Blühsträucher schneiden – Was? Wann? Wie?

Last Updated on 15. Juni 2021 by annettes_blog

Am Wochenende hieß es wieder ab nach draußen, die Frühlingssonne genießen und natürlich ein paar Gartenarbeiten so „nebenbei“ zu erledigen. Diesmal stand Sträucher schneiden auf dem Programm. Mein Fingerstrauch und mein Lavendel mussten daran glauben und Federn – bzw. natürlich Äste – lassen.

Aber welche Blühsträucher muss man überhaupt schneiden? Und wann? Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, muss man zunächst wissen wann die Blütezeit des jeweiligen Strauches ist, denn die Faustregel lautet: der richtige Schnittzeitpunkt liegt vor der Knospenbildung fürs nächste Jahr. Man kann die Sträucher anhand ihrer Blütezeit in 4 Kategorien einteilen.

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Fingerstrauch im Winterkleid – bereit für den Schnitt

Sträucher-Einteilung nach Blütezeit

Frühsommerblüher:
Die beste Zeit für den Schnitt ist Januar bis März; also vor der Blüte und zwar so früh, dass das Austreiben nicht verzögert wird. Grundsätzlich am besten möglichst früh, jedoch natürlich nicht bei starkem Frost. Ich schneide sie meistens gegen Ende Februar, da ich ab dem Zeitpunkt davon ausgehe, dass (zumindest meist) keine zu großen Fröste mehr kommen.
Beispiele für Frühsommerblüher sind: Gartenhortensien, (Zwerg-)Flieder, Mispel, (Zwerg-)Holunder, Spiere.

Spätsommer-/Herbstblüher:
Diese Art von blühenden Sträuchern blüht nur am diesjährigen (als neu gebildeten Holz). Bester Zeitpunkt zum Zurückschneiden ist Ende März, nach den letzten starken Frösten. Das gilt auch für einige Zwergsträucher, die wir Balkon- und Terrassengärtner so lieben: beispielsweise die Sommerheide (Calluna vulgaris), Lavendel und Thymian. Auch Rosen zählen dazu.

Frühlingsblüher:
Diese schneidet man erst nach der Blüte, also meist mitten im Sommer (Juli). Beispiel dafür sind Preiselbeeren, (Zwerg-)Forsythien und das Immergrün. Bei den Preiselbeeren empfiehlt sich das Schneiden natürlich erst nach der Ernte.

Winterblühende Pflanze:
Wie der Name schon sagt erfreuen sie uns im Winter mit Blüten. Je nach Strauch ab Dezember oder Januar bis hinein in den März. Geschnitten werden sollte nach der Blüte, also im Frühjahr (z.B. die Zaubernuss).

Manche Sträucher (wie z.B. der Fingerstrauch) blühen sogar den ganz Sommer über, da ist es etwas schwierig nach dieser Regel den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt zu finden. Ich habe gute Erfahrungen gemacht ihn im März zurückzuschneiden. Man sollte es jedoch nicht zu spät machen, da er Ende März meist bereits wieder austreibt.
Es gibt auch einige Sträucher, die keinen regelmäßigen Schnitt benötigen (z.B. Felsenbirne).

Wie schneidet man?

Ich kann hier sicher keine detaillierte Anleitung zum Schneiden geben (und das ist meine Erachtens nach auch nicht nötig), aber einige Tipps, die für Hobbygärtner hilfreich sind:
Die meisten Blütenstrauch-Arten benötigen nur einen mäßigen Rückschnitt, bei dem in erster Linie alte Triebe ausgelichtet werden und Jungtriebe nicht geschnitten werden. Es gibt einige wenige Sonderfälle (z.B. Fingerstrauch, Lavendel), welche auf halbe Höhe zurückgeschnitten werden sollte, um eine reichliche Blüte zum bekommen (im ersten Jahr hatte ich das nicht gemacht und die Blütepracht war wesentlich geringer!).

Eines ist noch immer zu beachten: nur guten und wirklich scharfe Gartenscheren Wverwenden! Nur so verletzt man die Pflanze am wenigsten.

Wer es ganz genau wissen möchte wie der richtige Schnitt funktioniert, dem kann ich das Buch „So schneide ich meine Gartenpflanzen: Ziergehölze, Hecken, Stauden“ von Rosa Wolf ans Herz legen (blv-Verlag, ISBN 978-3-8354-0892-0). Das hat mir immer geholfen wenn ich genaueres zu einzelnen Pflanzen nachlesen wollte und auch um die richtigen Schnitttechniken zu lernen. Also nicht nur für Profis hilfreich sondern auch (oder gerade?) für Anfänger gut geeignet.

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