Im Orchideenfieber – Teil 1

Last Updated on 30. Januar 2017 by annettes_blog

Seit einigen Monaten bin ich im Orchideenfieber und habe mir neben zahlreicher Phalenopsis (Schmetterlingsorchideen) inzwischen auch einige seltenere Orchideen-Exemplare zugelegt.

Bevor ich mich an die, bei uns unbekannteren Arten wagte, musste natürlich etwas recherchiert werden. Umso mehr, da einige Orchideenarten nicht gerade günstig zu erstehen sind! Ich hätte zu Beginn meiner Recherche nie gedacht, dass Orchideen ein so spannendes Thema sind, aber jetzt kann ich gar nicht mehr aufhören mich damit zu befassen und würde mir am liebsten noch vieeel mehr Orchideen zulegen – wenn nur der Platz dafür nicht ausgehen würde 😉.

 

Zunächst möchte ich euch etwas an meinem allgemeinem Wissen zu Orchideen teilhaben lassen:
Ein großer Teil der Orchideenarten (ca. 70%) gehören zu den sogenannten Epiphyten (griechisch: auf/über Pflanzen), auch Aufsitzerpflanzen genannt. Sie leben also auf Bäumen, welche Ihnen gleichzeitig auch als Substrat dienen (deshalb auch die besondere „Orchideenerde“). Andere Arten leben auf Steinen bzw. zwischen Felsen und es gibt auch einige wenige Erdorchideen, welche eben in der Erde leben (z.B. Ludisia).
Orchideen sind überall auf der Welt zu finden, den größten Artenreichtum gibt es jedoch im tropischen Asien und in Mittel-/Südamerika.
Es gibt 2 grundlegend verschiedene Wuchsformen:

  1.  monopodial: sie entwickeln sich aus einer einzigen Sprossachse, d.h. Sie wachsen immer am selben Spross weiter und die unteren Blätter fallen irgendwann ab. Sie müssen regelmäßig gegossen werden und überstehen in der Regel keine längeren Trockenperioden. Sie haben keinen klaren Rhythmus was ihre Blütezeit betrifft und brauchen normalerweise auch keine Ruhephasen (z.B. Phalenopsis). Da sie keine Ruhephasen benötigen sollten Sie ich das ganze Jahr hell stehen und das ganze Jahr über gedüngt und regelmäßig gegossen werden.
  2. sympodial: die Mehrheit der Orchideen wächst sympodil, d.h. Sie bilden mehrere Triebe. Diese Art von Orchideen kann man leicht teilen und somit vermehren. Die meisten von ihnen benötigen eine Ruhephase (z.B. Trockenheit, niedrigere Temperaturen). Während der Ruhephase, nach der Blüte, werden sie auch nicht gedüngt. Bekannte Beispiele sind der Frauenschuh oder Oncidium-Arten.

 

Die Orchideen sind also eine große, recht heterogene Gruppe. Was haben denn nun alle Orchideen gemeinsam? Den Blütenaufbau!
Als erste sind die Blüten spiegelsymmetrisch. Sie besitzen alle 3 Arten von Blütenblättern: Labellum, 2 Petalen, 3 Spalen.

Weitere Merkmale der Orchideen: dicke, kaum verzweigte Wurzeln, sowie meist Sukkulente (dickfleischige) und parallelnervige Blätter.

 

Orchideen, welche in der freien Natur epiphytisch leben, brauchen Luft an ihren Wurzeln und mögen Staunässe überhaupt nicht.

Orchideen sollte man am besten alle 2 Jahre umtopfen: mit neuem Substrat versehen und alte Wurzeln (zu erkennen an brauer Färbung) dabei abschneiden.Warum so häufig neues Substrat? Meist zerfallen die Stücke des Substrats nach 2 Jahren, so dass dann nicht mehr genug Luft, Wasser und Nährstoffe an die Wurzeln kommen kann. Ich muss allerdings zugeben, dass ich einige ältere Phalenopsis auch schon mal erst nach 3 oder 4 Jahren umgetopft habe und sie haben es mir nicht übel genommen 😉.
Was sollte man beim Umtopfen noch beachten? Die ersten 2 Punkte sind recht einfach: nicht während der Blüte (aber auf die Idee kommt wahrscheinlich auch kaum jemand) und nicht im Winter, während der dunklen Jahreszeit, umtopfen. Wenn der Wurzelballen sehr dicht zusammengedrängt ist, macht es auch Sinn ihn etwas zu lichten. Und natürlich: den neuen Topf auf die Größe des Wurzelballen abstimmen. Beim Aussuchen des neuen Topfes sollte man darauf achten, dass immer genug Löcher vorhanden sind, damit das Wasser gut ablaufen kann. Plastikorchideentöpfe haben meist viele Löcher im Boden um dies zu gewährleisten. Natürlich kann man auch andere Töpfe verwenden, aber dann ist es sinnvoll noch ein paar zusätzliche Löcher hineinzubohren.

 

Jetzt noch ein paar Infos zur bei uns bekanntesten Orchidee: Phelonopsis (Schmetterlingsorchidee)
Sie ist inzwischen auch schon häufig günstig im Discounter zu bekommen und wirklich pflegeleicht und blühfreudig. Nichts desto trotz: falsch machen kann man leider immer was und wir wollen doch alle häufig die wunderschönen Blüten genießen – oder etwa nicht?!
Herkunft: Südostasien, epiphytisch auf Bäumen, vor Regen geschützt.
Standort: warm und hell, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Bei mir stehen sie an West- bzw. Ostfenstern, das scheint ihnen gut zu gefallen. Stellt man sie direkt an ein Südfenster, sollte man dort jedoch einen Vorhang haben um sie vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
Pflege: Umtopfen alle 2 Jahre, wie auch alle anderen Orchideen 😉. Mäßig gießen und,  ihrer Herkunft entsprechend, nicht auf Blätter und Blüten, sondern nur auf die Erde.

 

So, dass war der Anfang. In den nächsten Tagen werde ich euch in Teil 2 und 3 noch mehr Orchideenarten vorstellen, die ich inzwischen angesammelt habe 😊

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