Im Orchideenfieber – Teil 2

Last Updated on 6. Februar 2017 by annettes_blog

Im ersten Teil meiner Orchideenserie habe ich ein paar allgemeine Details zu Orchideen vorgestellt und die bei uns bekannteste und beliebteste aller Orchideen: die Schmetterlingsorchidee.
Heute möchte ich euch ein paar weitere Orchideen-Gattungen vorstellen, natürlich habe ich von jeder mindestens 1 Exemplar zu Hause stehen und kann euch so auch über meine Erfahrungen berichten 😊.
 
Frauenschuh (auch Venusschuh, wissenschaftl. Name: Paphiopedilum):

 

 

Der Name kommt von der besonderen Form der Blüte, welche eben aussieht wie ein Damenschuh, der vorne geschlossenen und hinten offen ist. Der Frauenschuh wächst sympodial, es wachsen also immer wieder neuen Sprosse. Paphiopedilum kommt in der Natur ausschließlich in Asien vor. Es handelt sicuh um eine sehr vielfältige Gruppe und auch bei der Betrachtung der richtigen Temperatur des Standorts muss man unterscheiden um welche Art von Frauenschuh es sich handelt. Da dies nicht immer leicht zu erkennen ist, kann ich nur empfehlen beim Kauf direkt nachzufragen (bzw. große Gartencenter haben ja auch oft Etiketten mit Pflegeanleitungen).

  • Standort
    Hell bis halb-schattig, auf keinen Fall direkte Sonneneinstrahlung. Bei mir steht sie direkt an einem Westfenster und das klappt, auch wenn da im Sommer zum Teil doch recht starke Sonneneinstrahlung ist.
    Man unterscheidet diejenigen die es gerne kühl-temperiert mögen von denen, die es gerne warm-temperiert mögen; aufgrund ihrer Herkunft benötigen sie aber alle eine hohe Luftfeuchte.
  • Erde und Gießen: der Frauenschuh wächst im Gegensatz zu vielen anderen Orchideen auf dem Boden. Dennoch sollte man ihn nicht in normale Erde pflanzen, sondern in Orchideensubstrat. Das Substrat sollte einen leicht sauren ph-Wert (ca. 5 – 6) aufweisen; das erreicht man am besten durch Zugabe von Muschelkalk.
    Beim Gießen lautet die Empfehlung nicht mir Leitungswasser sondern mit Regenwasser zu gießen. Da ich leider keine Regentonne und somit auch nicht regelmäßig Regenwasser zur Verfügung habe, lasse ich Leitungswasser immer einige Tage in der Gießkanne stehen und gießen die Orchideen dann damit – auch das funktioniert gut :). Wie häufig soll man gießen? Der Frauenschuh braucht etwas mehr Wasser als viele andere Orchideen und sollte nie ganz austrocknen. Aber auch Staunässe ist gar nicht sein Ding. Deshalb: kräftig gießen und das Wasser, dass nicht aus dem Untersetzter/-topf aufgesaugt wurde nach 5 – 10 min. wieder abgießen. Erneut gießen sobald das Substrat leicht angetrocknet ist. Nach der Blüte braucht der Frauenschuh eine Ruhephase, in dieser Zeit etwas weniger gießen.
  • Düngung: regelmäßig düngen ist Pflicht, ca. 1mal/ Monat
  • Blüte: meist im Frühjahr eine große Blüte, welche 2 – 3 Monate blüht.

Und noch wichtig zu wissen: Vorsicht! Der Frauenschuh enthält giftige Substanzen, die bei Hautkontakt zu Ausschlag führen können bzw. bei oraler Aufnahme (essen) zu Durchfall und Erbrechen führen können.

Eine neue Blüte entsteht

 

Oncidium:
Im heimischen Gartenmarkt werden oft Hybride angeboten, die es in der freien Natur nicht gibt. Ansonsten sind Oncidium-Arten vor allem in Mexiko und Brasilien anzutreffen. Sie wachsen sympodial und benötigen ein hohe Luftfeuchtigkeit.

