Spitzwegerich – Anbau des spitzen Helfer

Last Updated on 9. Juli 2025 by Nette

Kennt ihr diese Blätter? Habt ihr diese schon mal gesehen?

Spitzwegerichblätter
Quelle: eigene

Es handelt sich hierbei um den Spitzwegerich (lat. Plantago lanceolata). Es ist eine heimische Pflanze, die bei uns in der freien Wildbahn, besonders an Waldrändern und in nährstoffreichen Wiesen, häufig anzutreffen ist. Da sie aber recht anspruchslos ist, kann man sie auch problemlos im Topf auf Balkon oder Terrasse kultivieren.

Spitzwegerich ist eine sehr alte, lang bekannte Arzneipflanze. Er wurde bereits in der Antike und im Mittelalter eingesetzt, sowohl für innere als auch äußere Beschwerden. Auch heute ist er noch eine beliebte Heilpflanze, die ich euch heute vorstellen möchte. Natürlich inklusive einiger Tipps und Rezepte zur Verwendung.

Pflanzen-Steckbrief:

  • Mehrjährig und winterhart
  • Wuchshöhe: 10 – 60 cm; im Topf bleibt er um einiges kleiner, da auch die Wurzeln (in der freien Wildbahn bildet sich ein riesiger Wurzelstock) sich nicht so ausbreiten können. Meiner hat es auf ca. 30 cm Höhe geschafft.
  • Blütezeit: Mai – September
  • Erntezeit: Mai – ca. Oktober

Wie kann man den Spitzwegerich anbauen?

  • Anzucht und Vermehrung: Die Samen kann man inzwischen in den meisten Gartenmärkten kaufen. Manchmal findet man im Frühjahr auch Jungpflanzen. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist zwischen Ende März und Mitte April, direkt im Freien ins Beet bzw. in den Kübel. Die Samen sollten ca. 1 bis 1,5 cm tief in die Erde eingebracht werden und leicht angegossen. Nach 10 – 14 Tagen sind die ersten Keimlinge zu sehen.
    Ich habe den Spitzwegerich vor inzwischen 2 Jahren selbst ausgesät und das hat super geklappt. Noch im selben Jahr war die Pflanze so groß, dass ich schon eine ausreichende Menge Blätter für ein Glas Hustensirup ernten konnte.
    Hat man schon eine Spitzwegerich-Pflanze und möchte diese vermehren, kann das über Teilung der Mutterpflanze erfolgen. Oder man nimmt sich selbst die Samen aus der Blüte. Wenn diese reif ist, kann man die Samen einfach aus dem Ähren-förmigen Fruchtstand ausklopfen.
  • Standort: Möglichst sonnig, aber auch im Halbschatten ist möglich.
  • Pflege: Lockeren und nährstoffreichen Boden mag der Spitzwegerich am liebsten. Mit lehmartigem Boden kommt er weniger gut zurecht: dort kann das (Regen-)Wasser nur schlecht ablaufen und die Nässe staut sich. Deshalb auch bei Anbau im Topf auf ausreichende Drainage (z.B. Kiesel oder Blähton am Boden des Topfes) und ein Abflussloch im Topf achten. Zusätzlich kann es hilfreich sein die Erde noch mit etwas Sand aufzulockern. Damit die Pflanz gut gedeiht, achtet auf ausreichend großen Topf, da der Spitzwegerich einen großen Wurzelstock ausbildet (ich empfehle mind. 15 – 20 cm Topfdurchmesser).
    Düngen reicht, meiner Erfahrung nach, einmal pro Jahr im Frühjahr. Am besten mit einem organischen Stickstoff-Kalium Dünger oder Brennesseljauche düngen.
  • Gießen: der Spitzwegerich ist recht tolerant gegenüber Trockenphasen und verzeiht es wenn man ihn mal vergisst zu gießen. Im Topf, im Sommer an einem vollsonnigen Standort, ist allerdings schon regelmäßiges (jeden Tag oder auch jeden 2. Tag) Gießen angesagt. Sollte man es mal vergessen haben, zeigt es uns die Pflanze aber auch: die Blätter kräuseln sich etwas am Rand.

Spitzwegerich
Quelle: iStock (2219161609, Collinswood Images)

Ernte und Verwendung von Spitzwegerich:

Auch wenn alle Pflanzenbestandteile essbar sind (Blätter, Blüten und Wurzeln), so werden normal die Blätter (das Kraut) in der Naturheilkunde verwendet.

Tipps zur Ernte:

Die Blätter des Spitzwegerich können bis in den Oktober geerntet werden. Wenn euch jedoch ein hoher Gehalt der enthaltenen Pflanzenstoffe (Wirkstoffe) wichtig ist, dann sollte die Ernte vor der Blüte erfolgen. Es können sowohl die frischen Blätter auch als auch die getrockneten Blätter verwendet werden.

Und noch ein paar Tipps zum Trocknen der Blätter: Die sauberen und möglichst trockenen Blätter auf Zeitungspapier oder ein Baumwolltuch auflegen. Dabei sollten die Blätter nicht in mehrere Schichten übereinander liegen. Die ersten ca. 15 Minuten kann man die Blätter noch im Freien lassen und mit einem Baumwolltuch abdecken: so können evtl. vorhandene Tierchen rauskrabbeln, denn diese suchen das Licht. Bei Zimmertemperatur an einem möglichst dunklen Ort gut trocknen, bis die Blätter rascheln.

Anwendung:

Der Spitzwegerich wird aufgrund seiner wundheilungsfördernden und schleimlösenden Wirkungen gerne sowohl auf der Haut also auch oral bei Erkältungskrankheiten mit Husten verwendet. Wie das am besten geht? Das findet ihr in meinem Artikel zum Spitzwegerich als Heilpflanze.

Neben seiner naturheilkundlichen Wirkung, sind besonders die Blüten eine Delikatesse in der Küche. Sie können sowohl roh, angedünstet oder in etwas Olivenöl geröstet verwendet werden. Einfach über den Salat streuen und so wird euer Salat zu etwas besonderem. Lagern lassen sich die Blüten leider nicht gut, sie müssen frisch verwendet werden.

Ihr habt noch weitere Tipps zum Anbau von Spitzwegerich? Dann schreibt mir oder kommentiert unter dem Beitrag.

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