Hilfe ich hab keinen grünen Daumen

Last Updated on 15. Juni 2021 by annettes_blog

Mein Fensterbrett zur Terrasse

Am Anfang, vor über 15 Jahren, als ich zum ersten Mal ein paar eigene Pflanzen in meiner eigenen Wohnung hatte, war ich Pflanzen-technisch gesehen noch recht grün hinter den Ohren. Mir schwirrten 1000ende Frage im Kopf herum und auf kaum eine zufriedenstellende Antwort. Und das obwohl ich meiner Mutter täglich beim Gießen ihrer unzähligen pflanzen über die Schulter geschaut hatte!
Die meisten grundlegenden Fragen ließen sich in Folgende zusammenfassen:

– Welcher Standort passt am besten?
– Wie viel gießen?
– Wie viel düngen?
Umtopfen – muss man das? wann?
Zurückschneiden – muss man das? wann?

Euch geht es genauso? Dann habe ich hier für euch 5 einfache Tipps , damit auch hier bald einen grünen Daumen habt. Diese lassen sich auf (fast) alle Pflanzen – egal ob drinnen oder draußen – anwenden.

Standort: Sonne oder Schatten?

Die meisten Gartenpflanzen und Topfpflanzen (Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen) bevorzugen möglichst viel Licht. Allerdings auch nicht den ganzen Tag volle Sonnenbestrahlung; insbesondere nicht während der Blütezeit (dann welken die Blüten nämlich schnell). Also ist ein Platz in der Wohnung am Ost- oder Westfenster meist eine gute Wahl. Hat man nur Südfenster zur Auswahl kam man diese entweder verdunkeln oder die Pflanzen einfach 30 – 50 cm vom Fenster wegstellen.
Es gibt 2 wichtige Ausnahmen von dieser Regel:
1. Immergrüne Pflanzen – vor allem mit größeren Blättern ohne Behaarung – wachsen am besten im Halbschatten. Das bedeutet helles Licht, aber ohne volle Sonne insbesondere mittags, z.B. Nordseite Hauswand.
2. Panaschierte Pflanzen: Das sind Pflanzen mit weiß-bunten, gelb-bunten oder hell gesprenkelten Blättern. Man sollte sie an schattigere Standorte stellen/pflanzen, da ihre Blätter an sehr hellen oder sonnigen Plätzen „vergrünen“ und somit die besondere Schönheit (warum wir sie ja eigentlich haben wollten) verloren geht.

Gießen: Wie viel? Wie oft?

Normalerweise ist gleichmäßige Feuchte ideal, jedoch gilt hier „weniger ist mehr“! Nie zu viel gießen, denn Staunässe vertragen nur Sumpf- und Wasserpflanzen. Ein Problem mit dem viele Neulinge im Pflanzenbereich kämpfen. Sie wollen nichts falsch machen und gießen dann gerne mal zu viel. Aber woher weiß ich nun was zu viel (oder auch zu wenig) ist? Am besten immer prüfen, ob die oberste Erdschicht abgetrocknet ist (Daumenprobe) und erst dann gießen. Außerdem kein Wasser im Untersetzer stehen lassen, sondern umgehend ausschütten. Die meisten Pflanzen vertragen eher Trockenheit als Nässe, schlappe Blätter erholen sich leichter als verfaulte Wurzeln. Und außerdem erkennt man die welken Blätter schneller. Wichtig ist nur: nie völlig vertrocknen lassen!

Düngen: Wie viel? Wie oft?

Als blutiger Anfänger habe ich mich mit diesem Thema gar nicht beschäftigt. Und war dann verwundert, dass die Pflanzen trotz richtigem Standort und Geißen nicht gedeihen. Also düngen nicht vergessen, denn auch Pflanzen brauchen Nahrung und Nährstoffe. Wir können schließlich auch nicht nur von Wasser leben!
Auch beim Düngen gibt es ein paar einfache Grundregeln: Es sollte nur im Frühling und Sommer (Wachstumsphase), nicht im Herbst und Winter (Ruhephase) gedüngt werden. Dies gilt auch für Zimmerpflanzen. Die Zimmertemperatur ist zwar meist im Winter nicht/kaum niedriger als im Sommer, aber die Tage sind viel kürzer und somit durch den Lichtmangel auch das Wachstum geringer. Am einfachsten ist die Verwendung von Langzeitdünger. Auf den Packungen stehen Angaben zu Menge und Häufigkeit, an die kann man sich gut halten. Ich vergesse gerne mal wann ich das letzte Mal gedüngt habe. Ihr auch? Dann macht es wie ich: das Datum der letzten Düngung auf die Packung schreiben und/oder eine Erinnerung in den Kalender eintragen. Alternativ kann man Flüssigdünger , ca. alle 14 Tage verwenden.

