Die Kraft des Salbeis – Verwendung von Salbeitinktur

Last Updated on 15. Juni 2021 by annettes_blog

Mein Salbei ist letzten Sommer und Herbst stark gewachsen und hat fast seine „Nachbarn“ überwuchert. Aus diesem Grund, und natürlich weil Salbei ein super Heilkraut ist, habe ich nicht nur viel Salbei getrocknet, sondern auch Salbeitinktur hergestellt.

Wie das funktioniert und welche Anwendungsmöglichkeiten es gibt habe ich euch hier zusammengestellt:

Herstellung der Salbeitinktur:

Man braucht:

100g frischen Salbei (Blätter)

100 ml Alkohol mind. 40% (z.B Wodka oder Korn)

Man nimmt die Salbeiblätter und gibt sie in ein ausreichend großes, verschließbares Glas.

Danach bedeckt man die Blätter mit 100 ml Alkohol. Die Blätter sollten dabei komplett mit dem Alkohol bedeckt sein.

Das ganze verschlossene an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Ort 3 – 4 Wochen ziehen lassen. Dabei immer mal wieder umschütteln.

Nach 3 – 4 Wochen den Salbei abfiltern und die fertige Tinktur in einem dunkle Gefäß (z.B. Braunglasflasche) lagern. Beschriftung inkl. Datum nicht vergessen!“

Nach dem gleichen Prinzip kann man natürlich auch aus anderen Kräutern und Blüten eine Tinktur herstellen.

Anwendungsmöglichkeiten:

Pur:

  • Auf Aphten oder anderen Entzündungen im Mund direkt auftupfen, beispielsweise mit einem Wattestäbchen
  • Anstatt eines Salbeitees bei Verdauungsbeschwerden (geht schneller 😉 ): 2 bis max. 3 Mal täglich 2 ml einnehmen.

Wichtig zu beachten:

Solch konzentrierte Anwendung sollte nicht länger als 1 bis 2 Wochen am Stück erfolgen!

Das liegt an dem Gehalt an Thujon und Kampfer: dies kann bei länger Anwendung und/oder hoher Dosierung zu Herzrasen, Schwindel oder auch Krampfanfällen führen.

Auch sollte keine Anwendung in der Schwangerschaft erfolgen; dies könnte durch eine Stimulation der Gebärmutter Wehen auslösend wirken! Kleine Mengen beim Kochen oder mal zum Gurgeln bei Halsentzündungen sollten aber auch in der Schwangerschaft unbedenklich sein.

Herstellen eines Mundwassers:

Für 100 ml Mundwasser benötigt man:

90 ml Wasser (frisch abgekocht)

10 ml Salbeitinktur

8 g Xylitol (Birkenzucker, hemmt die Kariesbakterien)

2 g Natron (zur Neutralisierung der Säuren im Mund)

Evtl. für die Frische noch 2 – 3 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl

Man gibt Xylitol und Natron in das abgekochte noch warme Wasser und löst die beiden Feststoffe darin auf. Anschließend mischt man die Salbeitinktur unter. Zum Schluss, wenn die Mischung abgekühlt ist, das Pfefferminzöl zugeben.

In eine Glasflasche abfüllen, beschriften und fertig 😊

Achtung: die Konzentration an Alkohol ist so niedrig, dass es zum Konservieren nicht ausreicht, daher kurze Haltbarkeit. Ich mache nicht mehr als wir in 1 Woche verbrauchen können (bei uns in der Familie sind das so um die 100 ml).

Herstellung eines Salbeideo-Sprays:

Man braucht:

1TL gestrichener Natron (neutralisiert Gerüche)

90 ml frisch abgekochtes, noch kochendes Wasser

30 ml Salbeitinktur (hemmt den Schweiß)

Evtl. ätherische Öle

Das Natron in ein hitzebeständiges Gefäße (z.B. Becherglas geben) und mit dem kochenden Wasser übergießen und so darin auflösen. Die Mischung abkühlen lassen.

