad oder auch zeitsparend in der Mikrowelle – dabei lieber kurze Intervalle einstellen (am Anfang 30 sec., dann 15 sec.), Wattzahl reduzieren und immer wieder umrühren. Sobald die Fett flüssig sind, können sie mit den anderen Zutaten vermischt werden. Achtung: ätherische Öl verflüchtigen sich schnell wenn das Fett zu heiß ist. Deshalb Temperatur prüfen und gegebenenfalls abkühlen lassen bis man es auch selbst wieder anfassen könnte.
  3. Nun die flüssige Komponente zu der festen Komponente geben und alles wieder gut vermischen. Die Masse sollte am Ende eine Konsistenz haben welche Mürbteig ähnelt.

Wer möchte kann nun noch Lavendelblüten oder andere „Schmuckkomponenten“ hinzufügen. Diese nicht in die ganze Masse einarbeiten, sondern nur später an der äußeren Schicht hinzufügen.

Formen: Das Formen der Bomben geht mit Silikonformen, speziellen Badekugelformern oder auch einfach mit der Hand (wenn auch etwas ungleichmäßiger 😉 )

Zum Schluss das Ganze 3-4 Tage an der Luft trocknen lassen. Wenn es schneller gehen soll: die Badebomben auf ein Backblech legen und im Backofen bei 50°C ca. 2 Stunden trocknen lassen.

Nach 3 Tagen trocknen habe ich gestern den ersten „Selbstversuch“ gemacht und war sehr zufrieden: Die Badebombe hat schön gesprudelt, der Lavendelduft herrlich entspannend und das Mandelöl in der Rezeptur hat eine babyweiche Haut hinterlassen 🙂

Als verschönernde Zutaten eignen sich nicht nur getrocknete Blüten, auch getrocknete Heidelbeeren oder Kaffeebohnen können mit in Badebomben eingearbeitet werden.

Eure Badebomben haben nicht so funktioniert, wie ihr euch das vorgestellt habt? Dann schaut mal bei Jessi & Sandro von Bathely vorbei. Hier gibt es die besten Tipps wie auch euch die Badekugeln gelingen.

Badebomben zur therapeutischen Zwecken:

Badebomben kann man nicht nur zu kosmetischen Zwecken selbst herstellen, sondern man kann sich auch welche mit therapeutischer Wirksamkeit selbst zubereiten:

  1. Zur Unterstützung bei Erkältung (damit der Schleim aus Nase und Bronchien besser abfließen kann): Ätherische Öle wie Eukalyptus + getrockneter Thymian
  2. Zum Fördern des Einschlafens: ätherische Öle: Lavendel, Rose, Ylang Ylang, Benzoe, Baldrian + Rosenblätter oder Lavendelblüten
  3. Belebende Öle gegen Müdigkeit: Pfefferminzöl und Zitrusöle
  4. Zur Linderung von Kopfschmerzen: Lavendel, Basilikum, Jasmin
  5. Bei Muskelschmerzen/-kater: Lavendel, Rosmarin

Badebomben auch für Kinder?

Natürlich kann man Badebomben auch für Kinder selbst herstellen. Es ist ein günstige Konkurrenz für die von Kindern so geliebten Produkte von „Tinti“ & Co:

  • Die Grundzutaten (inkl. Mischungsverhältnis bleiben dieselben): Speisestärke, Zitronensäure, Natron und Öl (Fett-Komponente).
  • Als Öle eignen sich hier sehr gut Jojoba- oder Mandelöl.
  • Auch ätherische Öle können hier eingesetzt werden, allerdings natürlich Kind-gerechte und in geringeren Menge, da Kinder (vor allem kleine) viel empfindlicher darauf reagieren. Beispiele für typische Kinderöle sind: Mandarine rot (stimmungshebend, erfrischend), Benzoe Siam (beruhigend), Lavendel fein (ausgleichend, schlaffördernd) und Honigextrakt (ausgleichend, wärmend).
  • Man kann auch noch Streuartikel, wie man sie normalerweise beim Backen verwendet einarbeiten – das freucht die Kinder besonders wenn diese Wasser schwimmen und damit gespielt warden kann. Oder man arbeitet noch eine kleine Überraschung, z.B. kleine Spielfiguren, Minischwämme etc. mit ein.
  • Generell würde ich empfehlen (unabhängig von den Zusätzen die man zugibt) unter 3 Jahren keine Badebomben zu verwenden.

Wie sieht es mit der Lagerung aus?

