Heidelbeere – die Beeren-„Diva“ erfolgreich anpflanzen

Last Updated on 11. Juli 2022 by annettes_blog

Ich liebe alle Arten von Beeren und natürlich am liebsten frisch vom Strauch. Deshalb habe ich auch die verschiedensten Sorten bei mir auch der Dachterrasse angebaut. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und auch Heidelbeeren. Die Sträucher der Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum) sind leider jedoch nicht so einfach in der Pflege wie andere Beerensträucher. Lasst euch davon nicht entmutigen. Mit ein paar Tipps könnt auch ihr die leckeren Beeren erfolgreich anpflanzen.

3 Topp-Tipps für den erfolgreichen Anbau

Der Boden für Heidelbeeren

Heidelbeeren mögen einen leicht sauren Boden und sollten deshalb nicht in normale Gartenerde, sondern in Rhododendrenerde gepflanzt werden. Diese hat einen ph-Wert von ca. 5 (sauer) und außerdem eine hohe Wasserspeicherkapazität. Die hohe Speicherkapazität hilft die ungeliebte Staunässe zu vermeiden. Außerdem ist es empfehlenswert die Erde mit reichlich Vermiculit oder Perlit zu mischen. Beides hilft den Boden etwas aufzulockern und den Wasserhaushalt zu regulieren. Zudem unterstützt es durch das Speichern und langsame Abgeben von Nährstoffen eine optimierte Versorgung zu erreichen. Wer mehr über die Eigenschaften und Unterschiede der Vermiculite und Perlite wissen möchte findet hier ein interessantes Video von Garden Answer (leider nur auf Englisch).

Der richtige Dünger

Auch beim Düngen sollte man keinen “normalen“ Beerendünger verwenden, sondern auf die besonderen Ansprüche der Heidelbeeren achten. Entweder man kauft speziellen Heidelbeerdünger oder Rhododendrendünger. Beide sind Säure-regulierend und sorgen für den nötigen sauren pH des Bodens. Wann soll gedüngt werden? Das erst mal im Frühjahr (April) und das 2. Mal beim Fruchtansatz (kann je nach Erntezeit variieren, meist im Mai oder Juni).

Der perfekt Standort

Im Gegensatz zu den Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) benötigen die Kulturheidelbeeren einen sonnigen Standort. Am besten in südliche oder westliche Richtung. Nur so kann man reichlich süße Beeren ernten. Des Öfteren habe ich auch gelesen, dass ein windstiller Ort notwendig ist. Dies kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, meine beiden Heidelbeersträucher wachsen auch prächtig auf meiner ungeschützten, windigen Dachterrasse.

Heidelbeeren sind winterhart und können somit ganzjährigen draußen bleiben.

Was ihr sonst noch wissen solltet

Gießen

Heidelbeeren mögen kein kalkhaltiges Wasser. Das kann so manchen Balkongärtner mit kalkhaltigem Leitungswasser vor ein Problem stellen, denn nicht jeder Balkongärtner hat die Möglichkeit Regenwasser zu sammeln. Deshalb ist es sinnvoll zu Hilfsmitteln zu greifen, die helfen das Gießen zu reduzieren. Dazu zählen:

  • Rhododendrenerde: Wie bereits oben geschrieben hat sie gute Wasser-speichernde Eigenschaften.
  • Topf mit einer Schicht Rindenmulch bedecken. Das reduziert die Wasserverdunstung über die Erdoberfläche. Grundsätzlich kann natürlich auch mit anderen Materialien gemulcht werden. Rindenmulch hat hier aber den zusätzlichen Vorteil, dass es die Erde etwas säuert.

Und ab und zu etwas Kalkhaltiges Wasser verträgt auch der Heidelbeer-Strauch.

Schnitt

Hier sind die Kulturheidelbeeren zum Glück recht anspruchslos. Sie brauchen keinen regelmäßigen Schnitt. Ab dem 3. oder 4. Standjahr lediglich im Winter einige alte Äste ausschneiden.

Neupflanzung

Der beste Zeitpunkt für eine Neupflanzung von Heidelbeeren ist im August und September. Aber auch im Frühjahr (April/Mai) ist es möglich, jedoch kann man dann meist die erste Ernte erst im nächsten Jahr erwarten. Die meisten Gärtnereien verkaufen die Heidelbeersträucher im Herbst in einer Größe, in der im kommenden Sommer bereits mit den ersten Beeren rechnen kann. Beim Neupflanzen im Topf auf jeden Fall Rhododendrenerde verwenden. Bei der Pflanzen im Garten empfiehlt es sich ein etwas größeres Loch auszuheben und dieses mit Rhododendrenerden zu füllen.

Welche Sorten sind für Topfpflanzung geeignet

Inzwischen gibt es ein Vielfalt an Sorten von Kulturheidelbeeren, wovon viele auch für die Topfpflanzung geeignet sind. Gute Erfahrung habe ich bisher mit den Sorten „Duke“ (bis ca. 1,5 m hoch und sehr ertragreich) und „Pink Lemonade „ (ebenfalls bis ca. 1,5 m hoch und sehr süße, pinke Heidelbeeren) gemacht. Sie wachsen sehr gut und auch die Ernte ist reichlich. Beide benötigen jedoch einiges an Platz. Sie sollten in einen Topf mit mindestens 40 cm, besser 50 cm Durchmesser gepflanzt werden. Inzwischen gibt es jedoch auch kleinere Sorten welche nicht mehr als 1 m, zum Teil sogar nur 50 cm hoch werden und mit kleineren Töpfen auskommen, beispielsweise:

  • Blue Parfait
  • Northcountry
  • Lowberry Little Blue Wonder
  • Sunshine blue

Alle oben genannten Punkte gelten im Übrigen genauso für die „kleine Schwester“, die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea): die Sträucher sind wesentlich kleiner (ca. 30 – 40 cm hoch), haben aber sehr ähnliche Ansprüche und sind ebenso winterhart (im Gegensatz zu den Cranberries).

Kennt ihr übrigens schon mein Lieblingsrezept zur Verarbeitung von Heidelbeeren? Nein, es ist das Heidelbeer-Vanille-Tiramisu. Wie ihr das zubereitet findet ihr in meiner Rezepte-Rubrik.

Habt ihr noch weitere Tipps für Anbau und Anwendung von Heidelbeeren? Dann kommentiert fleißig oder schreibt mir.

Ansonten viel Spaß beim Pflanzen und Heidelbeeren naschen.

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