Schafgarbe – Wilde Heilpflanze schnell erklärt

Last Updated on 15. Mai 2023 by annettes_blog

Das Jahr rast nur so dahin, ich kann kaum glauben dass schon wieder August ist! Aber meine Kalender zeigt es eindeutig und auch das neue Blatt meines Heilpflanzenkalenders blickt mich an – diesmal ist es die Schafgarbe.

Die Schafgarbe (botanischer Name Achillea millefolium) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist somit mit vielen anderen bekannten Heilkräutern, wie Arnika, Ringelblume oder Kamille verwandt.

Die Schafgarbe als Pflanze

Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 60 und 140 cm erreicht. Die Blütezeit ist zwischen Ende Mai und Mitte Oktober, also ist jetzt gerade ein guter Zeitpunkt um sammeln zu gehen. Wer sie schon mal gerochen hat, wird sie immer wieder erkennen: der angenehm süßliche Geruch der Schafgarbenblüten ist einfach toll und unverwechselbar! Die Blüten können verschiedene Farben haben: weiß, gelb, orange, rosa oder rot gibt es.

Wo ist die Schafgarbe wild zu finden? Zuhause ist die Schafgarbe in ganz Europa, sie ist auf vielen heimischen Wiesen, an Acker- und Waldrändern zu finden.

Vor dem Sammeln sollte man sich jedoch genau über das Aussehen informieren oder – noch besser – einen Experten für Wildkräuter mitnehmen. Es gibt nämlich 2 Giftpflanzen, die mit der Schafgarbe verwechselt werden können: der Gefleckte Schierling (schwere Vergiftungen nach Verzehr) und der Riesenbärenklau (schmerzhafte Verbrennungen nach Hautkontakt).

Anbau der Schafgarbe: Auch der Anbau im Kübel ist möglich. Allerdings benötigt man einen ausreichen großen und vor allem tiefen Topf. Nur so haben die Wurzeln genug Platz damit die Schafgarbe gut gedeiht.

Die Ernte und Wirkung des Krauts

Ernte: Verwendet wird das Kraut, also Blüten und Stängel. Zur Blütezeit die Blüten samt Stängel abschneiden. Die Blätter entfernen und nicht verwenden.

Schafgarbe
Quelle: iStock

Wirkung des Krauts: Es kann eine anregende Wirkung auf die Gallenblasentätigkeit haben und die Produktion von Verdauungssäften fördern. Das erfolgt vor allem durch die vorhandenen Gerb- und Bitterstoffe.

Des weiteren kann die Schafgarbe appetitanregend, krampflösend und entzündungshemmend wirken. Die hauptsächlich dafür verantwortlichen Komponenten sind die enthaltenen ätherischen Öle (Proazulen und Chamazulen), sowie Flavonoide. Man geht davon, dass vor allem das Zusammenwirken der der beiden Komponenten für die Effekte verantwortlich ist und nicht einzelne Stoffe. Zusätzlich enthält sie noch Salicylsäure und kann somit schmerzlindernd sein.

Die Anwendung der Schafgarbe

Eine häufige Anwendung ist als Tee (Aufguss) bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts (Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit) und auch bei Krämpfen in Zusammenhang mit Regelbeschwerden.

  • Zubereitung des Tees: 1 Teelöffel (ca. 2 g) getrocknetes Schafgarbenkraut auf 1 Tasse (150 ml) Tee; 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Die Tasse dabei zudecken, da sonst die flüchten ätherischen Öle (schwimmen oben auf Wasseroberfläche) verloren gehen und der Tee dann weniger gut wirken kann.
  • Weitere Anwendungsmöglichkeiten des Tees:
    • Der Tee kann auch auf eine Kompresse gegeben werden und man sich so die wundheilenden Eigenschaften auf der Haut zu Nutze machen. Dabei den Tee abkühlen lassen bevor man den ihn auf die Kompresse gibt. Sonst kann es zu Verbrennungen kommen.
    • Ein Vollbad aus „Schafgarbentee“ hilft gut bei Regelbeschwerden: 100 g Schafgarbenkraut mit 2 Litern heißem Wasser aufgießen und 20 Minuten ziehen lassen. Danach zum Badewasser geben.

ACHTUNG BEI DER ÄUSSERLICHEN ANWENDUNG: Scharfgarbe macht lichtempfindlich, deshalb danach nicht in die Sonne gehen bzw. die behandelten Stellen gut schützen.

Die jungen, im Frühjahr geernteten zarten Blatttriebe haben auch noch eine – übrigens sehr leckere – Verwendung: sie können gegessen werden, z.B. in Kräuterquarks oder in Wildkräutersalaten.

AUCH NOCH WICHTIG: Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Korbblütlern: Vorsicht bei Allergie gegen diese. Treten bei Berührung Hautreizungen auf, bitte nicht weiterverwenden.

Wer noch viel mehr zur Schafgarbe wissen will; es gibt sogar eine Internetseite, die sich nur damit beschäftigt: https://www.schafgarbe.org/ (das Stöbern dort macht echt Spaß, kann ich nur empfehlen).

Bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten und sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln noch eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder zu ersetzen. Ich gebe hier keine Heil- oder Linderungsversprechen ab. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Und für eure eigene Gesundheit: Solltet ihr euch „richtig“ krank fühlen oder es nach einige Tagen nicht besser werden, sucht einen Arzt auf.

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