7 Erste-Hilfe-Pflanzen für die Haut

Last Updated on 6. März 2022 by annettes_blog

Es juckt und brennt auf der Haut. Wir waren mal wieder zu viel in der Sonne oder haben uns in der Natur verletzt? Und dann ist auch noch die Hausapotheke leer und die Geschäfte geschlossen? Dafür hat die Natur einige Hausmittel bereit, die uns bei Hauptproblemen helfen können.

Hier stelle ich euch 7 kostbare und dabei absolut pflegeleichte Pflanzen für die Haut vor.

Mauretanische Malve (auch Wilde Malve, lat. Malva silvestris L.)

Die wirksamen Inhaltsstoffe der Malve sind hauptsächlich entzündungshemmende Schleimstoffe.
Ein Kaltauszug hilft deshalb gut bei Hautreizungen (Juckreiz) und Hautrötungen., aber auch bei Insektenstichen und Verbrennungen.
Anwendung: Kaltauszug aus den Blüten: 2 TL auf 250 ml lauwarmes was Wasser; ca. 4 – 6 Stunden ziehen lassen, dass abseihen. Kompresse in Kaltauszug anfeuchten und auf die entzündeten Stellen legen. Für eine gute Wirksamkeit die Kompresse mindestens 1 Stunde auf die betroffene Hautstellen auflegen.
Malventee hilft im Übrigen auch als Hustenstiller bei Reizhusten und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Anbau: Die Malve fühlt sich am wohlsten an einem sonnigen und warmen Standort, möglichst windgeschützt. Sie ist ein Starkzehrer, braucht also 2 bis 3 Mal im Sommer einen Langzeitdünger und regelmäßig Gießen. Praktischerweise ist die Malvenstaude mehrjährig und winterhart. Sie braucht großen Topf aufgrund ihrer Höhe von bis zu 1,5 m und da sie Herzwurzler ist.

Malve für die Haut
Quelle: eigene

Pfefferminze (lat. Mentha piperita)

Die Pfefferminze enthält ätherische Öle (v.a. Menthol), aber auch Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe. Sie hilft gegen Insektenstiche: stoppt den Schmerz und wirkt gegen die Entzündung.
Anwendung: Blatt drücken und drehen bis ein öliger Saft austritt. Durch das Menthol gibt es sehr schnell einen kühlenden Effekt.
Alternativ kann man auch einen Tee aus Pfefferminzblättern herstellen: Dieser kann ebenfalls mit kühlendem Menthol, Flavonoiden und Gerbstoffen helfen. Dazu den Tee abkühlen lassen und ein Baumwolltuch damit tränken. Das Tuch auf die schmerzenden Stellen legen. Diese Methode empfiehlt sich vor allem bei Kindern und empfindlicher Haut. Der reine Saft der Pfefferminze kann nämlich auch zu Hautreizungen führen.
WICHTIG: Auf keinen Fall bei Babys und Kleinkindern anwenden. Das Einatmen kann bei den Kleinen  durch einen Reflex zum sogenannten Stimmritzenkrampf und somit zum Atemstillstand führen.
Interesse an weiteren Infos zur Verwendung der Pfefferminze? Schaut mal bei Infothek-Gesundheit vorbei.
Anbau: Pfefferminze ist eine anspruchslose, wuchernde Pflanze. Sie mag es am liebsten im Halbschatten und feucht. Aber auch an sonnigen Standorten gedeiht sie gut, bei ausreichend Gießen. Die Pfefferminze ist winterhart und zieht sich dazu im Winter in die Erde zurück. Auch im Topf überlebt sie ohne besonderen Winterschutz in der Regel gut. Die Blätter können den ganzen Sommer über geerntet werden. Am höchsten ist der Wirkstoffgehalt zur Blütezeit (Juli, August).

Spitzwegerich (lat. Plantago lanceolata)

Spitzwegerich enthält Schleimstoffe, die ein Art Schutzschicht auf der Haut bilden. Außerdem schmerz-, entzündungs- und juckreizlindernden Inhaltsstoffe. Deshalb findet er gerne Anwendung bei frischen Insektenstichen oder kleinere Schnittverletzungen.
Anwendung: Für die schnelle Hilfe das Blatt drücken und knicken bis Pflanzensaft austritt. Den frischen Pflanzensaft auf Stich oder Schnittverletzung geben. Dabei nicht reiben! Innerhalb kurzer Zeit wird der Schmerz weniger und die Heilung kann damit gefördert werden.
Anbau: Spitzwegerich ist eine pflegeleichte, mehrjährige und winterharte Staude. Weitere Tipps zum Anbau und weitere Anwendungsmöglichkeiten findet ihr im Artikel rund um den Spitzwegerich.