Badebomben lösen sich – ihrer Funktion entsprechend – auf, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen. Da auch in der Luft immer eine gewisse Menge Feuchtigkeit ist, sollte man sie in Frischhaltefolie einwickeln, damit sie sich nicht vorzeitig auflösen. So verpackt kann man sie durchaus auch einige Wochen aufbewahren.

Ihr habt keine Lust Badebomben herzustellen, mögt lieber Badesalz? Dann habe ich auch dafür eine Beschreibung für euch: DIY Badesalz

Zum Schluss noch ein Hinweis aus rechtlichen Gründen: bitte denkt daran das meine Rezepte und Tipps nur auf Erfahrungswerten beruhen. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Fruchtfliegen – Was mach ich nur?

Wer kennt das nicht: plötzlich sind überall Fruchtfliegen, setzen sich auf das Stück Obst, das man gerade essen möchte und verderben einen so den Appetit. Besonders jetzt, wo die warme Jahreszeit wieder anfängt und wir wieder viel frisches Obst von Balkon oder Garten mit in die Küche bringen und die warmen Temperaturen optimale Bedingungen für die Vermehrung der Fruchtfliegen bilden. Doch zum Glück gibt es einige gute Tricks Fruchtfliegen zu vertreiben.

Woher kommen sie eigentlich?
Das ist ziemlich eindeutig: von draußen. Entweder fliegen sie durch offene Fenster oder wir bringen sie (bzw. die Larven) mit den Obst in die Wohnung.

Warum werden es immer so schnell mehr?
Fruchtfliegen haben nur ein sehr kurzes Leben, ca. 4 Wochen. Allerdings können sie in dieser Zeit um die 400 Eier legen aus denen sich neue Fruchtfliegen entwickeln – bei diesem Fortpflanzungsfähig-„Fleiß“ ist es also kein Wunder, dass es immer mehr werden!

Wie kann man der Ausbreitung vorbeugen?

  • Am besten nichts strehen lassen wovon sie sich gerne ernähren oder worin sie ihre Eier ablegen. Also auf keinen Fall Obst mit Druckstellen oder gar schimmligen Stellen stehen lassen. Obst welches man Kühlschrank lagern kann am besten auch dort aufbewahren.
  • Zudem den Kompost nie offen stehen lassen und jeden Tag ausleeren.
  • Auch leere Saft- oder Weinflaschen sind perfekte Nahrungsquellen für die Fruchtfliegen und sollten immer ausgewaschen oder verschlossen werden.
  • Und nicht zu vergessen: auch feuchter Kaffeesatz im Kaffeevollautomaten kann eine gute Brutstätte sein. Deshalb regelmäßig ausleeren und immer gut reinigen.

Und wenn sie sich doch ausgebreitet haben?
Es gibt im Handel natürlich verschiedenste Fallen zu kaufen, jedoch gibt es auch einige natürliche Hausmittel welche ich viel besser finde. Die beiden einfachsten und dennoch effektiven möchte ich hier vorstellen:

  1. Obstessig und Spülmittel: Obstessig (z.B. Apfelessig) in eine Schale oder Tasse füllen, einen Tropfen Spülmittel dazugeben und etwas mischen. Der fruchtige Geruch des Essigs lockt die Fliegen an und setzen sich auf die Oberfläche. Durch das Spülmittel wird die Oberflächenspannungen herabgesetzt und die Fruchtfliegen ertrinken. Der Nachteil dieser Methode: es riecht in der Wohnung nach Essig, was nicht jeder angenehm empfindet.
  2. Falle mit Weintrauben: man nimmt eine Tasse oder ein Glas und bedeckt den Boden mit Essig. Darauf legt man 1 bis 2 halbierte Weintrauben, mit der Schnittkante nach oben. Das Glas mit Küchenfolie bedecken und mit einer Stricknadel oder einem Kuli Löcher hineinstechen. Durch diese gelangen die Fliegen in das Glas, aber nicht mehr heraus. Durch die Abdeckung und die geringere Menge an Essig ist diese Methode „besser zu riechen“.

Zudem sollte man immer die Quelle der Fliegeplage ausfinden machen und dann natürlich auch entfernen. Ansonsten helfen die besten Fallen nichts, weil sich die Fruchfliegen munter weiter vermehren.

Und jetzt genieße ich meinen (hoffentlich) Fleigen-freien Abend mit einer schönen Tasse Tee und einer Schale frisch geschnittenem Obst.

Ich hoffe das hilft euch beim Fruchtfliegen vertreiben.

Habt ihr noch weitere Tipps wie man diese lästigen Mitbewohner verscheuchen kann? Dann schreibt oder kommentiert gerne, ich freue mich darauf.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner