Heuschnupfen natürlich behandeln – 5 einfache Tipps

Last Updated on 22. April 2024 by annettes_blog

Vielen von uns kennen die Heuschnupfen-Symptome nur zu gut. Kaum kommt das Frühjahr und alles fängt wunderschön zum Blühen an, quälen sie uns auch schon: laufende oder verstopfte Nase, häufiges Niesen, sowie juckende, tränende und zum Teil auch geschwollene Augen. Bei manchen kommen auch noch allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen hinzu.

Wie entstehen eigentlich die Symptome bei Allergien?

Heuschnupfen bzw. Allergien im Allgemeinen sind eine Überreaktion unseres Immunsystems. Der Körper reagiert bei Kontakt mit Pollen mit einer Ausschüttung des Botenstoffes Histamin aus den Mastzellen (eine Art von Immunzellen). Dies ist ein normaler Prozess, der jedoch nur beim Eindringen von Krankheitserregern erfolgen sollte. Behandelt wird Heuschnupfen oft mit Antihistaminika (oft auch „Histamin-Blocker“ genannt). Diese hemmen die Histaminausschüttung und helfen somit gegen die Symptome. Was jedoch, wenn man mit möglichst wenig chemischen Medikamente auskommen möchte? Es gibt zum Glück auch Möglichkeiten Heuschnupfen natürlich zu behandeln und so die Heuschnupfen-Symptome zu lindern.

Hier stelle ich auch die 5 besten Tipps für eine natürliche Hilfe bei Heuschnupfen vor:

  1. Ätherische Öle
  2. Pestwurz
  3. Ingwer
  4. Brennesseltee
  5. Honig

1.  Ätherische Öle

Ätherische Öle können über zwei verschiedene Mechanismen helfen Heuschnupfen-Symptome zu lindern:
a) Ätherische Öle, die die Überreaktion des Immunsystems verringern: Dazu zählen Melisse, Kamille blau oder auch Ylang Ylang.
b) Entzündungshemmende ätherische Öle: Sie reduzieren vor allem die auftretenden Symptome wie Rötung, Juckreiz und geschwollene Schleimhäute. Entzündungshemmende Wirkung haben Eukalyptus- und Pfefferminzöl, sowie Angelikawurzel und Lavendel fein. Aber auch die bereits oben genannten Öle Melisse und Kamille blau wirken gegen die Entzündung. Eukalyptus wirkt ähnlich wie Kortison und kann so Symptome lindern – beispielsweise als Zusatz zum Badewasser. Mit Speiseöl gemischt, kann man das Eukalyptusöl auch als Nasentropfen verwenden, um die Atemwege wieder freizumachen. Pfefferminzöl kann Niesattacken stoppen – einfach ein paar Tropfen auf die Schläfen massieren.

VORSICHT jedoch mit ätherischen Ölen bei kleinen Kindern. Wer sich nicht auskennt sollte sie besser nicht anwenden oder nur nach Rücksprache mit einem Aromatherapeuten. Einzig Lavendel fein ist ein gute Kinderöl.

Ätherische Öle immer nur stark verdünnt verwenden, da sie die Haut und Schleimhäute sonst reizen.

Für mehr Details zur Anwendung von ätherischen Ölen bei Heuschnupfen schaut auf tollen Blog Aroma 1×1 (unbezahlte Verlinkung, einfach aus Überzeugung) vorbei.

2. Pestwurz (gewöhnlicher Pestwurz)

Bei der Pestwurz wurde die Wirkung für Allergien und Heuschnupfen untersucht und es gilt als belegt, dass er eine gute Wirksamkeit hat. Die Petasine der Pestwurz hemmen die Aktivität verschiedener Immunzellen und reduzieren damit auch Entzündungsreaktionen im Körper. Chemisch ähnliche, antientzündliche Stoffe kommen beispielsweise auch in Ingwer, Kurkuma oder Nelkenöl vor. Allerdings sollte man selbst keinen Tee oder andere Auszüge aus der Pestwurz herzustellen. Das liegt an dem zum Teil hohen Anteil an giftigen Pyrrolizidinalkaloiden. Diese dienen den Pflanzen als Fressschutz und und können bei Menschen die DNA, sowie Leber und Lunge schädigen. Wer sich jedoch die Inhaltsstoffe der Pestwurz zu Nutze machen möchte, kann auf fertig zu kaufende Präparate zurückgreifen (z.B. in Apotheken zu erwerben). Für diese Fertigarzneimittel werden Extrakte aus kontrolliertem Anbau einer pyrrolizidinalkaloidarmen Variante verwendet. Außerdem wird der Gehalt streng kontrolliert, so dass diese als sicher gelten.

3. Ingwer

Ein weiterer guter Helfer bei Allergien ist Ingwer. Dieser hemmt die Ausschüttung des Histamins und lindert so die Symptome. Darüber hinaus stärkt er das Immunsystem und kurbelt den Stoffwechsel an. Somit hilft er die Entzündungssymptome, also Schnupfen Augenjucken usw., zu lindern. Durch die Aktivierung des Immunsystems ist der Ingwer aber auch ein guter Helfer in der kalten Erkältungszeit.