  • Standort: Am besten sollte man einen hellen Standort wählen, denn diese Orchideen sind ziemlich lichtbedürftig. Jedoch ist dennoch direkte Mittagssonne zu meiden. Bei mir stehen sie an Ost- und Westfenstern und entwickeln sich prächtig. Bekommen sie im Winter zu wenig Licht kann es leicht passieren, dass sie die Blüten abwerfen. Auch beim Kauf der Oncidium-Arten muss man wieder darauf achten (bzw. eben nachfragen), ob sie einen wärmeren oder kühleren Standort bevorzugen. Auf ausreichend Luftfeuchtigkeit muss geachtet werden. Bei zu trockener Luft gerne morgens mit etwas Wasser besprühen (aber nicht zu viel, da sie sonst schnell faulen können).
  • Erde und Gießen: In Orchideensubstrat pflanzen. Während der Hauptwachstumsphase muss reichlich gegossen werden und zu starkes Austrocknen sollte vermieden werden (erkennbar daran, dass die Pseudobulben zusammenschrumpfen). Jedoch gilt auch hier: keine Staunässe! Ebenfalls ist es hier zu empfehlen das Wasser nicht direkt aus der Leitung zum Gießen zu nehmen, sondern erst einige Tage stehen zu lassen. Nach der Blüte ist eine Ruhephase von ca. 6 Wochen nötig, in dieser Zeit kann weniger gegossen werden. Oncidien-Arten welche Kühle Standorte bevorzugen sollten in dieser Phase auch an einen kühleren Ort (12 – 18 Grad) gestellt werden.
  • Düngung: In der Wachstumsphase sollte man alle 4 – 8 Wochen düngen.
  • Blüte: die Blüten der verschiedenen Oncidium-Arten sind in der Regel eher klein und es wachsen viele Blüten (mind. 3, bei manchen Sorte bis zu 50 Stück) an einer Rispe. Blütezeit ist meist im Herbst bis in den frühen Winter hinein.

 

Ludisia:

Bei der Gattung Ludisia gibt es nur eine einzige Art: Ludisia discolor. Sie ist in Südostasien zu Hause und das besonderen sind ihre auffällig gefärbten Blätter und Blattadern in Kontrastfarbe. Sie wächst ebenfalls sympodial, an einem langen Rhizom.

  • Standort: Kühl bis temperiert im Schatten oder Halbschatten. Sie benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 – 80%. Bei mir steht sie im Bad, ca. 1 m vom Fenster (Ostfenster) entfernt und der Standort scheint richtig zu sein: sie wächst gut und jedes Jahr zur Weihnachtszeit blüht sie reichlich.
  • Erde und Gießen: Sie ist eine der wenigen Orchideen, welche in Erde anstatt in Orchideensubstrat gepflanzt wird. Aus diesem Grund findet man sie auch immer wieder unter dem Begriff „Erdorchidee“. Sowohl im Sommer als auch im Winter sollte man sie regelmäßig gießen und nie ganz austrocknen lassen. Es gibt aber auch für sie dennoch: Staunässe vermeiden!
  • Düngung: ca. alle 4 Wochen. Bezüglich einer Düngerreduktion im Winter habe ich unterschiedliche Empfehlungen gelesen. Da Ludisia bei mir im Bad steht, wo das ganze Jahr über ähnliche Temperaturen herrschen, düngen ich auch im Winter im selben Rhythmus – ohne bisher Schäden durch Überdüngung feststellen zu können.
  • Blüte: die Blüten der Ludisia sind klein und ährenförmig angeordnet an einer sehr langen Rispe. Sie sind weiß und bilden einen wunderschönen Kontrast zum Blattwerk.

All diese Orchideen haben den Vorteil, dass sie sich leicht durch Teilung vermehren lassen (eine typische Eigenschaft der sympodialen Orchideen): sind genug Pseudobulben vorhanden (ab ca. 6 Stück) kann die Pflanze geteilt werden. Das erfolgt am besten im Frühjahr nach der Blüte.

Ihr wollt noch mehr über Orchideen wissen? Hier noch eine tolle Seite, auf der ich mir auch regelmäßig mehr Infos hole: www.orchideenfans.de

 

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