Umtopfen: Muss man das? Wann? Wie?

Ja, auch das muss man machen wenn man lange Freude an seinen Pflanzen haben möchte!

  • Erstmal zur Frage: Wann?
    Gartenpflanzen pflanzt man am besten im Spätsommer (ab August, sobald die große Hitze vorbei ist), bis in den zeitigen Herbst (September) um. Dies hat den Vorteil, dass sie vor dem Winter noch gut wieder anwachsen können und im Frühjahr besser austreiben, als wenn man sie im Frühjahr umpflanzt.
    Blumenzwiebeln nach der Blüte umpflanzen: je nachdem wann sie Blühen also im Frühsommer (bei Frühjahrsblühern) oder zeitig im Herbst bei Sommerblühern.
    Zimmerpflanzen topft man besten im Frühling um.
  • Und wie häufig?
    Wirklich umtopfen muss man nur Topf-/Kübelpflanzen. Gartenpflanzen setzt man normalerweise nur um, wenn man sie an einem anderen Ort haben will. Die Häufigkeit hängt viel vom Alter der Pflanze ab: junge Pflanzen wachsen meist schneller und profitiere davon wenn sie 1 Mal im Jahr umgetopft werden. Bei älteren Pflanzen reicht auch seltener. Selbst wenn die Topfgröße noch ausreichend ist, kann es sinnvoll sein nach 2 – 3 Jahre umzutopfen. Die Erde ist dann (trotz düngen) miest ausgelaugt.
  • Und wie mache ich das nun richtig?
    Töpfe vor dem Pflanzen oder Umtopfen in einem Eimer unter Wasser tauchen bis keine Blasen mehr aufsteigen. So vertragen die Pflanzen das Umsetzen viel besser, als wenn sie nur trocken aus dem Topf herausnimmt (und es geht meist auch leichter). Nach der Pflanzung die Erde gut an die Wurzeln andrücken (aber nicht zu fest – mit „Gefühl“ – um die Wurzeln nicht zu verletzen). Anschließend durchdringend gießen, damit die neue Erde zwischen die Wurzeln gespült wird. Beim Pflanzen im Garten häuft man dazu einen sogenannten „Gießrand“ an. Da ist ein kleiner Erdwall um die Pflanzstelle, damit das Wasser nicht davon fließen kann.
    Noch ein paar Größentipps:
    1) Größe eines Pflanzlochs im Garten: Ungefähr doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen groß ist. Als Pflanzabstand zur nächsten Pflanze sollte ungefähr die halbe Wuchsbreite eingehalten werden.
    2) Topfgröße bei Kübelpflanzen: Bei Topfpflanzen sollte der neue Topf so groß sein, dass zwischen Wurzelballen und Topfrand ca. 2 – 3 cm Platz ist.

Pflanzenschnitt: Wann? Wie?

Zimmerpflanzen schneidet man eher selten zu, aber bei Sträucher im Freien (egal ob im Garten oder im Kübel am Balkon) ist dies häufig notwendig.
Mehr Details zum Pflanzenschnitt könnt ihr hier finden: Sträucher schneiden
Beim Umpflanzen ist es häufig hilfreich die Randwurzeln einzukürzen. Sie verzweigen sich so stärker und die Pflanzen wachsen schneller an. Genauso stark wie Wurzeln sollte man auch die oberirdischen Pflanzenteile kürzen (nach dem Motto „Drunter und Drüber im Gleichgewicht“).

Mit Hilfe dieser Tipps kann man auch ohne einen grünen Daumen eine grüne Oase gestalten. Also traut euch und berichtet von euren Erfahrungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner