Süßkartoffel – Tropisches Superfood ganz leicht am Balkon angebaut

Last Updated on 19. April 2024 by annettes_blog

Für mich ist die Süßkartoffel (Batata) aus meiner Küche gar nicht mehr wegzudenken. Sie findet bei so vielen Gerichten Anwendung: Ich ersetze in vielen Gerichten die „herkömmliche“ Kartoffel durch Süßkartoffeln. Egal ob als Pommes, selbstgemacht Chips, Suppe oder im Auflauf – für mich passt sie immer.
Falls ihr auch auf den Geschmack gekommen seid, und sie selber anbauen und auch mehr verwenden wollt, hier finde ihr die wichtigsten Infos.
Bevor ich jedoch dazu kommen erstmal noch ein paar allgemeine Fakten.

Allgemeine Fakten

  • Die Süßkartoffel ist nicht mit unserer einheimischen Kartoffel (Solanum tuberosum, aus der Familie der Nachtschattengewächse) verwandt, sondern zählt zur Familie der Prunkwinden.
  • Sie ist sehr gesund, enthält viele verschiedene Mineral- und Nährstoffe: Folsäure, Magnesium für die Muskeln, Kalium zu Unterstützung der Herzfunktion und – im Gegensatz zur herkömmlichen Kartoffel – viele Ballaststoffe.
  • An der Bezeichnung Prunkwinde erkennt man schon, dass die Pflanzen (normalerweise) prunkvoll, mit wunderschönen Blüten sind. Die Blüten und Blätter sind ebenfalls essbar und es lassen sich daraus schmackhafte Salat zubereiten. Mehr zur Anwendung der Blätter könnt ihr auch dem Vegggi-Blog von Basti finden.
  • Es handelt sich um eine Kletterpflanze, sie kann recht hoch werden. Man sollte ihr eine Rankhilfe spendieren. Ansonsten fühlt sie sich auch als hängende Pflanze in ein Hochbett wohl.
  • Die Batata kommt aus tropischen Regionen und wächst dort mehrjährig. In unseren Breiten kann man sie jedoch nicht im Freien überwintern, bereits ab 10°C stellt sie ihr Wachstum ein und geht ein. Um im nächsten gleich wieder neue Pflanzen zu haben, kann eine Vermehrung über Stecklinge erfolgen (Anleitung hier beim Gartenjournal).

Süßkartoffelpflanze

Quelle: iStockphoto.com / winn2rkyj

Anbaubedingungen

  • Standort: sonnig (bis halbschattig) wichtig.
  • Gleichmäßige Bodenfeuchte ist, wie man aus ihrer subtropischen Herkunft ableiten kann, ebenfalls essentiell. Daher ist ausreichend Gießen Pflicht, da sonst die weichen Blätter vertrocknen.
  • Düngen: Die Süßkartoffel ist ein Starkzehrer und will reichlich ernährt werden.
  • Ernte: Ende September/Oktober das Kraut abschneiden und die Knollen ausgraben.
  • Lagerung: Da die Süßkartoffel einen höheren Wassergehalt hat als die bei uns heimische Kartoffel, kann man sie leider nicht so gut lagern, deshalb lieber schnell aufessen. Eine Lagerung an einem kühlen Ort (z.B. Keller) ist für etwa 2 Wochen möglich.

Anzucht

Neben der Vermehrung über Stecklinge (bei schon vorhanden Pflanzen) kann die Anzucht durch Austreiben der Knollen erfolgen. Dazu gibt es grundlegend 2 Möglichkeiten:

  1. Süßkartoffeln in einen Topf oder Eimer mit lockerer, feuchter Erde legen und bei Zimmertemperatur an einem hellen Ort der Wohnung vorkeimen lassen. Der Boden sollte möglichst gleichmäßig feucht gehalten werden, dann treiben die süßen Knollen innerhalb weniger Wochen aus.
  2. Alternativ kann man auch eine Süßkartoffel halbieren und dann in ein Glas Wasser hängen (auf einen Zahnstocher picken und damit aufs Glas legen, damit die Knolle nicht am Boden auflegt). An einem hellen Ort (z.B. am Fensterbrett) treibt sie dann aus. Sobald die Triebe ca. 15 – 20 cm hoch sind, kann man die Knolle mit den Trieben in die Erde umpflanzen. Dazu die Knolle nicht ganz, sondern nur zur Hälfe Eingraben (soweit, wie sie auch im Wasser war).

Ich habe beide Methoden probiert und habe mit der zweiten bessere Erfahrungen gemacht.

Süßkartoffel keimen

Quelle: eigene

Alternative gibt es auch in immer mehr Gartenmärkten (Bio-)Jungpflanzen zu kaufen, so dass man sich die etwas aufwändigere Anzucht sparen kann.

Da die Süßkartoffel-Pflanzen recht empfindlich gegenüber Kälte sind, sollte das Auspflanzen ins Freiland erst ab Mitte Mai erfolgen, nach den Eisheiligen bzw. wenn kein Frost oder niedrige Nachttemperaturen zu erwarten sind.

Noch ein paar Tipps aus eigener Erfahrung

  • Vollsonnige Plätze sind zu bevorzugen. Halbschattige Plätze an der Ostseite haben bei mir nicht funktioniert. Die Pflanze ist dort kaum gewachsen, hat nicht geblüht und auch keine neuen Knollen hervorgebracht.
  • Da bei uns vollsonnige Plätze meist auch trocken sind, am besten in einen großen Topf bzw. ein Hochbeet zu pflanzen, da eine gleichmäßige Feuchte bei zu kleinen Pflanzgefäßen nicht gewährleistet werden kann. Meine ersten Versuche erfolgten im PotatoPot, der dafür auf jeden Fall zu klein war und nicht zum Erfolg geführt hat.
  • Auch Pflanzsäcke sind meiner Erfahrung nach eher ungeeignet. Sie haben meist ein größeres Volumen, jedoch verdunstet hier deutlich mehr Wasser als auch Plastikgefäßen. Somit konnte ich auch dort nicht die gleichmäßige Feuchte gewährleisten.

Habt ihr noch Tipps für die Anbau für Süßkartoffeln? Ich freue mich auch eure Kommentare und Nachrichten.

Und nun viel Spaß beim Pflanzen und Genießen!

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