Für die Wirkung verantwortlich ist das Gingerol (der „Scharfstoff“) und einige ätherische Öle.

Wer Ingwer roh mag und auch verträgt, kann gerne kleine Mengen einfach essen. Falls ihr einen empfindlichen Magen habt oder generell wenig Scharfes vertagt, sollte ihr das jedoch lieber nicht versuchen. Eine einfache Alternative ist es Ingwertee zuzubereiten. Dazu ein 3 bis 4 cm großes Stück der Ingwerwurzel abschneiden und hobeln oder in dünne Scheiben schneiden. Anschließend mit 200 ml (1 Tasse) kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Den Ingwer nicht schälen, da sich in der Schale einige Stoffe „verstecken“, die für die Wirkung mitverantwortlich sind. Dem Ingwertee je nach Geschmack noch mit Zitrone (oder auch Zitronenmelisse) hinzufügen oder mit Honig süßen.

Ingwer bei Heuschnupfen
Quelle: eigene

4. Brennnesseltee

Bei Heuschnupfen kann Brennnesseltee ein sanftes Naturheilmittel sein, denn er wirkt abschwellend. Die Blätter findet man im Garten oder am Wegesrand in der Natur und trocknet sie anschließend. Die getrockneten Brennnesselblätter mit heißem Wasser aufgießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Wem der Geschmack von Brennnessel zu stark (bitter) ist, kann – genauso wie beim Ingwer – etwas Zitronensaft oder Honig hinzufügen. Am besten über die ganze Allergiezeit 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken. So lassen sich die Symptome gut lindern.

VORSICHT: Brennesseltee wirkt auch entwässernd. Deshalb immer ausreichend Wasser trinken. Im Falle von eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion besser auf Brennesseltee verzichten.

Brennessel Tee
Quelle: iStockphoto.com / Jevtic

5. Honig (Manuka Honig)

Honig hat neben antibakteriellen auch entzündungshemmende Eigenschaften. Deshalb ist auch er ein guter Helfer um die Heuschnupfen-Symtpome zu reduzieren. Diese Eigenschaft kann nicht einem Inhaltsstoff zugeschrieben werden. Es ist vielmehr das Zusammenspiel verschiedener Stoffe:  u.a. Flavonoide (Antixodantien), Propolis und MGO (Methylgloxal). Noch besser als heimischer Honig soll Manuka-Honig helfen, aufgrund seines höheren Gehalts an MGO. Manuka-Honig heißt deshalb so, weil die Bienen hauptsächlich den Manuka-Strauch anfliegen. Dieser ist in Neuseeland und Australien beheimatet. Ob man diesen aus Umwelt- und Klimagesichtspunkten verwenden möchte ist fraglich. Aus meiner Sicht ist die Wirksamkeit von heimischen Honig ausreichend.

VORSICHT: Nicht geeignet ist Manuka-Honig allerdings für Diabetiker. Diese haben krankheitsbedingt häufiger bereits einen höheren Methyglyoxal-Spiegel. Zu große Mengen davon können, nach aktuellen Erkenntnissen, verschiedene diabetische Begleiterkrankungen (z.B. Nierenschädigung, Nervenschädigung, Atherosklerose) verschlechtern.

Honig kann vorbeugend, in der pollenfreien Zeit, aber auch im akuten Stadium eingenommen werden.

Ein weiterer Vorteil von Honig scheint zu sein, dass er zusammen mit Zitronen am Morgen eingenommen, die Aktivität der Flimmerhärchen in der Nase erhöht. Diese Härchen in der Nase helfen, dass schon mal weniger Pollen überhaupt in den Körper gelangen. Diese Wirkung ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt.

Heunschnupfen natürlich behandeln – Allgemeine Hinweise

Generell gibt bei fast allen pflanzlichen Helfern (nicht nur bei Allergien): regelmäßig anwenden und nicht nur einmalig in einer akuten Situation. Dann können sie ihre Wirkung viel besser entfalten. Des Weiteren ist es immer hilfreich mehrere pflanzliche Helfer zu kombinieren (z.B. Brennessel- oder Ingwertee mit Honig).

Allgemeiner Hinweis zum Schluss im Sinne der eigenen Gesundheit:

Leider verschlechtert sich Allergien häufig im Laufe der Jahre, vor allem wenn sie unbehandelt bleiben. Eine juckende Nase kann sich auch zu Asthma mit Atemnot entwickeln.

Deshalb sollte immer ein Arzt konsultiert werden und auch alternative Heilmittel sollten erst nach Rücksprache mit der HautärztIn bzw. der AllergologIn angewendet werden.

Auch Notfälle wie akute Atemnot oder allergischen Schock nie selbst behandeln, sondern immer sofort einen Arzt rufen.

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