Christrose – die Blüte kommt mit dem Christkind

Last Updated on 13. September 2023 by annettes_blog

… zumindest war das bei mir in diesem Jahr so: pünktlich zu Weihnachten hat sie auf meinem Balkon die ersten Blüten geöffnet.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe den Eindruck, dass die Christrose immer bekannter und beliebter geworden ist in den letzten Jahren. Sogar auf den Angebotsständern von Bau- und Supermärkten kann man sie zum Teil inzwischen finden. Und das hat sicher seinen Grund: Die Christrose gehört zu den wenigen Pflanzen, die im Winter blühen und uns so das triste Wintergrau etwas verschönern.

Die Christrose hat viele verschiedene Name: Zum Teil ist sie unten den Begriffen Weihnachts- oder Schneerose zu finden. Manchen ist die Christrose auch unter der etwas weniger schönen Bezeichnung (schwarzer) Nieswurz bekannt. Sie gehört zur Gattung der Nieswurzen (wissenschaftlich: Helleborus) – früher wurde sie auch als Niespulver verwendet und war Bestandteil des Schnupftabaks.

Standort – die 3 größten Fehler und wie ihr es richtig macht

Mein ersten Versuche eine Christrose im Topf zu kultivieren war nicht sehr erfolgreich: Ich hatte mir im Herbst 2 Pflanzen in einer Onlinegärtnerei bestellt. Die Christrosen waren sehr klein also sie ankamen (nur 2 oder 3 Blätter) und ich habe sie in einen freistehenden Balkonkasten auf meiner Dachterrasse gepflanzt. Nun ja, da hatte ich beim Einpflanzen wohl gleich 3 Fehler auf einmal gemacht. Welche das waren und wie ihr es besser machen könnt?

  1. Der Platz war sehr sonnig und Christrosen mögen gar keine sonnigen Plätze. Sie bevorzugen den lichten Schatten und können sogar vollschattig stehen.
  2. Der Platz war vollen Regen ausgesetzt und im Balkonkasten stand des Öfteren das Wasser. Auch das können Christrosen gar nicht ausstehen, sie sind sehr empfindlich gegenüber Nässe. Staunässe kann sehr schnell zum Faulen der Wurzeln und somit zum Absterben der Pflanze führen. Also bitte die Christrosen immer in einem Pflanzkübel mit Abzugsloch und Drainageschicht pflanzen, so dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Noch besser ist es zusätzlich einen überdachten Standort zu wählen.
  3. Der Balkonkasten als Pflanz-„Kübel“ hat nicht genug Platz für das Wurzelwerk der Christrosen. Die Christrosen wurzeln sehr tief und benötigen dementsprechend ein großen, und vor allem tiefen, Topf um sich gut zu entwickeln. Draußen im Garten gefällt es Ihnen zwar noch besser, aber ein ausreichend großer Topf führt durchaus zu schönen Stauden. Ausgepflanzt können Sie bis zu 30 cm hoch werden. Jedoch können sie auch im Topf gut 20 bis 25 cm groß werden.

Also gut, mit diesem Wissen habe ich einen neuen Versuch gestartet: Ich habe einen großen Blumentopf mit Blähton als Drainage versehen, die neu erworbene Christrose eingepflanzt und auf meinen schattigen, überdachten Balkon gestellt. Diesmal war es erfolgreich: die neue Christrose entwickelte sich gut und hat gerade ihre ersten Blüten. Und vor lauter Begeisterung habe ich mir im Dezember im Gartenmarkt gleich noch eine zweite Christrose, diesmal eine mit weißen Blüten dazugekauft:

Sie ist derzeit in einem ziemlich kleinen Topf, der ihr sicher schnell zu klein werden wird. Deshalb heißt es im Frühjahr dann: Umtopfen in einen größeren Pflanzkübel!

Pflegetipps

Nachdem der Standort nun klar ist, noch ein paar Pflegetipps:

  • Die Ansprüche der Christrose an den Boden sind nicht gerade gering: sie mögen einen kalkhaltigen, durchlässigen aber dennoch lehmartigen Boden. Das stellt uns „nur“ Balkonbesitzer vor ein kleines Problem – woher nur bekommen? Vielleicht kennt man ja einen Gartenbesitzer von dem man einen Kübel lehmigen Gartenboden bekommen kann, den man dann in die handelsübliche Blumenerde mischt (so habe ich es gemacht). Ansonsten kann man es auch nur mit Blumenerde versuchen. In beiden Fällen sollte man jedoch zur Auflockerung und Nährstoffanreicherung etwas Hornspäne hinzufügen. Ich habe auch noch etwas Vermiculit beigemischt (Mineral, welches Nährstoffe und Wasser speichert und bei Bedarf wieder abgegeben kann). Ist die Erde zu wenig kalkhaltig, ist es sinnvoll ein Stück Tafelkreide hinzuzufügen.
  • Düngung: die Christrose düngt man am besten 2mal im Jahr mit organischem Dünger, 1mal zu Beginn der Blüte und dann nochmal im Spätsommer
  • Schneiden? Die Christrose an sich braucht keinen Zuschnitt. Jedoch wollte man verwelkte Blätter und Blüten bodennah abschneiden
  • Besonderer Schutz im Winter bei Kübelpflanzung: die Wurzeln sind trotz Winterhärte recht empfindlich gegenüber Frost. Aus diesem Grund empfiehlt es sich den Topf mit Jute oder Luftpolsterfolie zu umwickeln und den Topf vor Kälte von unten durch Unterlegen einer Styroporplatte zu schützen.

So schön die Christrose auch ist, bitte aufpassen: die Christrose ist leider sehr giftig, bereits kleine Menge an Pflanzensaft kann Hautreizungen und zum Teil sogar Entzündungen hervorrufen. Deshalb beim Umpflanzen oder Zuschneiden immer Handschuhe tragen und außer Reichwerte von kleinen Kindern oder Haustieren aufstellen.

Das ist alles zu kompliziert und aufwendig? Dann probiert es doch erst einmal mit der „kleinen Schwester“, der Lenzrose. Sie ist genügsamer und kommt auch mit weniger optimalen Bedingungen, sowie sonnigen Standorten zurecht. Sie blüht etwas später, meist ab Februar und hat kleinere Blüten wobei, im Gegensatz zur Christrose, mehr an einem Stängel sind. Aber: auch sie ist sehr giftig!

Wunderschöne, gesunde Exemplare findet ihr übrigens bei Baumschule Horstmann  [Werbung unbezahlt].

Ihr sucht Tipps für weitere tolle und pflegleichte Pflanzen für den Winterbalkon? Dann schaut mal in meinen Artikel zur Winterbepflanzung rein.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Anbau von Christ- oder Lenzerosen im Kübel? Schreibt mir gerne oder kommentiert unter dem Text.

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