Spitzwegerich für die Haut
Quelle: eigene

Aloe (lat. Aloe vera)

Als wirksame Inhaltsstoffe sind hauptsächliche Aminosäuren, Enzyme, Mono- und Polysaccharide, sowie Vitamine und Mineralstoffe zu nennen. Das Gel der Aloe wirkt dadurch entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Außerdem spendet es Feuchtigkeit und hat kühlende Wirkung.
So kann die Aloe ein hervorragender Helfer bei Brandverletzungen, Insektenstichen, kleinen Schnittwunden und Sonnenbrand sein. Ebenfalls ist sie gut geeignet zur Narbenpflege.
Anwendung: Blatt anschneiden und das austretende Gel der Pflanze dünn auf die Haut aufgetragen. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Haut nicht in Kontakt mit dem gelben Blattmantel kommt. Das kann zu Hautreizungen führen. Nach etwa 10 Minuten das Gel mit kaltem Wasser abwaschen. Bei der Verwendung zur Narbenpflege die Narbe vorsichtig mit dem Gel massieren.
Anbau: Da die Aloe ursprünglich aus Wüstenregionen stammt liebt sie Trockenheit und sonnige Standorte. Sie ist Kälteempfindlich und muss deshalb unbedingt im Haus überwintert werden.
Weitere interessante Infos findet ihr in meinem Aloe-Post.

Kamille (lat. Matricaria chamomilla)

Die Kamille duftet schon so schön in freie Natur und ich kann es kam erwarten, bis es wieder soweit ist. Der aufregende Duft kommt von den hauptsächlichen Inhaltstoffen, den ätherischen Ölen. Weitere wirksame Bestandteile sind Bitterstoffe, Schleimstoffe und Gerbstoffe.
Sie wirkt hauptsächlich entzündungshemmend und kommt somit bei kleineren Wunden und geröteter oder gereizter Haut zum Einsatz.
Anwendung: Verwendung finden hierbei vor allem die Blüten, da dort die Konzentration an ätherischem Öl am höchsten ist. Macht dazu einen Auszug (Tee) mit 1 Esslöffel Blüten auf 250 ml heißes Wasser und lasst ihn 10 Minuten zugedeckt ziehen. Zudecken ist sehr wichtig, da sonst die wirksamen und leicht flüchtigen ätherische Öle verloren gehen. Etwas abkühlen lassen. Ein Tuch im lauwarmen Tee tränken und ca. 20 min auf die Haut legen.
Der Tee hilft ebenfalls gut als Mundspülung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Anbau: Am wohlsten fühlt sich die Kamille an sonnigen Standorten. Sie benötigt einen neutralen, leicht sandigen Boden, damit überflüssiges Wasser gut ablaufen kann. Sie ist eine gute Anfänger- und Faulenzerpflanze, denn die Hauptarbeit ist die Blüten ernten. Lässt man einige Blütenköpfe stehen, so säht sie sich selbst wieder aus und kommt im nächsten Jahr wieder. Mehr Details und weitere Anwendungsmöglichkeiten der Kamille habe ich euch hier schon mal zusammengestellt.

Kamille
Quelle: iStock

Ringelblume (lat. Calendula officinalis)

Die Ringelblume hat Polysaccharide als Schutzmantel und entzündungshemmende und wundheilungsfördernde ätherische Öle. Und nicht zu vergessen die Carotinoide, die auch für die wunderschöne orange Farbe verantwortlich sind.
Anwendung: Ebenso wie die Kamille kann ein Auszug gemacht werden und anschließend mit dem lauwarmen Auszug ein Umschlag gemacht werden. Häufig verwendet man auch Ringelblumenöl (Ölauszug) oder Ringelblumensalbe. Das braucht natürlich etwas Vorbereitung ist aber wunderbar wirksam. Eine Anleitungen für Ölauszug und Salbe findet ihr hier.
Anbau: Wichtig ist ein sonniger Standort. Die Ringelblume bevorzugt einen tiefer Topf, das sie Pfahlwurzeln ausbildet. Dazu bevorzugt sie einen durchlässiger Boden. Dann erfreut sie uns mit einer langen Blütezeit von Juni bis Oktober. Das regelmäßige Abschneiden der Blüten regt die erneute Blütenbildung an. Ihr habt Interesse an mehr Infos zur Ringelblume? Schaut hier vorbei.

Ringelblume für die Haut
Quelle: eigene

Salbei (lat. Salvia officinalis)

Salbei ist reich an Gerbstoffen. Flavonoiden und ätherischen Ölen (v.a Thujon). Er wirkt deshalb schweißhemmend, keimreduzierend und zusammenziehend.
Anwendung: Auf der Haut wird sich hauptsächlich die schweißhemmende Wirkung nützlich gemacht. Bei schwitzen Füßen einen starken Aufguss mit 2 Esslöffel getrockneten Salbei auf 250 ml Wasser machen. Etwas 10 Minuten ziehen lassen. Danach in ein körperwarmes Fußbad gießen. Mehrmals die Woche für 10 bis 15 Minuten die Füße in Salbei zu baden, kann gut gegen vermehrtes Schwitzen helfen. Wegen seiner schweißhemmenden Wirkung ist Salbei auch häufiger in Deos zu finden. Bei Entzündungen im Mundraum hilft es mit dem Salbeitee zu gurgeln.
Anbau: Salbei ist ein mehrjährige Staude aus dem Mittelmeerraum. Sie ist bedingt winterhart, weshalb Winterschutz oder geschützter Standort empfehlenswert ist. Trockene und lockere Erde. Noch viel mehr Infos und Rezepte rund um den Salbei könnt ihr hier finden.

Kennt ihr weitere Pflanzen für die Haut, die gut helfen und dabei ganz leicht anzubauen sind? Dann schreibt mir doch.

Und bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten und sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln bzw. eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder zu ersetzen. Ich gebe hier keine Heil- oder Linderungsversprechen ab. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.





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