Die Salbeitinktur dazugeben und gut schütteln.

Ätherische(s) Öl(e) nach Lust und Laune zugeben: ich finde erfrischende Zitrusöle wie Orange oder Limette passen perfekt dazu. Auch Teebaum- oder Thymianöl (beide haben eine antibakterielle Wirkung) können eine gute Ergänzung sein.

Zum Schluss alles in eine Sprühflasche abfüllen und natürlich auch hier wieder gut beschriften.

Dieses Deo verwende ich nicht jeden Tag, da es durch den Alkohol die Haut reizen kann, aber an stressigen Tagen oder sich zum Mitnehmen finde ich es super.

Eine andere tolle Variante von Salbeideo, mit Rose und Zitrone, aber dafür ohne Natron könnt ihr auf den Blog von Fräuleingrün finden. Klickt hier rein.

Salbei Fusscreme:

Man benötigt:

15 ml Mohnöl (fühlt sich leicht an auf der Haut, schützende Wirkung durch hohen Anteil an Palmitinsäure —> gut bei beanspruchter, irritierter Haut)

15 ml Jojobaöl (antioxidativ, stabilisiert Mohnöl, welches schnell verdirbt)

Alternativ: 30 ml Jojobaöl

4 g Bienenwachs

15 g Lanolin anhydrat (als Emulgator, damit sich Wasser- und Ölphase verbinden)

30 ml Salbeitinktur

20 Tropfen ätherisches Teebaumöl (antibakteriell)

Konservierung: keine zusätzliche nötig, da der Alkoholanteil in der Tinktur ausreicht —> Haltbarkeit ca. 6 Wochen

Als allererstes – wie immer bei der Herstellung von Cremes – sauber arbeiten: also zu verwendende Geräte und Arbeitsfläche vorher desinfizieren!

  1. Das Lanolin und das Bienenwachs in der Ölmischung im Wasserbad in einem hitzebeständigen Glas (z.B. Becherglas) schmelzen (= Ölphase)
  2. Die Tinktur (unsere Wasserphase) im Wasserbad auf dieselbe Temperatur erwärmen.
  3. Die Ölphase unter ständigem Rühren in die Wasserphase schütten und solange rühren (am besten mit einem Minimixer) bis sich die beiden Phasen miteinander verbunden haben und eine einheitliche „Masse“ entstanden ist.
  4. Die Creme unter gelegentlichem Rühren auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und dann in eine Cremedose oder Tube abfüllen. Auch wieder an das korrekte Beschriften denken (Was ist drin? Wann hergestellt? Wie lange haltbar?)

Wer noch nie eine Creme hergestellt hat, kann hier ein paar Grundlagen dazu nachlesen: http://schwatzkatz.com/tagescreme-selber-machen/

Ich hoffe ihr hab ein paar gute Anregungen zur Anwendung von Salbeitinktur gefunden. Sollte ihr noch weitere Ideen habe, gerne fleißig kommentieren – ich freue mich immer über Anregungen 😊

Wenn ihr noch keinen Salbei zu Hause habt, dies im Sommer aber unbedingt nachholen wollt, dann schaut mal hier vorbei was man beim Anbau von Salbei beachten muss: Salbei

Und bitte denkt daran (Hinweis aus rechtlichen Gründen): Meine Rezepte und Empfehlungen basieren nur auf Erfahrungswerten und sollen weder dazu auffordern sich selbst zu behandeln bzw. eine ärztliche Behandlung/Medikation abzubrechen oder zu ersetzen. Ich gebe hier keine Heil- oder Linderungsversprechen ab. Das Nachmachen erfolgt auf eigene Gefahr.

Und für eure eigene Gesundheit: Solltet ihr euch „richtig“ krank fühlen oder es nach einige Tagen nicht besser werden, sucht einen Arzt auf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner