Passionsblume – schön und nützlich!

Last Updated on 5. April 2017 by annettes_blog

Schon wieder ein neuer Monat – die ersten 3 Monate des Jahres vergingen gefühlt in 3 Minuten 😉 – und somit auch eine neue Heilpflanze: die wunderschöne Passionsblume ziert diesmal das Kalenderblatt 🙂

 

Der Name Passionsblume hat eine symbolische Bedeutung und kommt aus dem christlichen Glauben: sie soll die Leiden Christi darstellen. Die Blüte weist drei Narben auf, ähnlichen den Nägeln mit denen Jesus Christus ans Kreuz genagelt wurde. Der purpurrote Kranz symbolisiert die Dornenkrone vergleichen und die fünf Staubblätter stehen für die Wundmale. Die Blüten der Passionsblume haben nicht nur ein charakteristische Aussehen, sondern werden auch sehr groß (bei manchen Arten bis zu 8 cm).

Jedoch ist nicht nur die Blüte ist sehr charakteristisch, sondern auch die Blattform: wechselständig angeordnete Blätter aus drei tiefen Lappen, am Rand wie Sägezähne geformt.

Es ist eine immergrüne, mehrjährige Kletterpflanze, die – je nach Sorte – bis zu 5 m lange Ranken ausbilden kann, welchen dringend ein Rankgitter zur Verfügung gestellt werden muss. Zudem sind Passiflora-Arten sehr schnellwüchsig, also auch gut geeignet um einen schnellen, und schönen, Sichtschutz zu erzielen.

Heimat der Passionsblume ist hauptsächlich Mittel- und Südamerika (tropische und subtropische Gebiete). Dies zeigt schon, dass die meisten Passiflora-Arten bei uns nicht draußen überwintern können und man bei der Auswahl seiner Passionsblume darauf achten muss, ob und wie stark sie winterhart ist. Die Passionsblume gehört zu den Passionsblumengewächsen (Passifloraceae).

 

Bekannteste/am meisten verbreitete Art bei uns ist die blaue Passionsblume (Passiflora caerulea): sie ist bedingt winterhart, das heißt  in geschützten Lagen (bis ca. -5 °C) kann sie auch draußen überwintert werden. Ansonsten an einem kühlem Ort (5 – 10 °C) mit ausreichend ist überwintern. Die blaue Passionsblume kann auch gut als reine Zimmerpflanze gehalten werden. Diese Eigenschaft macht sie auch für uns als Balkongärtner ansprechend, denn sie ist somit auch gut für die Pflanzung im Kübel geeignet.

Die Sorte mit der besten Winterhärte (bis ca. -20°C) ist Passiflora incarnata, auch fleischfarbene Passionsblume genannt, obwohl die Blüte zum großen Teil lila ist 😉

 

Was muss man beim Anbau zu Hause beachten?

Passionsblumen benötigen durchlässige Substrat und einen leicht sauren Boden. Zugabe von 1 Teil (1:10) Perlit oder Vermicult verbessert das Wachstum nochmal. Die Passionsblume muss viel gegossen werden und sollte nie austrocknen. Staunässe ist jedoch (wie bei so vielen Pflanzen) ebenso schlecht, da dann die Wurzeln faulen. Möglichst mit wenig kalkhaltigem Wasser gießen.

Die Blütezeit ist Juli bis September – damit sich die wunderschönen Blüten auch wirklich bilden können ist wichtig: ein warmer, sonniger Platz!

Die schöne Blüte benötigt jedoch nicht nur ausreichend Wasser, sondern auch reichlich Dünger: entweder man düngt wöchentlich mit Flüssigdünger oder man verwendet organischen Langzeitdünger (z.B. Hornspäne).

Um eine möglichst gute Überwinterung zu erzielen muss die Erde abgedeckt werden (Reisig, Stroh, Rindenmulch – was eben zur Verfügung steht) und an einen geschützten, schattig Ort gestellt werden. Im Frühjahr die Erdabdeckung entfernen, damit sich die Erde schneller wieder erwärmen kann.

Zum Schnitt: ein kräftiger Rückschnitt ist Anfang März ratsam, so dass die Pflanze danach schön austreiben kann; kürzen einzelner zu lange Triebe kann jederzeit erfolgen – die Passionsblume nimmt davon keinen Schaden.

Bekannt aus dem Supermarkt und von Saftflaschen sind uns allen auch die Früchte der Passionsblumen: am bekanntesten hier die Passionsfrucht (Sorte: Passiflora edulis f. edulis – „edulis“ heißt übrigens essbar, purpur-farbene Schale, auch „Granadilla“ genannt) und die Maracuja (Sorte: Passiflora edulis f. flavicarpa, gelbe Schale, auch „Granadilla“ genannt).

Die Vorzüge der Früchte? Der hohe Vitamingehalt: Vitamine A und C für das Immunsystem, Vitamin Niacin fördert die Regeneration von Muskeln, Nerven und Haut, Mineralien Eisen und Magnesium sind wichtig für den Energiehaushalt und unsere Leistungsfähigkeit, Kalium wirkt entwässernd In Maracujas stecken auch bioaktive Stoffe wie Alkaloide, Flavonoide und Saponine. Die Früchte zählen übrigens zu den Beerenfrüchten.

Weiter Sorten, bei denen man Früchte ernten kann: Passiflora quadrangularis, Passiflora ligularis. Auch bei der robusten blauen Passionsblume (Passiflora caerulea) und der rot blühenden Weinblättrigen Passionsblume (Passiflora vitifolia) gibt es essbare Früchte, jedoch kleiner und weniger schmackhaft als bei den anderen Sorten. Die reifen Früchte anderer Passiflora-Arten sind in der Regel nicht essbar, allerdings meist nur ungenießbar und nicht giftig. Giftig hingegen sind die Früchte der Passiflora-Gattung Decaloba.

Allerdings ist es in unseren Breiten eher schwierig wirklich leckere Früchte zu ernten, da man einen wirklich sonnigen und warmen Platz benötigt. Am besten Chancen hat man noch im Gewächshaus (was wir als Balkongärtner leider eher selten besitzen).

Ich habe seit 2 Jahren eine blaue Passionsblume und konnte auch einzelne Blüten genießen, jedoch kam es nie zur Fruchtbildung.

Hier eine kurze Übersicht der Charakteristika der wichtigsten hier genannten Passiflora-Arten:

 

Und nun zu der Frage, die sich wahrscheinlich so mancher jetzt schon gestellt hat: was macht die Passionsblume denn nun auf dem Heilpflanzenkalender?

Sie hat eine beruhigende, krampf- und angstlösende Wirkung. Man findet sie häufig in Präparaten, welche bei Schlafstörungen eingesetzt werden. Auch ist es möglich sich aus den oberirdischen Pflanzenteilen einen Tee zuzubereiten, welcher ebenfalls beruhigen und schlaffördernd wirkt. Interessiert an mehr Details zur arzneilichen Wirkung? Dann schaut doch mal vorbei beim Heilpflanzenporträt der Passionsblume: https://urban-gardening-blog.de/Blog/Heilpflanzen/

1 thought on “Passionsblume – schön und nützlich!

  • by Andre

    Interessanter Beitrag, schade dass sich der Anbau ohne Gewächshaus recht schwierig gestaltet.

    Übrigens:

    Die Passionsblume wurde in mehreren wissenschaftlichen Studien hinsichtlich Depressionen und Angststörungen untersucht. Seitdem gilt das Duo als pflanzliches Antidepressiva!

    Grüße

    Andre

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